Hohe Kupferpreise dank Wachstum in E-Mobilität

Aktuell befindet sich das Nachfrage-Angebotsverhältnis von Kupfer noch in einem Gleichgewicht. Dies dürfte sich aber bald ändern. Die Analysten von SEB Equity Research gehen davon aus, dass es schon nächstes Jahr zu einem Angebotsdefizit des Metalls kommen könnte. Es wäre das Erste in den letzten sechs Jahren.

Hohe Kupferpreise durch E-Mobilität

Auf der Nachfrageseite sind es vor allem hohe Wachstumsraten im Elektroautomobilsektor sowie im Segment erneuerbare Energien, welche für den hohen Kupferbedarf sorgen werden.

Ein Elektroauto benötigt vier mal soviel Kupfer wie ein konventionelles Fahrzeug. Für ein rein Batterie betriebenes Auto werden 80 kg an Kupfer benötigt; hauptsächlich für Verdrahtungen, den Motor und die Batterie. Zudem wird Kupfer für die Ladestationen der Fahrzeuge verwendet.

Der Kupferpreis befindet sich aktuell auf einem 2-Jahres-Hoch – weiterer Anstieg möglich

 

Analysten rechnen bis 2035 weltweit mit 140 Mio. Elektrofahrzeugen (8% des Gesamtmarktes). 2016 befanden sich circa 2 Mio. Elektroautos auf der Straße. Die Nachfrage nach Batterie betriebenen Autos dürfte also in den nächsten Jahren geradezu explodieren.

Und auch eine Solaranlage enthält 5 kg Kupfer pro Kilowatt im Vergleich zu 2 kg pro Kilowatt bei einem Kohlekraftwerk. Auch hier ist das Wachstum noch überproportional.

Konsequenterweise erwartet das Rohstoffunternehmen BHP Billiton einen starken Anstieg des Kupferbedarf. Die Firma kalkuliert mit einer zusätzlichen Nachfrage von 11 Mio. Tonnen pro Jahr, was in etwa einem Drittel der aktuellen Kupfernachfrage von circa 26 Mio. Tonnen pro Jahr entspricht.

Hohe Kupferpreise
Kupfer-Chart

Hohe Kupferpreise – Kupferdefizit durch geringe Investitionsausgaben

Das Angebotswachstum kann laut Experten mit der Nachfrage nicht mithalten. Minenunternehmen haben ihre Investitionsausgaben in den letzten Perioden um 60% bis 80% reduziert. Zwar sollte in den kommenden Monaten die Kupfer-Förderquote wieder ansteigen, die Nachfrage dürfte allerdings nicht gedeckt werden können.

Die multinationale Bergbaugesellschaft Rio Tinto Group schätzt bis 2027 ein Kupferdefizit von 5 Mio. Tonnen.

Konsequenterweise sollte der Preis für Kupfer auch in den nächsten Jahren ansteigen bzw. zumindest auf hohem Niveau verharren. Aktuell befindet sich der Preis pro Tonne auf einem Level von 6540 pro Tonne, ein Anstieg von 36% im Vergleich zum Vorjahr.

Blei – Anspannung des Marktes setzt sich fort

 

Ihr Nils Glasmacher

Über Nils Glasmacher 45 Artikel
Nils Glasmacher ist Betreiber des Rohstoffportals und Börseninformationsdienstes Miningscout.de. Die Plattform hat sich seit 2011 auf den Rohstoffsektor spezialisiert und stellt fundierte Informationen zu Rohstoffen, Minenunternehmen und Branchentrends bereit.
Kontakt: Webseite

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.