Der spanische Energieriese macht Nägel mit Köpfen: Für rund 1 Milliarde Euro will Iberdrola die restlichen 16,2 Prozent an seiner brasilianischen Tochter Neoenergia übernehmen. Das am Montag bei der brasilianischen Börsenaufsicht CVM eingereichte Übernahmeangebot sieht einen Preis von 32,5 brasilianischen Real je Aktie vor – exakt der Betrag, den der Konzern Ende Oktober bereits an den Pensionsfonds Previ für dessen 30,3-Prozent-Paket gezahlt hatte.
Die Börse reagierte positiv: In Madrid legte die Iberdrola-Aktie zeitweise um 0,5 Prozent auf 18,025 Euro zu. Anleger honorieren offenbar die klare strategische Ausrichtung des Managements.
Delisting nach deutschem Vorbild?
Mit der Transaktion im Gesamtvolumen von 6,4 Milliarden brasilianischen Real verfolgt Iberdrola ein ehrgeiziges Ziel: Die Neoenergia soll komplett von der Börse verschwinden. Doch der Weg dahin ist steinig. Für ein erfolgreiches Delisting muss das Angebot eine Annahmequote von mindestens 90 Prozent erreichen. Ein sogenannter Squeeze-out, bei dem Minderheitsaktionäre zwangsweise hinausgedrängt werden können, wäre sogar erst ab 95 Prozent möglich.
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Iberdrola hat sich daher ein Hintertürchen offengehalten: Sollten diese Schwellen nicht erreicht werden, kann der Konzern das Angebot zurückziehen. Der gesamte Prozess dürfte fünf bis sechs Monate in Anspruch nehmen.
Finanzielle Spielräume bleiben erhalten
Bemerkenswert ist die Finanzierungsstrategie: Trotz des Milliardendeals betont Iberdrola, dass die geplanten Investitionen von rund 58 Milliarden Euro für den Zeitraum 2026 bis 2028 nicht tangiert werden. Auch das Programm zum Verkauf von Vermögenswerten muss nicht beschleunigt werden. Die Kennzahlen zur Verschuldung bleiben robust – das Verhältnis von operativem Cashflow zu Nettoverschuldung soll weiterhin über 26 Prozent liegen.
Mit der Komplettübernahme kontrolliert Iberdrola künftig 83,8 Prozent des brasilianischen Energiekonzerns – und könnte nach erfolgreichem Abschluss des Angebots die volle Kontrolle erlangen. Eine strategische Weichenstellung, die dem Konzern mehr Flexibilität auf dem wichtigen südamerikanischen Markt verschaffen dürfte.
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