Schwere Anschuldigungen aus den USA hätten IBM eigentlich in die Knie zwingen müssen. Stattdessen zeigt sich die Aktie des Tech-Konzerns unbeeindruckt von einem investigativen Bericht der Associated Press, der dem Unternehmen vorwirft, Chinas Überwachungsstaat mitaufgebaut zu haben. Kann IBM die Vorwürfe einfach aussitzen – oder baut sich hier ein größerer Sturm zusammen?
Explosive Anschuldigungen aus Washington
Die Associated Press veröffentlichte in den frühen Morgenstunden eine brisante Recherche, die IBM schwer belastet. Der Vorwurf: Der Tech-Riese soll chinesischen Polizei- und Sicherheitsbehörden dabei geholfen haben, das umfassende Überwachungsnetzwerk des Landes aufzubauen.
Konkret geht es um IBMs Analysesoftware i2, die laut dem Bericht in den 2010er Jahren gezielt an Polizeikräfte in der umstrittenen Region Xinjiang verkauft wurde. Noch brisanter: Ein chinesischer Rüstungskonzern namens Huadi soll gemeinsam mit IBM Kernkomponenten für das nationale Polizeisystem „Golden Shield“ entwickelt haben – ein System zur Internetzensur und Bürgerverfolgung.
IBM wehrt sich – zu spät?
Der Konzern reagierte prompt auf die Vorwürfe. Seit 2015 seien Verkäufe an die Polizei in Tibet und Xinjiang untersagt, so IBM. Die Geschäftsbeziehung zu Huadi habe man bereits 2019 beendet.
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Doch die Rechtfertigungen kommen spät: Die kritisierten Aktivitäten sollen über Jahre hinweg stattgefunden haben. Verschärfend kommt hinzu, dass IBM erst im März seine chinesische Investmentgesellschaft schloss und zuvor bereits Personal abgebaut hatte – ein Zeichen für die schwierigen Marktbedingungen.
Anleger bleiben gelassen
Trotz der schwerwiegenden Anschuldigungen zeigt sich der Markt erstaunlich unbeeindruckt. Die Aktie eröffnete sogar im Plus. Möglicherweise warten Investoren auf konkrete rechtliche Konsequenzen oder bewerten die aktuellen Wachstumsinitiativen in Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz höher als die Altlasten aus China.
Das nächste wichtige Datum steht bereits fest: Am 22. Oktober will IBM die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob die Vorwürfe politische oder regulatorische Folgen nach sich ziehen.
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