Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 zeichnen ein durchwachsenes Bild. Der Bruttogewinn legte zwar auf konstanter Währungsbasis um 5 Prozent auf 927 Millionen Euro zu. Doch das Nettoergebnis brach um 9 Prozent ein – ein deutliches Zeichen für die anhaltenden makroökonomischen Belastungen. Der Aktienkurs reagierte prompt: Nach der Veröffentlichung am 6. November 2025 rutschte der Titel um 1,51 Prozent auf 88,78 Euro ab.
Margen unter Druck
Besonders auffällig: Die Bruttomarge schrumpfte auf 24,3 Prozent, ein Rückgang um 93 Basispunkte. Die EBITA-Marge fiel im dritten Quartal auf 9,9 Prozent – Analysten hatten mit 10,4 Prozent gerechnet. Das operative EBITA erreichte 118,7 Millionen Euro und lag damit 11 Prozent unter Vorjahr und 4 Prozent unter den Erwartungen. Verantwortlich dafür waren vor allem Verschiebungen im Produktmix und negative Währungseffekte von 5 Prozent.
Die regionalen Unterschiede fallen ins Auge: Während EMEA, Amerika und Asien-Pazifik im Jahresverlauf noch organisches Wachstum verzeichneten, belasteten Währungsschwankungen insbesondere die Regionen APAC und Amerika. In Indien sorgte die Unsicherheit über Pharma-Zölle im dritten Quartal für spürbaren Gegenwind. CEO Marcus Jordan zeigte sich auf der Branchenmesse CPHI in Frankfurt optimistisch, dass sich dieser Effekt im ersten Quartal 2026 normalisieren wird.
Chinesische Konkurrenz verschärft sich
Doch was bedeutet der verschärfte Wettbewerb aus China konkret? Das Unternehmen räumt ein, dass der Konkurrenzdruck 2025 zugenommen hat – vor allem bei semi-spezialisierten Produkten in den Märkten APAC und Lateinamerika. Brasilien gilt als besonders betroffen. Die Folge: Preisdruck auf bestimmte Segmente. Das Management betont zwar, dass chinesische Konkurrenz nichts Neues sei und man das Portfolio seit über 20 Jahren mit Hilfe von Sourcing-Büros in China und Indien aktiv anpasse. Dennoch bleibt die Frage, wie stark diese Entwicklung künftig auf die Margen durchschlägt.
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Der freie Cashflow bietet immerhin einen Lichtblick: Er stieg im dritten Quartal um 42 Prozent auf 111 Millionen Euro, nachdem er in der ersten Jahreshälfte noch um 22 Prozent gesunken war. Für das Gesamtjahr peilt das Management eine Cash-Conversion-Rate im hohen 80er- bis niedrigen 90er-Prozentbereich an. Die Verschuldungsquote liegt bei 2,6 EBITDA – ein Anstieg gegenüber 2,2 Ende Dezember 2024.
Stellenabbau und Effizienzoffensive
Bleibt die Frage: Wie reagiert IMCD auf die schwierige Lage? Das Unternehmen kündigt Personalabbau an. Die Zahl der Vollzeitkräfte soll sinken – nicht etwa bei Außendienst oder Kundenkontakt, sondern in Supportfunktionen. Digitale Tools und KI-Anwendungen, etwa im Marketing, sollen Effizienzgewinne bringen. Gleichzeitig will man in hochqualifizierte Vertriebs- und Innendienst-Mitarbeiter investieren, um die Kundenbetreuung zu stärken. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit höheren Einmalkosten für organisatorische Anpassungen.
Die Aktie hat seit Jahresbeginn 38 Prozent verloren. Konkurrent Azelis steht mit minus 47 Prozent noch schlechter da, während der EuroStoxx 50 um 13 Prozent zulegte. IMCD wird derzeit mit dem 11,2-fachen des erwarteten EBITA 2026 bewertet – ein Aufschlag von 30 Prozent gegenüber Azelis.
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