Wie eine Dampfwalze rollen einige Themen in der Wirtschaft auf uns zu. Dabei stellen vor allem die hausgemachten Probleme Deutschlands zukünftig eine Belastungsprobe für die EU dar. Ob Probleme in der Automobilbranche oder die sich abkühlende Bauwirtschaft – die Auswirkungen auf unseren Alltag dürften deutlich sein.
Erst kürzlich kündigten erneut einige Großbanken, darunter auch die Deutsche Bank, neue Entlassungen an. Dieser Schritt kommt nicht sehr überraschend. Nicht ohne Grund reist Dr. Markus Krall seit Monaten durch die Republik, um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Doch es ist nicht nur das Bankensystem, welches nach Jahren einer aushöhlenden Zinspolitik der EZB unter Druck steht. Auch andere und für Deutschland überaus wichtige Branchen bekommen immer mehr Probleme. Allen voran ist an dieser Stelle die Automobilindustrie zu nennen. Während Sie als treuer Leser von Trading-Treff bereits seit Jahren auf diesen Umstand vorbereitet sind, kommt nun ein weiterer Bereich zu den wirtschaftlichen Herausforderungen hinzu. Und die initiale Zündung könnte die wenig marktwirtschaftliche Idee der Höchstmieten und Enteignungspolitik sein.
Bekommt der Bausektor einen Knick?
Seit einigen Tagen häufen sich in meinem Umfeld die Aussagen zu einer sich abkühlenden Bauwirtschaft in Berlin. Während die Auswirkungen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht dramatisch und sichtbar erscheinen, könnten diese allerdings in den nächsten Monaten offen an das Tageslicht treten. Grund dafür ist, dass die neuen Aufträge zur Sanierung von Immobilien zur Schwäche neigen könnten. Während sich die Baubranche, bis zum heutigen Tage, noch gut auf ältere Aufträge stützen kann, könnte die Neuvergabe bereits ins Stocken geraten. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Abkühlung durch größere Marktveränderungen in Form von steigenden Zinsen oder Ähnlichem. Jedenfalls schätzen 80 % meiner Gesprächspartner die veränderten politischen Rahmenbedingungen als Grund für diesen Umstand ein. „Enteignungen“ und „Mietdeckel“ sind keine Schlagworte, die es Investoren leichter machen, einen Markt zu betreten.
Maklertätigkeit bereits schwächer?
Bei den Maklern dürfte es allerdings noch anders sein. Bisher ist der „Druck“ im Berliner Immobilienmarkt durch den regelmäßig hohen Nettozuzug weiterhin hoch. Die Preise werden weiterhin von Angebot und Nachfrage bestimmt. Und die Nachfrage ist in der Metropole Berlin sehr hoch.
Eine bremsende Wirkung könnte allerdings mittelfristig eintreten. Immerhin verlangen die meisten Banken für Top Konditionen in der Immobilienfinanzierung weiterhin eine gewisse Größe an Eigenkapital. Durch die sehr niedrigen Finanzierungszinsen und den damit verbundenen deutlichen Anstieg in den Immobilienpreisen steigen auch die Anforderungen an das angesparte Kapital für die Käufer.
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Es ist schon ein Unterschied, ob sie Nebenkosten von 7 bis 10 % plus 20 % Eigenkapital auf 300.000 oder auf 600.000 Euro aufbringen müssen. Dennoch sorgt die Knappheit bisher für weiterhin steigende Preise.
Fazit
Die Baubranche ist ein wichtiger Arbeitgeber, nicht nur in Berlin. Mögliche Auswirkungen auf diese Schlüsselindustrie sollten sehr ernst genommen werden. Mietpreisbremse, Höchstmiete oder Enteignungen sind typischer Weise deutliche Bremsklötze für die Entwicklung und Modernisierung von Immobilienmärkten. Ersichtlich werden mögliche Auswirkungen auch in den Ländern, die diesen Weg bereits beschritten haben.
Auch aus diesem Grund wäre eine Einmischung der Bundesregierung in die Diskussion über mögliche Schritte denkbar. Ein Alleingang von verschiedenen Ländern und Städten würde den deutschen Immobilienmarkt höchstwahrscheinlich negativ beeinflussen und dürfte daher von der Regierung in Berlin nicht erwünscht sein.
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