Infineon Aktie: Verzweiflungstat?

Infineon verschärft sein Sparprogramm mit weiteren Stellenstreichungen und betreibt gleichzeitig Aktienrückkäufe. Die strukturellen Probleme in der Halbleiterbranche belasten den Konzern trotz dieser Maßnahmen.

Infineon Aktie
Kurz & knapp:
  • Weitere 500 Arbeitsplätze im Werk Belecke fallen weg
  • Aktienrückkaufprogramm zur Kursstützung läuft weiter
  • Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie belastet
  • Management erwartet verhaltene Entwicklung im Jahr 2025

Das Bild könnte widersprüchlicher kaum sein: Während Infineon weitere 500 Arbeitsplätze streicht und den Sparstift ansetzt, kauft der Konzern gleichzeitig eigene Aktien zurück. Ein Millionen-Programm zur Kurspflege bei gleichzeitigem Personalabbau – ist das noch strategische Planung oder bereits Verzweiflung?

Der eiserne Sparkurs wird verschärft

Das Sparprogramm „Step Up“ zeigt seine harten Konturen. Nach der Ankündigung im Frühjahr 2024 folgen nun konkrete Einschnitte: 500 weitere Stellen im Werk Belecke sollen wegfallen. Diese Maßnahme verdeutlicht den enormen Druck, unter dem der Halbleitergigant aus Neubiberg steht.

Die Gründe liegen auf der Hand: Die Nachfrage in wichtigen Endmärkten, allen voran der Automobilindustrie, bricht weg. Autohersteller bauen ihre Chip-Lagerbestände ab, anstatt neue Bestellungen zu tätigen. Das Management reagiert mit dem einzigen Hebel, den es kurzfristig hat – Kostenkürzungen.

Aktienrückkauf als Gegenmittel?

Gleichzeitig sendet Infineon ein völlig anderes Signal an die Kapitalmärkte. Allein zwischen dem 27. und 31. Oktober kaufte das Unternehmen 25.000 eigene Aktien zurück – Teil des laufenden Rückkaufprogramms. Diese Maßnahme soll Stärke demonstrieren und den Kurs stützen.

Doch kann das funktionieren? Aktienrückkäufe wirken typischerweise dann, wenn die fundamentalen Probleme nur temporärer Natur sind. Bei Infineon scheinen die Herausforderungen jedoch struktureller Art zu sein.

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Düstere Branchenaussichten

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Nachfrageschwäche: Automobilbranche reduziert Chip-Bestellungen drastisch
  • Verzögerte Erholung: Zyklische Wende lässt weiter auf sich warten
  • Verhaltene Prognose: Management sieht nur im KI-Bereich Wachstumspotenzial
  • Operativer Druck: Weitere Kostensenkungen unvermeidbar

Das Geschäftsjahr 2025 wird nach Einschätzung des Managements von einer verhaltenen Entwicklung geprägt sein. Nur der Bereich Künstliche Intelligenz könnte positive Impulse liefern – ein schwacher Trost angesichts der Probleme in den Kernmärkten.

Die Frage bleibt: Kann ein Aktienrückkaufprogramm die fundamentalen Schwächen übertünchen? Die Antwort dürfte ernüchternd ausfallen. Solange die Nachfrage schwach bleibt und weitere Stellenkürzungen anstehen, wird auch die geschickteste Finanzmarkt-Kommunikation den Abwärtstrend kaum stoppen können.

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