Die heutigen Daten des Statistischen Bundesamtes geben Anlass zur Sorge. Vor allem für die Mehrheit der Bevölkerung. Denn die Inflation ist überraschend stark angestiegen und damit von der Teuerungsrate aus betrachtet so hoch, wie seit September 2008 nicht mehr. Was sind die Hintergründe dieser Preisentwicklung und was bedeutet dies für uns als Verbraucher? Der Blick richtet sich bis hin zum Anleger, welcher bei diesen Inflationsdaten umdenken muss.
Inflationsbericht Deutschland
Wie das Statisitsche Bundesamt bekannt gab, sind sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent gestiegen. Einen solch starken Anstieg gab es seit dem September 2008 nicht mehr. Damals stiegen die Preise im Schnitt um 2,8 Prozent.
Volkswirtschaftlich ist hierbei von Inflation die Rede, wenn Preise steigen und damit Geld nominal wertloser erscheint. Die Kaufkraft sinkt und einfach ausgedrückt, bekommt jeder Verbraucher weniger für sein Geld.
Ohne die stark gestiegenen Energiekosten, wie n-tv berichtet, läge der Preisauftritt jedoch geringer. Insbesondere leichtes Heizöl hatte mit 39,9 Prozent Anstieg einen großen Anteil an den Inflationsdaten. Dies kann ein saisonaler Effekt sein, weil Heizöl vorrangig im Herbst geordert wird und die zugrundeliegenden Rohstoffe jüngst stark gefallen sind.
Im Detail setzt sich der Gesamtindex aus einem Korb von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern zusammen. Die genauen Veränderungen der Positionen veröffentlichte das Statistische Bundesamt ebenfalls und ist hier einsehbar:
Was bedeutet der Inflationsbericht für Anleger und Sparer?
So verlieren Anleger Geld
Was dies für Anleger bedeutet, wurde schon mehrfach auf Trading-Treff dargestellt. Unter Hinzunahme der aktuellen Daten geben wir Ihnen dennoch ein aktuelles Beispiel:
Bei einer Anlage in 10-jährigen Bundesanleihen zu einem Zinssatz von 0,4 Prozent, büßt ein Sparer bei 2,5 Prozent Inflationsrate genau 2,1 Prozent seines Geldes an Kaufkraft ein.
Dies war nicht immer so. Als der Euro eingeführt wurde, lag die Inflation noch deutlich niedriger. Genau genommen bei 1,4 Prozent und die entsprechende 10-jährige Bundesanleihe wurde mit 4,8 Prozent verzinst. In Summe hatte ein Sparer damit immer noch eine positive Rendite von 3,4 Prozent erzielt. Heute verliert er mit dieser Anlageform Geld.
Dennoch steigt die Sparquote in Deutschland seit dem Jahr 2013 wieder an. Ein „weniger“ an Rendite scheint mit einem „mehr“ an Sparquote kompensiert werden zu wollen. Dass dies nicht funktioniert, muss Ihnen kein Mathematiker erläutern. Aus diesem Grund kann ich Ihnen nur den Ratschlag geben, ein wenig mehr Risiken einzugehen, um zumindest die Chance zu haben, eine Rendite über der Inflation zu erzielen. Nur so können Sie auf Dauer Ihr Geld zumindest erhalten.
Ihr Martin Kronberg