Intel, Gold & Meta: Wenn Chips-Träume platzen, Edelmetalle abheben – und Kartellwächter zuschlagen

Nvidia stoppt Tests von Intels 18A-Chipfertigung. Gold erreicht erstmals über 4.500 Dollar. Italiens Wettbewerbsbehörde untersagt Meta exklusive KI-Bedingungen bei WhatsApp.

Intel, Gold & Meta: Wenn Chips-Träume platzen, Edelmetalle abheben – und Kartellwächter zuschlagen
Kurz & knapp:
  • Nvidia beendet Fertigungstests mit Intel
  • Gold notiert erstmals über 4.500 Dollar
  • Italien untersagt Meta exklusive KI-Regeln
  • Tesla erwartet schwache Quartalsauslieferungen

Liebe Leserinnen und Leser,

320 Milliarden Dollar – so viel ist Elon Musks Vermögen mittlerweile wert. Doch während der Tesla-Chef sein Imperium ausbaut, erlebt ein anderer Tech-Gigant einen herben Rückschlag: Intel verliert einen seiner wichtigsten potenziellen Kunden, bevor die Partnerschaft überhaupt richtig begann. Gleichzeitig schießt Gold durch die Decke und durchbricht erstmals die 4.500-Dollar-Marke, während Italiens Kartellbehörde Meta ins Visier nimmt. Drei Geschichten, die zeigen: Manchmal entscheiden Details über Milliarden – und manchmal reicht ein einziger Testlauf nicht.

Der Chip-Deal, der nie zustande kam

Nvidia hat die Tests von Intels fortschrittlichem 18A-Fertigungsprozess gestoppt – und damit einen empfindlichen Schlag gegen Intels Ambitionen als Auftragsfertiger versetzt. Der 18A-Node gilt als Herzstück von Intels Turnaround-Strategie, mit der der angeschlagene Chip-Riese zum führenden Foundry für externe Chip-Designer aufsteigen will. Doch die Entscheidung des wertvollsten Chipmachers der Welt, sich von den Tests zurückzuziehen, wiegt schwer.

Intel betont zwar, die 18A-Technologie entwickle sich „gut“ und man sehe „starkes Interesse“ für den Nachfolgeprozess 14A. Doch die Realität ist ernüchternd: Nvidia hatte im September zwar 5 Milliarden Dollar in Intel investiert, sich aber zu keiner Fertigung verpflichtet. „Im Moment konzentrieren wir uns auf Kooperationen“, sagte Intel-CEO Lip-Bu Tan damals – eine Formulierung, die nun bitter nachhallt.

Die Intel-Aktie verlor im vorbörslichen Handel 2,7 Prozent. Für deutsche Anleger zeigt sich hier ein Dilemma: Intel ist nach wie vor ein strategisch wichtiger Player – die US-Regierung hält mittlerweile knapp 10 Prozent der Anteile –, doch die technologische Aufholjagd gestaltet sich zäher als erhofft.

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Gold durchbricht 4.500 Dollar – und niemand weiß, wo die Reise endet

Während Intel strauchelt, feiern Edelmetalle historische Höchststände. Gold durchbrach erstmals die Marke von 4.500 Dollar pro Unze und erreichte zwischenzeitlich 4.554 Dollar, bevor es sich bei 4.515 Dollar einpendelte – ein Plus von 0,2 Prozent. Silber kletterte auf ein Rekordhoch von 72,70 Dollar, Platin erreichte mit 2.377,50 Dollar den höchsten Stand seit über 17 Jahren.

Die Treiber sind vielfältig: Geopolitische Spannungen zwischen den USA und Venezuela haben die Risikoaversion befeuert, während die Erwartung weiterer Zinssenkungen der US-Notenbank im Jahr 2026 die Attraktivität von zinslosen Anlagen wie Gold erhöht. Der US-Dollar-Index notiert nahe 12-Wochen-Tiefs, was Gold für internationale Käufer günstiger macht. Und trotz robuster US-Wirtschaftsdaten – das BIP wuchs im dritten Quartal um annualisierte 4,3 Prozent – bleibt die Überzeugung stark, dass die Fed ihren Lockerungskurs fortsetzen wird.

Analysten von UBS warnen jedoch vor Gewinnmitnahmen in dünnen Feiertagsmärkten. Die Rally bei Platin (+40 Prozent im Dezember) und Palladium (+34 Prozent) erscheine „etwas losgelöst“, so Analyst Joni Teves. Die Frage bleibt: Ist dies der Beginn eines neuen Super-Zyklus für Edelmetalle – oder eine überhitzte Jahresendrallye, die im Januar korrigiert?

Italien bremst Meta bei WhatsApp-Chatbots

Die italienische Kartellbehörde AGCM hat Meta aufgefordert, Vertragsbedingungen auszusetzen, die andere KI-Chatbots beim Messenger-Dienst WhatsApp ausschließen. Die Behörde wirft dem Facebook-Mutterkonzern vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen, indem es den eigenen Dienst Meta AI prominent in WhatsApp integriert hat – und damit Konkurrenten benachteiligt.

Meta wies die Vorwürfe zurück und nannte die Entscheidung „unbegründet“. Das Unternehmen argumentiert, das Aufkommen von KI-Chatbots habe das System unter Druck gesetzt, das nicht für diese Art der Nutzung ausgelegt sei. Meta kündigte an, gegen die Forderungen vorzugehen. Italien stimmt sich zudem mit der EU-Kommission ab, um sicherzustellen, dass Metas Verhalten „auf wirksame Weise angegangen“ wird.

Für Anleger ist dies ein weiteres Beispiel dafür, wie regulatorischer Gegenwind die Tech-Giganten zunehmend unter Druck setzt – gerade in Europa, wo der Digital Services Act (DSA) strenge Vorgaben macht. Die Meta-Aktie reagierte zunächst kaum, doch die Signalwirkung ist klar: Wer seine Plattform-Macht zu offensiv ausspielt, riskiert teure Auflagen.

Tesla-Auslieferungen: Wird der Markt noch nervös?

Tesla steht vor schwachen Quartalszahlen: UBS erwartet rund 415.000 ausgelieferte Fahrzeuge im vierten Quartal – ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr und unter den Markterwartungen. Besonders in den USA könnte es das schwächste Quartal seit Jahren werden, mit einem geschätzten Rückgang von über 35 Prozent gegenüber Q3. Grund ist vor allem die Vorziehung von Käufen ins dritte Quartal, bevor die 7.500-Dollar-Steuergutschrift für E-Autos Ende September auslief.

Doch die eigentliche Frage lautet: Interessiert das den Markt überhaupt noch? Tesla wird zunehmend weniger als Autobauer und mehr als Plattform-Unternehmen bewertet. Robotaxis, Full Self-Driving und der humanoide Roboter Optimus dominieren die Anlegergespräche. UBS-Analysten sehen schwache Auslieferungszahlen daher eher als „Lärm statt Signal“ – solange die langfristigen KI-Ambitionen intakt bleiben.

Das kann in beide Richtungen wirken: Wenn die Fortschritte bei Robotaxis oder Optimus ins Stocken geraten, könnte der Markt plötzlich wieder entdecken, warum Auslieferungszahlen einst so wichtig waren. Denn Teslas Fähigkeit, seine KI-Ambitionen zu finanzieren, hängt nach wie vor von der Cash-Generierung des Autogeschäfts ab.

Krypto-Märkte im Feiertags-Modus

Bitcoin tritt weiterhin auf der Stelle und notiert bei 86.966 Dollar – ein Minus von 0,7 Prozent. Der erneute Versuch, die 90.000-Dollar-Marke zurückzuerobern, scheiterte an dünner Liquidität und anhaltenden Abflüssen aus US-Spot-ETFs. Laut SoSoValue verzeichneten Bitcoin-ETFs in der vergangenen Woche Nettoabflüsse von fast 500 Millionen Dollar – ein deutliches Zeichen nachlassender institutioneller Nachfrage.

Auch die Altcoins zeigen sich schwach: Ethereum fiel um 1 Prozent auf 2.934 Dollar, XRP verlor 1,6 Prozent, Solana und Cardano jeweils 2 Prozent. Selbst Meme-Token wie Dogecoin (-2,3 Prozent) und $TRUMP (-1 Prozent) konnten sich dem Abwärtssog nicht entziehen.

Trotz der Flaute bleiben die mittelfristigen Aussichten intakt: Die Erwartung weiterer Fed-Zinssenkungen 2026 stützt risikobehaftete Assets. Doch kurzfristig dominiert die Feiertags-Lethargie – und die Frage, ob Bitcoin im neuen Jahr einen frischen Anlauf auf die 100.000-Dollar-Marke wagt.


Was in den kommenden Tagen wichtig wird: Am 2. Januar kehren die US-Märkte aus der Weihnachtspause zurück – und mit ihnen dürfte die Liquidität zurückkehren. Tesla wird voraussichtlich Anfang Januar seine Auslieferungszahlen für Q4 veröffentlichen, während die Berichtssaison für das vierte Quartal Mitte Januar so richtig Fahrt aufnimmt. Bis dahin heißt es: Geduld bewahren und die Ruhe vor dem Sturm genießen.

Erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Börsenjahr!

Euer Andreas Sommer

Über Andreas Sommer 1338 Artikel

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