Intel, Nvidia & Bitcoin: Milliardäre greifen zu – während Anleger zittern

Intel erhält Milliarden-Investitionen von Softbank und US-Regierung während Nvidia und Bitcoin unter Druck geraten. Rüstungswerte verlieren bei Friedenshoffnungen.

Intel Aktie
Kurz & knapp:
  • Intel-Aktie steigt um 8 Prozent nach Softbank-Deal
  • US-Regierung plant 10-Prozent-Beteiligung an Chip-Hersteller
  • Nvidia verliert 4,5 Prozent trotz neuer China-Chips
  • Bitcoin pendelt bei 115.000 Dollar ohne Durchbruch

Liebe Leserinnen und Leser,

während die Märkte gestern noch wie gelähmt auf die Ukraine-Gespräche in Washington starrten, entfaltete sich heute ein faszinierendes Schauspiel der Gegensätze: Milliardäre pumpen Geld in angeschlagene Tech-Riesen, Krypto-Wale sammeln Bitcoin ein – und gleichzeitig brechen Hoffnungsträger wie Viking Therapeutics dramatisch ein. Was hier gespielt wird? Ein hochriskantes Spiel um die Zukunft, bei dem die Großen ihre Wetten platzieren, während Kleinanleger zwischen Euphorie und Panik schwanken.

Der Intel-Coup: Wenn Japan und Washington gleichzeitig zuschlagen

Die Intel-Aktie explodierte heute förmlich – plus 8 Prozent auf über 25 Dollar. Der Auslöser? Ein Doppelschlag, der es in sich hat: Softbank-Gründer Masayoshi Son lässt zwei Milliarden Dollar springen, während die US-Regierung über einen noch spektakuläreren Deal nachdenkt. Handelsminister Howard Lutnick bestätigte bei CNBC, was seit Tagen die Gerüchteküche brodeln ließ: Washington will etwa 10 Prozent an Intel – als „Gegenleistung“ für die Milliarden-Subventionen der Biden-Ära.

Das Pikante daran: Trump, der Subventionen eigentlich hasst wie die Pest, verwandelt sie kurzerhand in Beteiligungen. „Die amerikanischen Steuerzahler verdienen einen Anteil am Erfolg“, argumentiert Lutnick. Übersetzt heißt das: Statt Geld zu verschenken, wird der Staat zum Großaktionär – allerdings ohne Stimmrechte, wie eilig nachgeschoben wurde.

Für deutsche Anleger ist das ein Weckruf. Intel, einst der unumstrittene Chip-König, kämpft seit Jahren gegen Nvidia und hat gerade 18,8 Milliarden Dollar Jahresverlust eingefahren – der erste seit 1986. Die geplante Mega-Fabrik in Magdeburg? Gestrichen. Doch wenn Softbank und die US-Regierung gleichzeitig einsteigen, wittern sie offenbar eine Chance, die der Markt noch nicht sieht. Oder ist es pure Verzweiflung, einen nationalen Champion zu retten?

Nvidia unter Druck: Die KI-Party bekommt erste Risse

Während Intel feiert, sackte Nvidia heute um 4,5 Prozent ab – und das hat System. Der KI-Gigant, der dieses Jahr schon 33 Prozent zugelegt hat, kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig. Reuters berichtet von neuen China-Chips namens B30A und RTX6000D, die trotz US-Exportbeschränkungen den chinesischen Markt bedienen sollen. Ein Drahtseilakt zwischen Compliance und Geschäft.

Palantir, der andere KI-Liebling der Anleger, crashte sogar um fast 7 Prozent. Was wir hier sehen, ist möglicherweise der Beginn einer Neubewertung: Nach der euphorischen KI-Rally des Frühjahrs fragen sich Investoren, ob die astronomischen Bewertungen noch gerechtfertigt sind. Die Rotation ist in vollem Gange – raus aus den teuren Tech-Werten, rein in… ja, wohin eigentlich?

Bitcoin: Die 115.000-Dollar-Mauer hält – vorerst

Bitcoin pendelt weiter um die 115.000-Dollar-Marke, wie ein Boxer, der auf die nächste Runde wartet. Michael Saylor und seine MicroStrategy greifen wieder zu, die japanische Metaplanet ist im Kaufrausch – doch der große Durchbruch bleibt aus. Der Kurs verlor heute 1,2 Prozent, während Analysten von Bernstein bereits von einem „langen Bullenmarkt bis 2027“ träumen.

Die Wahrheit ist prosaischer: Die geopolitischen Unsicherheiten und die Jackson-Hole-Konferenz ab Donnerstag lähmen die Risikobereitschaft. Fed-Chef Powell könnte am Freitag die Weichen für die Zinspolitik stellen – und damit auch für Bitcoin. Interessant für deutsche Krypto-Fans: Ethereum kämpft noch härter und verlor heute fast ein Prozent auf 4.312 Dollar. Die Altcoin-Saison? Vertagt auf unbestimmte Zeit.

Pharma-Drama: Viking crasht, Novo profitiert

Ein Lehrstück über Hoffnung und Enttäuschung spielte sich heute bei Viking Therapeutics ab: minus 42 Prozent! Die Abnehmpille VK2735 zeigte zwar Wirkung – 12,2 Prozent Gewichtsverlust nach 13 Wochen. Doch 28 Prozent der Teilnehmer brachen die Studie ab. Zum Vergleich: Bei Eli Lillys Konkurrenzprodukt waren es ähnlich viele Abbrecher, aber über 72 Wochen verteilt.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Intel?

Der Gewinner heißt Novo Nordisk. Die Dänen senkten gestern den US-Preis für Ozempic für Selbstzahler auf 499 Dollar – eine Halbierung, die Trump gefallen dürfte. Die Aktie legte daraufhin über 6 Prozent zu. Deutsche Anleger, die auf den nächsten Biotech-Star gehofft hatten, lernen wieder einmal: Im Pharma-Geschäft trennt sich die Spreu brutal schnell vom Weizen.

DAX im Aufwind: Frieden macht Hoffnung, Rüstung verliert

Der deutsche Leitindex kletterte heute um 0,4 Prozent auf 24.423 Punkte – angetrieben von vorsichtigem Optimismus nach den Ukraine-Gesprächen. Trump will Putin und Selenskyj an einen Tisch bringen. Die Börse wittert Morgenluft. Doch die wahren Verlierer des Tages sind ausgerechnet die bisherigen Kriegsgewinner: Rheinmetall minus 4,9 Prozent, Hensoldt minus 9,5 Prozent.

Die Ironie ist kaum zu übersehen: Gestern noch stiegen die Rüstungsaktien in Erwartung des Gipfels, heute werden Gewinne mitgenommen, als gäbe es morgen schon Frieden. HSBC sieht die Gespräche „leicht positiv“, warnt aber: Der Weg zum Frieden ist lang und steinig.

Überraschungsgewinner im DAX: Zalando mit plus 3,7 Prozent. Baader traut dem Online-Händler nach der All-About-You-Übernahme einiges zu. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie zwar 29 Prozent im Minus, aber manchmal ist der beste Zeitpunkt zum Einsteigen, wenn alle anderen aussteigen.

Der Blick nach vorn

Die Woche bleibt spannend: Morgen berichten Lowe’s und später Walmart über ihre Quartalszahlen – der Lackmustest für den US-Konsum unter Trump’schen Zöllen. Donnerstag startet Jackson Hole, wo die Notenbanker-Elite über Zinsen philosophiert. Und irgendwo verhandeln vielleicht schon Diplomaten über ein Ende des Ukraine-Kriegs.

Was bleibt, ist die Erkenntnis des heutigen Tages: Die großen Player positionieren sich neu. Softbank bei Intel, die US-Regierung als Aktionär, Pharma-Riesen, die Preise halbieren – das sind keine normalen Marktbewegungen. Das sind tektonische Verschiebungen. Wer jetzt nicht aufpasst, steht morgen auf der falschen Seite der Geschichte.

Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht von der Volatilität aus der Ruhe bringen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Milliardäre richtig liegen – oder ob wir gerade Zeugen einer gigantischen Fehlallokation von Kapital werden.

Mit gespannten Grüßen aus der Analyse-Zentrale,

Andreas Sommer

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Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

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