Kimberly-Clark Aktie: Anhaltende Zweifel?

Die Kimberly-Clark Aktie verlor 15 Prozent nach der Kenvue-Akquisition. Analysten kritisieren die strategische Neuausrichtung und warnen vor Integrations- und Haftungsrisiken.

Kimberly-Clark Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktienkurs fiel auf 102,27 US-Dollar
  • Übernahme von Kenvue für 49 Milliarden Dollar
  • Analysten senken Bewertungen und Kursziele
  • Rechtliche Risiken durch Tylenol-Klagen
  • Potenzial in Körperpflege und Gesundheitssegmenten

Die Kimberly-Clark Aktie ist zum Wochenstart eingebrochen. Der Titel verlor rund 15 Prozent an Wert und rutschte auf 102,27 US-Dollar ab – knapp über dem 52-Wochen-Tief von 102,20 US-Dollar. Auslöser war die Ankündigung, den Konsumgüterkonzern Kenvue für knapp 49 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Doch warum reagierte der Markt so negativ auf den Deal?

Die Transaktion sieht vor, dass Kenvue-Aktionäre 3,50 US-Dollar je Aktie in bar sowie 0,14625 Kimberly-Clark-Aktien erhalten – insgesamt 21,01 US-Dollar pro Anteil, basierend auf dem Kurs vom 31. Oktober. Damit entsteht ein Schwergewicht im Konsumgütersektor. Doch die Börse zeigt sich skeptisch.

Analysten zweifeln an der Strategie

Evercore ISI stufte die Aktie von Outperform auf In Line herab. Die Begründung: Der Deal markiere einen fundamentalen Richtungswechsel – weg von einer risikoarmen Restrukturierung hin zu einem komplexen Integrationsvorhaben mit ungewissem Ausgang. Die Analysten sehen vier zentrale Risiken: Kimberly-Clark fehlt die Erfahrung in den Produktkategorien von Kenvue. Zudem verschärft sich der Wettbewerb mit Konkurrenten wie L’Oréal und Colgate, die aggressiver investieren.

Das Management müsse gleichzeitig die laufende Umstrukturierung meistern und Unternehmensteile abstoßen – eine gewaltige Belastung. Hinzu kommen rechtliche Risiken durch mögliche Haftungsfälle im Zusammenhang mit Tylenol. Diese Unsicherheiten lasten schwer auf der Bewertung.

Keine Entwarnung trotz Kurssturz

TD Cowen reduzierte das Kursziel von 130 auf 112 US-Dollar – ein Minus von 14 Prozent. Die Analysten warnen: Trotz des deutlichen Kursrückgangs sei die Aktie noch nicht vollständig entriskt. Die „erheblichen Unbekannten“ rund um Tylenol-Klagen und britische Talkum-Prozesse blieben bestehen. Zudem stehe die schwierige Aufgabe bevor, das rückläufige Kenvue-Geschäft zu stabilisieren.

Die Komplexität des kombinierten Unternehmens bereite zusätzlich Sorgen. In der vergangenen Woche verlor die Aktie insgesamt 15,24 Prozent an Wert. Immerhin: Die Dividendenrendite von 4,93 Prozent könnte einkommensorientierte Anleger bei der Stange halten.

Chance für langfristige Investoren?

Nicht alles ist schwarz. Evercore sieht auch Potenzial: Kimberly-Clark erweitert seine Präsenz in zwei stabilen, cashgenerierenden Kategorien – Körperpflege und Verbrauchergesundheit. Beide Segmente zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren und rationale Preisgestaltung aus. Umsatzsynergien in den Bereichen Damenhygiene und Babypflege erscheinen glaubwürdig.

Das dezentrale Betriebsmodell könnte helfen, Integrationsrisiken zu managen. Konservativ geschätzte Kostensynergien sind realistisch – allerdings dürften Reinvestitionen steigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Analysten erwarten weitere Konsolidierung in der Branche und intensiveren Wettbewerb in Schwellenmärkten wie Indien, Indonesien und Brasilien.

Sollte Kimberly-Clark das Kenvue-Geschäft stabilisieren und die Strukturen verschlanken, könnte die Aktie mittelfristig auf das Bewertungsniveau von Colgate oder Procter & Gamble steigen. Bis dahin bleibt die Bewertung jedoch gedeckelt – vor allem, solange die Haftungsrisiken nicht geklärt sind. Im dritten Quartal 2025 übertraf der Konzern die Erwartungen mit einem Gewinn je Aktie von 1,82 US-Dollar sowie Erlösen von 4,15 Milliarden US-Dollar.

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