Klarna macht ernst mit der globalen Offensive. Das schwedische Fintech baut sein Angebot massiv aus und will den Nutzern künftig „überall für alles“ zur Verfügung stehen – so formuliert es Chief Product Design Officer David Fock. Die jüngsten Produktlaunches zeigen: Das ist keine leere Phrase.
NFC-Revolution für Europa
Seit Dezember 2025 rollt Klarna die neue „Tap to Pay“-Funktion in 14 europäischen Märkten aus. Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, die Niederlande, Finnland, Belgien, Österreich, Irland, Portugal, Norwegen, Polen, Dänemark und Schweden sind dabei. Die Technologie verwandelt die Klarna-App in ein kontaktloses Wallet – der Nutzer muss nicht mehr zwischen Apps wechseln oder nach Karten suchen.
Das Kalkül dahinter ist simpel: Über 80 Prozent des europäischen Handels findet weiterhin stationär statt. Mit der NFC-Funktion holt Klarna die Flexibilität des Online-Shoppings in die physischen Geschäfte. Die Klarna Card, die bereits von mehr als vier Millionen Konsumenten genutzt wird, funktioniert standardmäßig als Debitkarte. Bei Bedarf lässt sich die Kreditfunktion in der App aktivieren. Die Akzeptanz: über 150 Millionen Händlerstandorte weltweit via Visa Flexible Credential.
Buy-Now-Pay-Later boomt weiter
Die Zahlen sprechen für sich. In den Niederlanden soll der BNPL-Markt von 9,02 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf 16,40 Milliarden US-Dollar bis 2030 wachsen – ein jährliches Wachstum von 9,8 Prozent. Zwischen 2021 und 2024 lag die Wachstumsrate sogar bei 23,5 Prozent pro Jahr. Für 2025 wird ein Anstieg um 14,0 Prozent auf 10,29 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
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Ähnlich dynamisch entwickelt sich Finnland. Dort wird der BNPL-Sektor von 3,37 Milliarden US-Dollar (2024) auf 5,66 Milliarden US-Dollar bis 2030 zulegen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 8,4 Prozent. Im laufenden Jahr rechnen Experten mit einem Plus von 11,9 Prozent auf 3,78 Milliarden US-Dollar.
Partnerschaften als Wachstumstreiber
Klarna setzt konsequent auf strategische Kooperationen. Im März 2024 kooperierte das Unternehmen mit Zalando und bot während der Saisonverkäufe zinsfreie Ratenzahlungspläne an. Das Ergebnis: ein Umsatzanstieg von 40 Prozent in den Kategorien Mode und Schuhe. Beim Black Friday im November 2024 meldete Klarna einen deutlichen Transaktionsanstieg im Jahresvergleich.
In Finnland arbeitet Klarna eng mit der OP Financial Group und großen Einzelhändlern wie IKEA und Gigantti zusammen. Die Integration in Banking-Apps ermöglicht ein nahtloses Bezahlerlebnis. Anfang 2024 führte Klarna dort zusätzlich KI-gestützte Personalisierung ein, um Rückzahlungspläne individuell anzupassen.
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Nachhaltigkeit als neues Geschäftsfeld
Besonders in Finnland und den Niederlanden wächst die Nachfrage nach „grünen“ Finanzierungslösungen. Verkkokauppa etwa bietet über Klarna Ratenzahlungen für Solarpanels und EV-Ladegeräte an. Niederländische Anbieter wie Sunweb Group integrierten im April 2024 BNPL-Optionen für Urlaubspakete. Selbst die niederländische Bahn (NS) testete Ratenzahlungen für Fernzugtickets.
Regulierung wird schärfer
Doch nicht alles läuft reibungslos. Die niederländische Regierung plant für 2025 strengere Regelungen für BNPL-Transaktionen im stationären Handel – aus Sorge vor Überschuldung. Die EU verschärft die Verbraucherkreditrichtlinie, was rigorosere Bonitätsprüfungen und mehr Transparenz bei Rückzahlungsbedingungen erfordert. Kleinere Anbieter könnten unter dem Compliance-Druck ausscheiden, während etablierte Player wie Klarna ihre Marktposition festigen.
Konkurrenz schläft nicht
Neben Klarna dominieren Riverty (ehemals Afterpay), PayPal Credit und lokale Fintechs wie in3 (Niederlande) den Markt. Riverty führte 2024 KI-gesteuerte Rückzahlungsoptionen ein, die sich am monatlichen Einkommen der Nutzer orientieren. PayPal baut seine „Pay Later“-Dienste über E-Commerce-Partnerschaften aus.
Mit aktuell mehr als 114 Millionen aktiven Nutzern weltweit und 3,4 Millionen Transaktionen pro Tag positioniert sich Klarna als Marktführer. Die Diversifizierung in Reisen, Gesundheitsdienstleistungen und nachhaltige Finanzierung soll neue Erlösquellen erschließen. Ob das reicht, um den Wachstumskurs zu halten, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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