Die radikalste Operation in der Geschichte des Lebensmittelriesen ist eingeleitet: Kraft Heinz spaltet sich in zwei Teile. Doch statt Begeisterung erntet der Konzern blankes Entsetzen an der Börse. Investoren strafen den Plan mit massiven Kursverlusten – und selbst der mächtigste Aktionär des Unternehmens, Warren Buffett, zeigt sich enttäuscht. Steht der Konzern vor der Zerlegung oder vor dem Zerfall?
Machtpoker am Küchentisch
Der Plan klingt ambitioniert: Bis zur zweiten Hälfte 2026 will sich Kraft Heinz in zwei unabhängige Unternehmen aufspalten. Auf der einen Seite entsteht ein „Global Taste Elevation“-Unternehmen mit Wachstumsstars wie Heinz Ketchup und Philadelphia. Auf der anderen Seite bleibt ein „North American Grocery“-Geschäft mit Problemkindern wie Oscar Mayer und Lunchables zurück. Doch die Märkte honorieren die Aufspaltung nicht – im Gegenteil. Die Aktie brach nach der Ankündigung um über 7 Prozent ein und nähert sich ihrem 52-Wochen-Tief.
Hinter der Skepsis steckt blanke Angst: Analysten schätzen die Dis-Synergien durch die Trennung auf bis zu 300 Millionen Dollar. Gleichzeitig muss das Management komplexe Logistik meistern, separate Unternehmensfunktionen aufbauen und die operative Effizienz während des Übergangs wahren. Ein Marathon der Ungewissheit für Aktionäre – die Zerlegung wird sich über 18 Monate hinziehen.
Buffett zweifelt – Analysten schneiden Ziele
Sogar der legendäre Investor Warren Buffett, dessen Berkshire Hathaway mit 27,4 Prozent größter Aktionär ist, äußerte öffentlich Enttäuschung. In einem CNBC-Interview signalisierte er zwar, die Spaltung nicht aktiv blockieren zu wollen, zeigte sich aber skeptisch, ob die Zerschlagung die fundamentalen Probleme lösen wird.
Die Analystengemeinde reagierte gespalten: Während Morgan Stanley nach dem Kursrutsch auf „Equal-Weight“ upgradete und das Kursziel auf 29 Dollar anhob, senkten UBS, Wells Fargo, Bank of America und Stifel ihre Erwartungen. Der Konsenszielkurs liegt nun bei rund 30,12 Dollar – was angesichts der fundamentalen Herausforderungen fast schon optimistisch wirkt.
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Fundamentale Baustellen bleiben
Denn die Probleme von Kraft Heinz sind tiefergehend als jede Unternehmensstruktur: Die Verbraucher kämpfen mit Inflation und weichen auf günstigere Eigenmarken aus. Der Konzern verzeichnet bereits sieben Quartale in Folge mit sinkenden Umsätzen. Dazu kommen strukturelle Herausforderungen wie die zunehmende Beliebtheit von Bio-Produkten, regulatorischer Druck gegen künstliche Zutaten und sogar GLP-1-Medikamente, die den Snack-Konsum reduzieren.
Die jüngsten Zahlen unterstreichen die Krise: Die Gewinnprognose für 2025 wurde auf 2,51 bis 2,67 Dollar je Aktie gesenkt – deutlich unter den 3,06 Dollar des Vorjahres. Zudem musste das Unternehmen im zweiten Quartal Abschreibungen von satten 9,3 Milliarden Dollar verbuchen.
Seit der viel gepriesenen Fusion von 2015 hat Kraft Heinz über 60 Prozent seines Börsenwerts verloren – mehr als 57 Milliarden Dollar vernichtete Marktkapitalisierung. Die aktuelle Zerlegungsstrategie wirkt da wie ein Verzweiflungsakt. Die Frage ist nicht mehr, ob sich der Konzern ändern muss, sondern ob diese radikale Kurswende nicht zu spät kommt.
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