Kupfer ist auf einem Höhenflug. Innerhalb eines Jahres stieg der Preis um 39% und befindet sich aktuell auf einem Niveau von 6 530 USD pro Tonne. Auf der Nachfrageseite ist es vor allem China, das für den Anstieg der letzten Monate verantwortlich ist.
Treiber für steigende Kupferpreise
Die Wirtschaftsdaten aus dieser Region wie zum Beispiel die Industrieproduktion und der Bereich Fabrikation sind weiterhin sehr positiv. Kupfer findet seinen Einsatz hauptsächlich in den Sektoren Elektronik, Baugewerbe und Transportwesen und somit war Chinas Kupferbedarf in den letzten Monaten hoch und sollte es in Zukunft auch bleiben.
Aber auch ein sich abschwächender US Dollar und eine generell sich erholende Weltwirtschaft trugen zu dem Preisanstieg von Kupfer bei.
Aus China kommt noch ein weiterer Treiber für steigende Kupferpreise hinzu. Ab 2019 wird das Land Importe von Kupferschrott der Kategorie 7 verbieten. Dazu zählen vor allem Motor-und Kabelschrott. Der Markt scheint zu antizipieren, dass dieser Schritt zu einem signifikant geringeren Kupferschrottangebot führen sollte und gleichzeitig die Import-Nachfrage nach veredeltem Kupfer ansteigen dürfte.
Der HSBC Analyst Jeff Yuan hält die Befürchtungen allerdings für übertrieben. Er glaubt, dass die Nachfrage nach Kupferschrott der Kategorie 7 generell zu gering ist, um einen tatsächlichen Engpass zu generieren.
Auf der Angebotsseite sorgten und sorgen diverse Streiks für Unterbrechungen in der Kupferproduktion und konsequenterweise zu einer Verringerung des Angebots. Der 43 Tage andauernde Streik in der chilenischen Mine Escondida (im Besitz von BHP) ist seit März diesen Jahres zwar beigelegt, dafür dauert der Streik des Projekts McMoRan´s Grasberg in Indonesien (im Besitz von Freeport) weiterhin an.
Zudem hat Freeports Management vor wenigen Tagen verkündet, dass Wasserfluten Straßen und Brücken in der Nähe von Grasberg zerstört hätten. Zwar wurde nicht konkretisiert, welche Auswirkungen dies auf die Produktion haben sollte, aber das Hauptwerk dürfte ebenso betroffen sein.
Außerdem hat die Regierung von Sambia, Afrikas größter Kupferproduzent, nach einem Preisstreit, das Energieangebot von Minen von Glencore und First Quantum Minerals verringert. Dies könnte zu Produktionsproblemen führen.
Experten rechnen damit, dass die Entwicklung des Kupferpreises in den nächsten Monaten volatil bleiben sollte. Mit einem Preiseinbruch ist aber generell nicht zu rechnen.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Nils Glasmacher