L’Oréal Aktie: China-Offensive nimmt Fahrt auf

Der Kosmetikkonzern profitiert von neuen Zollregeln in Hainan und setzt auf Expansion, während er für alternative Testmethoden in China wirbt.

L'Oréal Aktie
Kurz & knapp:
  • Neue Freihandelsregeln in Hainan begünstigen L'Oréal
  • Konzern wirbt für alternative Testmethoden in China
  • Strategische Expansion trotz ethischer Kontroversen
  • Hainan verbindet riesige asiatische Konsumentenmärkte

Der französische Kosmetikgigant verstärkt sein Engagement im Reich der Mitte – und das trotz anhaltender Kontroversen. Während Tierschützer weltweit Alarm schlagen, setzt L’Oréal auf eine klare Strategie: Der chinesische Markt ist schlicht zu wichtig, um ihn aufzugeben.

Jean-Christophe Letellier, Chef des deutschsprachigen Raums bei L’Oréal, stellte gegenüber der Rheinischen Post klar: Das Unternehmen verzichtet zwar seit 1989 komplett auf eigene Tierversuche – 14 Jahre bevor dies gesetzlich vorgeschrieben wurde. Doch China bleibt die Ausnahme. Dort führen Gesundheitsbehörden für bestimmte Produkte und Inhaltsstoffe nach wie vor Tierversuche durch, bevor sie zum Verkauf zugelassen werden.

Milliardenchance oder Imagekrise?

Die jüngste Entwicklung könnte dem Konzern allerdings in die Hände spielen. Am Donnerstag führte China im Freihandelshafen Hainan eine inselweite Sonderzollregelung ein – und L’Oréal gehört zu den ersten Profiteuren. Der Anteil zollfreier Produkte im Freihandelsgebiet schoss von 21 auf 74 Prozent hoch, die Anzahl zollfreier Artikel wurde von etwa 1.900 auf 6.637 erweitert.

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Lan Zhenzhen, Präsidentin für öffentliche Angelegenheiten bei L’Oréal Nordasien und China, zeigte sich optimistisch: „Hainan beherbergt den weltweit größten Duty-Free-Shop und ist ein bedeutendes globales Einkaufsziel. L’Oréal wird auch in Zukunft hier investieren.“

Doppelstrategie unter Druck

Derweil versucht der Konzern, das Tierversuchs-Dilemma zu entschärfen. „Wir werben gegenüber den chinesischen Behörden mit Nachdruck für die Anerkennung alternativer Testmethoden“, erklärte Letellier. Erste Erfolge gab es bereits bei Shampoos, Duschgelen und Make-up-Produkten.

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Die neue Freihandelszone Hainan verbindet Chinas 1,4 Milliarden Binnenkonsumenten mit dem südostasiatischen Markt von fast 700 Millionen Menschen. In den letzten fünf Jahren flossen ausländische Direktinvestitionen von 9,78 Milliarden US-Dollar in die Region – ein jährliches Wachstum von 97 Prozent.

Für L’Oréal bedeutet dies eine strategische Weichenstellung: Der Konzern setzt auf Expansion in einem Markt, der ethisch umstritten bleibt, wirtschaftlich aber kaum zu ignorieren ist. Die Frage ist nun, ob sich diese Gratwanderung langfristig auszahlt – oder ob der Imageschaden am Ende teurer wird als der entgangene Umsatz.

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