Die Lufthansa-Aktie hat ihr Jahreshoch vorerst hinter sich gelassen und gibt am Mittwoch 0,84 Prozent auf 8,06 Euro ab. Seit Jahresbeginn 2025 steht dennoch ein beeindruckendes Plus von über einem Drittel zu Buche. Zeitgleich läutet der Konzern eine strategische Neuausrichtung ein, die weit mehr als Kosmetik sein soll.
Mit einem überarbeiteten Markenauftritt fasst Lufthansa seine Fluggesellschaften enger zusammen. Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines sowie Eurowings, Air Dolomiti, Edelweiss und Discover tragen künftig neben ihrer eigenen Marke den Zusatz „Member of Lufthansa Group“. Das bekannte Kranich-Logo erscheint künftig ohne den umgebenden Kreis, begleitet vom Schriftzug „Lufthansa Group“ in einer neuen Typografie.
Vom Flickenteppich zum Konzern?
„Die Lufthansa Group entwickelt sich von einer Gruppe von Airlines zu einer integrierten Airline-Gruppe“, erklärt Vorstandsmitglied Dieter Vranckx. Es handele sich um einen „strategischen Meilenstein“, nicht bloß um eine Design-Ãœberarbeitung. Das neue Logo solle als „visueller Anker des Vertrauens“ wirken.
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Die Analystengemeinde bleibt trotz der jüngsten Kursgewinne gespalten. Barclays hält an „Equal Weight“ mit Kursziel 7,70 Euro fest. Analyst Andrew Lobbenberg warnt vor Risiken für die Markenwahrnehmung durch die geplante Auslagerung großer Teile des Kurzstreckengeschäfts zu kostengünstigeren Töchtern. Zudem bleibe das Verhältnis zu den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Verdi angespannt.
UBS bleibt optimistisch
Bernstein Research bewertet die Aktie mit „Market-Perform“ und Kursziel 7,50 Euro. Analyst Alex Irving verweist auf anhaltende Angebotsengpässe im europäischen Luftverkehr, die besonders die Kurzstrecke stützen könnten.
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Deutlich bullischer zeigt sich die UBS: Mit „Buy“-Rating und Kursziel 9,50 Euro sieht Analyst Jarrod Castle dank strikter Kostenkontrolle erhebliches Margenpotenzial. Die Bewertungen europäischer Airlines seien attraktiv, 2026 dürfte ein weiteres gutes Jahr werden.
Der Weltluftfahrtverband IATA untermauert die positive Grundstimmung: Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten steuert die Branche weltweit auf einen Rekordgewinn von 39,5 Milliarden US-Dollar zu. Ob Lufthansa davon überproportional profitieren kann, wird sich zeigen – die neue Markenstrategie soll jedenfalls den Grundstein dafür legen.
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