Die russische Lukoil-Aktie gerät immer stärker unter Druck. Was im vergangenen Monat mit US-Sanktionen gegen den Ölkonzern begann, entwickelt sich nun zu einem handfesten operativen Problem. Die Zwangslage wird an zwei Schauplätzen besonders deutlich: im Irak und in Bulgarien.
Irak zieht die Notbremse
Vergangenen Dienstag erklärte Lukoil höhere Gewalt für das Ölfeld West Qurna-2 im Irak. Vier Insider bestätigten gegenüber Reuters, dass das Unternehmen dem irakischen Ölministerium mitgeteilt habe, den normalen Betrieb nicht mehr aufrechterhalten zu können. Das Feld, etwa 65 Kilometer nordwestlich von Basra gelegen, zählt zu den größten Ölvorkommen weltweit und ist Lukoils wertvollstes Auslandsasset.
Die Zahlen verdeutlichen die Dimension: West Qurna-2 produziert derzeit rund 480.000 Barrel pro Tag – das entspricht etwa 9 Prozent der gesamten irakischen Ölförderung. Doch die irakische Staatsölgesellschaft SOMO hat bereits reagiert: Drei Rohöl-Lieferungen aus Lukoils Produktionsanteil wurden gestrichen, sämtliche Zahlungen an den Konzern eingefroren.
Was passiert, wenn sich die Lage nicht entspannt? Ein hochrangiger irakischer Ölmanager stellte klar: Sollten die Gründe für die höhere Gewalt nicht binnen sechs Monaten beseitigt werden, muss Lukoil die Produktion einstellen und das Projekt komplett verlassen. Rund 4 Millionen Barrel Rohöl im Wert mehrerer hundert Millionen Dollar, die als Naturalzahlungen für November vorgesehen waren, sind bereits gestrichen.
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Bulgarien bereitet Zwangsübernahme vor
Parallel verschärft sich die Situation in Europa. Bulgariens Premierminister Rosen Zhelyazkov kündigte am Montag an, Inspektionen und Sicherheitsmaßnahmen an Lukoils Raffinerie in Burgas durchzuführen. Die Regierung bereitet die Beschlagnahmung der Anlage vor. Vergangene Woche hatte das Parlament bereits die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um die Raffinerie zu übernehmen und an einen neuen Eigentümer zu verkaufen.
Gescheiterte Flucht nach vorn
Der Versuch, sich aus der Sanktionsfalle zu befreien, scheiterte spektakulär. Vorletzte Woche platzte der geplante Verkauf internationaler Vermögenswerte an den Schweizer Rohstoffhändler Gunvor. Das US-Finanzministerium signalisierte unmissverständlich seine Ablehnung des Deals. Damit sitzt Lukoil in der Falle – als russisches Unternehmen mit der stärksten internationalen Präsenz trifft die Sanktionspolitik von US-Präsident Donald Trump den Konzern mit voller Wucht.
Im Irak hat Lukoil am Freitag bereits die Konsequenzen gezogen: Per E-Mail wurden alle nicht-russischen ausländischen Mitarbeiter entlassen. Am Ölfeld West Qurna-2 arbeiten jetzt nur noch russische und irakische Beschäftigte für den Konzern. Die Stichtage rücken näher: Am 21. November läuft die Frist ab, bis zu der Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen mit Lukoil beenden müssen.
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