In den letzten Tagen wurde es turbulent an den Märkten. Während die Aktienmärkte einen Rücksetzer zeigten, schossen die Staatsanleihen der „sicheren Emittenten“ deutlich nach oben. Die Renditen fielen nach Monaten des moderaten Anstiegs schlagartig zurück. Wo stehen wir heute?
Italien bleibt relevant für den Euro
Der Euro sollte weiterhin in einem schwierigen Fahrwasser bleiben. Die Regierungsbildung in Italien bleibt dabei wohl der heftigste Einflussfaktor auf die kurzfristigen Bewegungen am Forex-Markt.
Vor allem die Gefahr einer Abkehr vom Euro oder die Einführung einer Art Parallelwährung in Italien, lassen die Marktteilnehmer mit Sorge auf die Zukunft des gemeinschaftlichen Währungsraumes blicken.
Wie ernst es die Marktteilnehmer meinen, erkennt man deutlich am Gleichlauf des Euro und des DAX. In den vergangenen Monaten war ein schwacher Euro oftmals ein Garant für steigende Kurse in den Exportwerten am deutschen Aktienmarkt. Dieser Zusammenhang scheint zurzeit ausgehebelt zu sein. Damit verdichten sich die Anzeichen von hoher Skepsis internationaler Anleger und Geldverwalter.
Der Absturz der italienischen Staatsanleihen ist dabei ein direkter Gradmesser der Verunsicherung über den politischen Zustand in dem südeuropäischen Land.
Strafzölle könnten Euro belasten
Auch die Strafzölle bleiben ein wichtiges Thema. Immerhin haben politische Entscheidungen wie diese oftmals indirekte Auswirkungen am Devisenmarkt. So könnten Strafzölle in einem höheren Maße negativ auf den Euro wirken. Ein zusätzlicher Anstieg im Ölmarkt könnte zudem die Inflation weiter befeuern.
Damit wird die Lage für die Europäische Zentralbank schwieriger. Eingriffe zur Unterstützung der Rentenmärkte könnten die Lage für den Euro weiterhin verschlimmern. Dabei stützen diese Rahmendaten zuletzt die Möglichkeit einer Stagflation deutlich.
Türkei etwas ruhiger – vorerst
Einzig an der Währungsfront der türkischen Lira zeigt sich Entspannung. Der Kurs der türkischen Währung konnte sich in den letzten Handelstagen etwas erholen. Damit wertete der Euro im Gegenzug ab. Im kurzfristigen Chart ist dieser Umstand gut zu erkennen.
Rettung der Türkischen Lira: Politik trifft auf Marktwirtschaft
Fazit
Vor allem der Euro sollte auf dem Radar der Daytrader sein. Die Gemeinschaftswährung dürfte bei politischen Entscheidungen mit Tragweite deutlicher reagieren und mit der dann entstehenden Volatilität gute Handelschancen eröffnen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei,
Ihr Martin Kronberg.