Meta, SAP & Bitcoin: Wenn Sparmaßnahmen, Quartalszahlen und Regulierung die Märkte neu sortieren

Meta-Aktie steigt nach Kürzung der Metaverse-Ausgaben. SAP profitiert von starken Salesforce-Zahlen. Bitcoin pendelt bei 93.000 Dollar, während deutsche Autobauer von US-Regulierungslockerungen profitieren.

Meta, SAP & Bitcoin: Wenn Sparmaßnahmen, Quartalszahlen und Regulierung die Märkte neu sortieren
Kurz & knapp:
  • Meta-Aktie steigt nach geplanten Budgetkürzungen für Metaverse
  • SAP profitiert von optimistischer Prognose des Konkurrenten Salesforce
  • Bitcoin stabilisiert sich um 93.000-Dollar-Marke
  • Deutsche Autobauer erholen sich nach US-Regulierungsänderungen

Liebe Leserinnen und Leser,

320 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung – so viel Wert hat Meta verloren, seit die Aktie im August ihren Höchststand erreichte. Doch gestern kam die Wende: Ein interner Sparkurs beim Metaverse ließ den Kurs um vier Prozent nach oben schnellen. Während Mark Zuckerberg seine Vision vom digitalen Paralleluniversum zurückstutzt, profitiert SAP von starken Zahlen des US-Konkurrenten Salesforce. Und Bitcoin? Der schwankt weiter um die 93.000-Dollar-Marke – zwischen Vanguards Kehrtwende bei Krypto-ETFs und neuen EU-Ermittlungen gegen Meta wegen WhatsApp-Zugang für KI-Anbieter. Drei Geschichten, die zeigen: Manchmal sind es nicht die großen Durchbrüche, sondern die strategischen Kurswechsel, die Anleger aufhorchen lassen.

Meta streicht Budget – und die Börse jubelt

Was für eine Ironie: Meta plant, das Budget für seine Reality-Labs-Sparte um bis zu 30 Prozent zu kürzen – und die Aktie steigt. Bloomberg berichtete gestern von internen Überlegungen, die Ausgaben für das Metaverse drastisch zu reduzieren. Die Virtual-Reality-Sparte Quest und die Plattform Meta Horizon Worlds sollen besonders betroffen sein. Seit dem Start der Metaverse-Geschäftseinheit hat diese 70 Milliarden Dollar Verlust angehäuft – eine Summe, die Analysten und Investoren zunehmend kritisch sehen.

Matt Britzman von Hargreaves Lansdown bringt es auf den Punkt: „Die Märkte belohnen Disziplin.“ Metas ehrgeizige Metaverse-Pläne hätten von Anfang an Skepsis ausgelöst. Nun scheint CEO Mark Zuckerberg umzuschwenken: weg vom digitalen Paralleluniversum, hin zu Künstlicher Intelligenz. Denn während das Metaverse weiter auf seinen Durchbruch wartet, liefert KI bereits messbare Verbesserungen auf allen Meta-Plattformen. Für Anleger ist das ein klares Signal: Ressourcen werden dorthin verlagert, wo sie tatsächlich Geld verdienen können.

Doch nicht alles läuft rund für Meta. Die EU-Kommission hat ein neues Wettbewerbsverfahren eingeleitet. Der Vorwurf: Meta könnte KI-Anbietern rechtswidrig den Zugang zu WhatsApp beschränken. Konkret geht es um eine im Oktober angekündigte Richtlinie, die es KI-Unternehmen untersagt, WhatsApp für die Kundenkommunikation zu nutzen, wenn KI ihr Hauptangebot ist. Meta widerspricht deutlich: Das Aufkommen von KI-Chatbots belaste die eigenen Systeme in einer Weise, für die sie nicht ausgelegt seien. Ob die EU-Kommission Strafen verhängt, bleibt offen – eine gesetzliche Frist gibt es nicht.

Salesforce hebt ab – SAP profitiert mit

Der US-Softwarekonzern Salesforce hat gestern nachbörslich für Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen übertraf nicht nur die Gewinnerwartungen deutlich, sondern hob auch die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr an. Für 2025/26 rechnet CEO Marc Benioff nun mit einem Erlösplus von neun bis zehn Prozent auf bis zu 41,55 Milliarden Dollar. Verantwortlich für den Optimismus: die KI-Plattform Agentforce, die eigenständig mehrstufige Aufgaben in der Kundenbetreuung übernimmt.

Jefferies-Analyst Brent Thill sprach in Anspielung auf Star Wars von einem „Erwachen der Macht“. Agentforce nehme Fahrt auf, während das Kerngeschäft stabil bleibe. Die Salesforce-Aktie legte daraufhin um 1,7 Prozent zu – ein Lichtblick nach einem schwierigen Jahr, in dem das Papier knapp 29 Prozent an Wert verlor.

Für SAP bedeutet das gute Nachrichten. Die Walldorfer profitierten gestern mit einem Plus von 1,8 Prozent von der positiven Stimmung rund um Cloud-Software. JPMorgan-Analyst Toby Ogg sieht bei SAP für 2026 eine Wachstumsbeschleunigung voraus. Zwar senkte er das Kursziel von 310 auf 290 Euro, bekräftigte aber seine „Overweight“-Einstufung. Sein Argument: Derzeit sei nur ein schwieriges Jahr 2025 eingepreist, doch die Cloud-Dynamik werde sich 2026 wieder verstärken. Mit einem erwarteten starken vierten Quartal und robusten Zielen könnte SAP bald wieder Fahrt aufnehmen.

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Bitcoin zwischen Vanguard-Kehrtwende und Fed-Hoffnung

Bitcoin pendelt weiter um die 93.000-Dollar-Marke. Gestern notierte die Kryptowährung bei 92.672 Dollar – ein Plus von 0,1 Prozent. Nach einem brutalen Ausverkauf Anfang der Woche, der Bitcoin zeitweise unter 84.000 Dollar drückte, hat sich die Lage stabilisiert. Zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle: Vanguard hat seine Haltung zu Krypto-ETFs überraschend revidiert. Der Vermögensverwalter erlaubt seinen Kunden nun den Handel mit Krypto-ETFs von Drittanbietern – eine Kehrtwende, die institutionelles Interesse neu entfachen könnte.

Gleichzeitig wächst die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche die Zinsen senken wird. Der Zinsterminmarkt preist eine Senkung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent ein. Niedrigere Zinsen machen risikoreichere Assets wie Bitcoin attraktiver. Hinzu kommt: Die Fed hat ihr quantitatives Straffungsprogramm beendet und große Rückkaufoperationen wieder aufgenommen – frisches Geld fließt ins System.

Ripple-CEO Brad Garlinghouse wagte sich gestern mit einer mutigen Prognose vor: Er sieht Bitcoin bis Ende 2026 bei 180.000 Dollar. Binance-CEO Richard Teng blieb zurückhaltender, zeigte sich aber ebenfalls optimistisch für langfristige Anstiege über 100.000 Dollar. Solana-Stiftungspräsidentin Lily Liu teilt diese Einschätzung. Doch die Volatilität bleibt: Iliya Kalchev von Nexo Dispatch warnt, dass die Marktstruktur fragil sei. Erzwungene Liquidationen von Short-Positionen hätten die jüngsten Schwankungen verstärkt. Anleger sollten sich darauf einstellen, dass Bitcoin auch künftig heftige Ausschläge zeigen wird.

Deutsche Autobauer atmen auf

Gute Nachrichten für BMW, Mercedes und Volkswagen: US-Präsident Donald Trump kündigte gestern an, die Effizienzanforderungen an Verbrennermotoren drastisch zu lockern. Künftig müssen Fahrzeuge mit einer Gallone Benzin nur noch 34,5 Meilen zurücklegen – statt bisher 50,4 Meilen. Für deutsche Autobauer, die mit Verbrennern nach wie vor hohe Margen erzielen, ist das eine Entlastung. BMW-Aktien stiegen um 4,5 Prozent, Mercedes um 4,8 Prozent, VW um 2,5 Prozent.

Analysten der Bank of America sehen darin einen Wendepunkt. Weniger regulatorischer Druck gebe der Branche mehr Flexibilität. In Europa steht zudem das für 2035 geplante Verbrenner-Aus auf der Kippe. Sollte die EU diesem Beispiel folgen, könnten deutsche Hersteller ihre Ingenieurskunst bei Benzin- und Dieselmotoren noch länger ausspielen. Auch Zulieferer wie Schaeffler profitierten mit einem Plus von 5,7 Prozent.

Was diese Woche noch wichtig wird

Am Freitag stehen die PCE-Inflationsdaten für September auf dem Programm – das von der Fed bevorzugte Preismaß. Diese Zahlen könnten die Zinssenkungserwartungen für die kommende Woche nochmals verschieben. Zudem wird mit Spannung erwartet, wie sich die Krypto-ETF-Zuflüsse nach Vanguards Kehrtwende entwickeln. Und bei Meta bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Budgetkürzungen tatsächlich umgesetzt werden – oder ob es sich nur um interne Planspiele handelt.

Eines ist klar: Die Märkte belohnen derzeit nicht die großen Visionen, sondern strategische Disziplin. Ob bei Meta, SAP oder Bitcoin – wer zeigt, dass er seine Ressourcen sinnvoll einsetzt, wird honoriert. Für Anleger heißt das: Weniger auf Hype setzen, mehr auf Substanz achten.

Bis morgen – und bleiben Sie investiert!

Beste Grüße
Andreas Sommer

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