Der Tech-Riese Microsoft setzt sein europäisches Pokerface auf. Nur Tage nach einer spektakulären 30-Milliarden-Dollar-Zusage für Großbritannien legt der Konzern nun noch einmal 6,2 Milliarden Dollar oben drauf – diesmal für Norwegen. Doch was steckt hinter dieser beispiellosen Investitionsoffensive?
Machtpoker um KI-Vorherrschaft
Microsofts jüngster Schachzug führt das Unternehmen nach Narvik in Nordnorwegen. Der Standort ist strategisch klug gewählt: Reichlich Wasserkraft und kühles Klima bieten ideale Bedingungen für nachhaltige Rechenzentren. In Partnerschaft mit Nscale Global Holdings und Aker ASA entsteht hier einer der größten GPU-Deployments weltweit, dessen Betrieb bereits 2026 starten soll.
Diese massive Expansion ist kein Zufallstreffer. Sie folgt auf eine ebenso gewaltige Investition von rund 30 Milliarden Dollar über vier Jahre in britische KI-Infrastruktur – die Hälfte davon fließt in neue Rechenzentren und Cloud-Kapazitäten, inklusive 23.000 hochmoderner AI-Chips.
Doppelstrategie: Infrastruktur und Innovation
Parallel zur Infrastruktur-Offensive treibt Microsoft auch die Produktentwicklung voran. Mit „Windows 365 Cloud Apps“ launchte der Konzern am Donnerstag einen neuen Service, der das Streamen einzelner Anwendungen wie Outlook oder Word ohne vollständige virtuelle Desktops ermöglicht. Dies könnte die App-Bereitstellung revolutionieren und die Virtual Desktop Infrastructure modernisieren.
Hinter den milliardenschweren Investments steht eine klare Strategie: Microsoft positioniert sich im globalen Wettrennen um sovereign compute capacity. Die Wahl Norwegens mit seinen erneuerbaren Energien adressiert dabei nicht nur Data-Sovereignty-Bedenken, sondern auch den wachsenden Druck auf Tech-Giganten, die Umweltauswirkungen ihrer Rechenzentren zu minimieren.
Wettlauf mit Amazon und Google
Die europäischen Mega-Deals sind Teil eines größeren Puzzles. Erst letzte Woche sicherte sich Microsoft durch eine Partnerschaft mit Nebius Group im Wert von nearly 20 Milliarden Dollar zusätzliche GPU-Kapazitäten in einem neuen US-Rechenzentrum. Die strategische Restrukturierung der OpenAI-Partnerschaft diese Woche unterstreicht zudem den Balanceakt zwischen Forschungsmission und kommerziellem Skalierungsdruck.
Microsoft baut damit nicht nur Infrastruktur, sondern errichtet Bollwerke gegen Konkurrenten wie Amazon und Google, die ebenfalls massiv in regionale Kapazitäten investieren. Der Tech-Krieg um die Vorherrschaft in der KI-Ära hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Blick nach vorn
Die nächste Bewährungsprobe steht Ende Oktober an: Die Quartalszahlen für September 2025 werden zeigen, ob die Intelligent Cloud-Sparte mit Azure und den wachsenden AI-Services weiterhin die erhoffte Performance liefert. Am 5. Dezember folgt die jährliche Hauptversammlung.
Eines ist klar: Microsoft setzt alles auf eine Karte – und die heißt künstliche Intelligenz. Die Frage ist nicht ob, sondern wie sehr diese Wette aufgehen wird.
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