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Mögliche Lizenzentziehung für 1000 Eisenerzminen in China

Die chinesische Regierung macht Ernst. Sie plant den Lizenzentzug von etwa einem Drittel der heimischen Eisenerz-Minenunternehmen. Experten rechnen damit, dass etwa 1000 kleinere Minen in China davon betroffen sind. Bisher waren diese in der Lage, die Anstrengungen der Regierung sauberere Luft zu schaffen, zu umgehen. Sie hatten ihre Minen einfach kurzfristig geschlossen. Inspektionen konnten so nicht durchgeführt werden.

 

Nun plant die chinesische Regierung konsequent durchzugreifen und Minenunternehmen dazu zu zwingen – falls notwendig – ihre Produktionsprozesse zu modernisieren. Wenn diesem nicht nachgekommen wird, werden die betroffenen Minen permanent geschlossen, so die Nachrichtenagentur Reuters.

 

Stahlproduktion über dem Zenit?

Zusätzlich hat die chinesische Regierung neue Umweltgesetze in der Stahlproduktion eingeführt. Experten von Goldman Sachs glauben, dass dadurch die chinesische Stahlproduktion generell zurückgehen wird. Konsequenterweise dürfte somit auch die Nachfrage nach Eisenerz geringer werden. Die Analysten meinen, dass diese Entwicklung noch nicht voll eingepreist ist und daher der Eisenerzpreis in den nächsten Monaten fallen könnte. Einige Experten befürchten nun einen Preisrückgang für Eisenerz auf 60 USD pro Tonne gegen Ende des Jahres.

Längerfristig könnte sich die Entscheidung Chinas, die Fabriken Umwelt verschmutzender Produzenten zu schließen, positiv auf Eisenerz Exporteure auswirken.

Chinas Minen produzieren in etwa 350 Mio. bis 400 Mio. Tonnen pro Jahr. Ungefähr ein Drittel der kleinen Minen, welche vor allem Eisenerz mit minderer Qualität fördern, haben Produktionskosten von mehr als 100 USD pro Tonne. Zudem hat hier das notwendige Sintern für Feinerz einen negativen Einfluss auf die Umwelt.

 

Lizenzentziehung für 1000 Eisenerzminen – profitiert das Ausland?

Letztes Jahr haben viele chinesische Stahlproduzenten das Eisenerz vom Heimmarkt mit dem aus dem Ausland ersetzt. Sie haben Feinerz mit Pellets oder sogenannte Erzbrocken aus Australien, Südafrika oder Südamerika substituiert. Dies reduzierte nicht nur die Kosten deutlich sondern verringerte ebenfalls die Umweltverschmutzung, da auf das notwendige Sintern oft verzichtet werden konnte.

Polymer könnte kleine Minen wieder rentabel machen

Goldman sagte: Man könnte glauben, dass China nun mehr Eisenerz importieren müsste. Wenn man aber die neuen Umweltgesetze miteinbezieht, die auch die Stahlindustrie betreffen, dann dürfte die Nachfrage nach Eisenerz eher zurückgehen.

Dies zu einem Zeitpunkt da sich aktuell das globale Angebot an dem Rohstoff erhöht.

Ihr Nils Glasmacher

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