MSCI World ETF: Börsenlegende warnt vor Ernüchterung

Der erfahrene Investor Heiko Thieme sieht die US-Aktien im MSCI World als überbewertet an und prognostiziert für 2026 eine deutlich verlangsamte Marktdynamik.

MSCI World Aktie
Kurz & knapp:
  • US-Aktien im Index als zu teuer bewertet
  • China als günstigere Alternative genannt
  • Fehlende Rohstoff-Diversifikation als Schwäche
  • Aktiv gemanagte Fonds schlagen Index selten

Der MSCI World galt lange als Inbegriff der soliden Geldanlage. Doch jetzt mehren sich kritische Stimmen. Börsenlegende Heiko Thieme warnt Anleger vor überzogenen Erwartungen – und stellt die Dominanz des beliebten Index infrage. Was steckt dahinter?

Nach drei außergewöhnlich starken Börsenjahren dämpft der erfahrene Anlagestratege die Euphorie deutlich. Im aktuellen Interview macht Thieme klar: Ein moderater Anstieg an den Aktienmärkten sei 2026 zwar wahrscheinlich, doch der Aufwärtstrend werde sich spürbar verlangsamen. Der Grund? Die amerikanischen Aktien, die im MSCI World mit rund 70 Prozent gewichtet sind, seien schlicht zu teuer geworden.

US-Märkte auf Rekordniveau – China im Schnäppchenbereich

Während US-Titel auf historischen Bewertungsniveaus notieren, sieht Thieme ganz andere Regionen deutlich günstiger. China nennt er als Beispiel – trotz politischer Risiken liege das Bewertungsniveau dort weit unter jenem Amerikas. Für MSCI-World-Anleger eine bittere Pille: Sie sind durch die Indexkonstruktion massiv in den teuren US-Markt investiert, während günstigere Alternativen kaum Gewicht haben.

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Thiemes Botschaft wird noch deutlicher, wenn es um aktives Management geht. Statt auf Einzelaktien zu setzen, rät er zu breit gestreuten ETFs. Seine Begründung ist ernüchternd: „80 Prozent der Fondsmanager schlagen den Index nicht.“ Doch welcher Index? Bei einem übergewichteten, hochbewerteten US-Markt könnte selbst die Benchmark-Performance enttäuschen.

Rohstoffe als Gegenpol?

Parallel wird eine weitere Schwäche des MSCI World deutlich: fehlende Diversifikation in Rohstoffe. Während Gold und Öl in Krisenzeiten regelmäßig zulegen, wenn Aktienkurse fallen, fehlt diese Absicherung im klassischen Aktienindex komplett. Rohstoff-ETFs können diese Lücke schließen – allerdings mit eigenen Risiken. Die Produkte sind volatil, komplex und für Einsteiger oft schwer durchschaubar.

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Wer bereits einen MSCI World hält und zusätzlich in Rohstoff-Branchen-ETFs investiert, läuft zudem Gefahr, ein Klumpenrisiko aufzubauen. Schließlich sind Öl- und Minenwerte bereits im Index enthalten. Die vermeintliche Diversifikation entpuppt sich dann als Mogelpackung.

Die Quintessenz? Der MSCI World bleibt ein solides Basisinvestment – doch die goldenen Jahre könnten vorerst vorbei sein. Anleger sollten sich auf bescheidenere Renditen einstellen und die US-Lastigkeit kritisch hinterfragen. Alternativen wie China oder gezielte Rohstoff-Beimischungen könnten an Bedeutung gewinnen. Doch Vorsicht: Auch hier gilt es, die eigene Risikobereitschaft ehrlich zu prüfen.

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