Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé steckt mitten im Umbruch. Nach dem überraschenden Rauswurf von CEO Laurent Freixe im September 2025 kündigt sein Nachfolger Philipp Navratil drastische Maßnahmen an: 16.000 Stellen fallen weg, um 3,7 Milliarden US-Dollar zu sparen. Doch können die radikalen Einschnitte den abgestürzten Konzern retten?
Führungsdrama erschüttert Konzern
Die Nestlé-Spitze erlebte im September 2025 ein abruptes Ende: CEO Laurent Freixe musste nach weniger als einem Jahr im Amt gehen. Grund war eine nicht offengelegte Beziehung zu einer Untergebenen, die gegen den Verhaltenskodex verstieß. Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke nannte die Entscheidung „notwendig“ für die Unternehmenswerte.
Mit sofortiger Wirkung übernahm Philipp Navratil das Ruder. Der langjährige Nestlé-Manager, zuletzt verantwortlich für die Coffee Strategic Business Unit mit den Marken Nescafé und Starbucks, signalisierte sofort klaren Kurs: „Ich unterstütze die strategische Ausrichtung vollständig.“
16.000 Jobs vor dem Aus
Unter Navratils Führung rollt jetzt die größte Restrukturierungswelle seit Jahren an. 16.000 Arbeitsplätze sollen über die nächsten zwei Jahre gestrichen werden – eine brutale Antwort auf den Kostendruck. Das Einsparziel wurde gleichzeitig auf 3 Milliarden Schweizer Franken erhöht, nachdem zuvor 2,5 Milliarden angestrebt wurden.
„Die Welt verändert sich, und Nestlé muss sich schneller verändern“, erklärte der neue CEO unmissverständlich. „Dies wird harte, aber notwendige Entscheidungen zur Reduzierung der Belegschaft beinhalten.“ Parallel läuft bereits eine organisatorische Neustrukturierung, bei der Zonen zusammengelegt und Führungspositionen neu besetzt werden.
Lichtblick in trüber Bilanz?
Trotz der Turbulenzen zeigten die Neunmonatszahlen vom 16. Oktober 2025 überraschende Stärke. Das organische Wachstum verbesserte sich auf 3,3% nach 2,0% im Vorjahr, wobei das dritte Quartal mit 4,3% besonders stark abschnitt. Das reale interne Wachstum erholte sich im dritten Quartal auf 1,5%.
Doch der Teufel steckt im Detail: Der Gesamtumsatz brach um 1,9% auf 65,9 Milliarden Franken ein, belastet von Währungseffekten (-5,4%). Und China bleibt der große Schwachpunkt – das Geschäft dort belastete das Gruppenwachstum im dritten Quartal um 80 Basispunkte.
Strategischer Neustart unter Druck
Kann Nestlé die Wende schaffen? Das Unternehmen setzt verstärkt auf datenbasierte Kapitalallokation und identifizierte Wachstumschancen. Die 18 unterperformenden Geschäftsbereiche zeigten bereits leichte Besserung, während prioritäre Wachstumschancen (10% des Umsatzes) ihr organisches Wachstum auf 14% verdoppelten.
Für 2025 erwartet Nestlé eine weitere Verbesserung des organischen Umsatzwachstums und eine operative Gewinnmarge bei oder über 16%. Der Großteil der Kosteneinsparungen von 3 Milliarden Franken soll allerdings erst 2026-27 wirken – bis dahin muss der Konzern weiterhin gegen Währungseffekte und die neuen US-Importzölle von 39% auf Schweizer Waren kämpfen.
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