Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio hat seine Aktionäre diese Woche auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Anstatt sich über Rekordzahlen bei den Auslieferungen zu freuen, reagierte der Markt zunächst schockiert auf eine überraschende Kapitalerhöhung von einer Milliarde US-Dollar. Doch dann drehte die Stimmung – was steckt hinter diesem rasanten Stimmungsumschwung?
Kapitalspritze mit Beigeschmack
Am 10. September zog Nio die Reißleine und platzierte 182 Millionen neue Aktien zu einem deutlichen Abschlag von 5,57 US-Dollar pro Stück. Der Markt bestrafte diese massive Verdünnung der Anteile um etwa 8 Prozent umgehend: Die Aktie stürzte am Folgetag um bis zu 9,6 Prozent ab. Für viele Anleger fühlte sich dieser Schritt wie ein Schlag ins Gesicht an – gerade jetzt, wo das Unternehmen eigentlich operativ Fahrt aufnimmt.
Doch das Management hat klare Pläne für die frischen Milliarden: Die Mittel fließen in die Entwicklung neuer Technologien, den Ausbau des einzigartigen Batteriewechsel-Stationsnetzwerks und die allgemeine Stärkung der Bilanz. Ein strategisch kluger Schachzug in einem der härtesten E-Auto-Märkte der Welt? Oder doch nur eine Notlösung für chronische Verluste?
Analysten springen über ihren Schatten
Erstaunlich schnell wendete sich das Blatt am Freitag: Nach einer Heraufstufung von „Strong Sell“ auf „Hold“ und der Bestätigung des „Overweight“-Ratings durch JPMorgan erholte sich die Aktie deutlich und schloss mit einem Plus von 2,71 Prozent. Offenbar überzeugte die Argumentation, dass Nio mit dem Kapital die extreme Wettbewerbssituation in China besser meistern kann.
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Die Zahlen geben durchaus Grund zum Optimismus: Im zweiten Quartal steigerten sich die Auslieferungen um 25,6 Prozent auf über 72.000 Fahrzeuge. Für das laufende Quartal erwartet das Unternehmen sogar 87.000 bis 91.000 Einheiten – ein klares Zeichen für die wachsende Nachfrage nach den neuen Massenmarkt-Modellen Onvo und Firefly.
Der Weg zur Profitabilität
Trotz aller operativen Erfolge bleibt das größte Problem bestehen: Nio verbrennt weiterhin Geld. Der Verlust pro Aktie lag im letzten Quartal bei 0,32 US-Dollar und damit sogar leicht über den Erwartungen. Das selbstgesteckte Ziel, im vierten Quartal 2025 die operative Gewinnschwelle zu erreichen, wirkt vor diesem Hintergrund ambitioniert.
Die milliardenschwere Kapitalspritze könnte genau den Unterschied machen. Sie verschafft Nio die nötige Luft, um die kostenintensive Expansion voranzutreiben und gleichzeitig den Weg zur Profitabilität nicht aus den Augen zu verlieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieser Schachzug aufgeht – oder ob die Aktionäre die Zeche für einen verzweifelten Überlebenskampf zahlen müssen.
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