Der finnische Netzwerkausrüster zieht sich aus Deutschland zurück. Bis Ende 2026 fallen 300 Stellen weg. Doch das ist nur der Anfang: Der Standort München soll bis 2030 komplett geschlossen werden – über 500 weitere Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.
Damit verschwindet ein Stück deutscher Technologiegeschichte. München zählte vor 25 Jahren noch zu den weltweit führenden Zentren der Netzwerktechnologie. Die Wurzeln reichen zurück zu Siemens, der die Sparte 2007 in ein Joint Venture mit Nokia ausgliederte. Wenige Jahre später war Siemens komplett raus. Einen deutschen Großhersteller von Netzwerktechnologie gibt es längst nicht mehr.
Gewerkschaft spricht von „fatalem Signal“
Die IG Metall läuft Sturm gegen die Pläne. „Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt“, erklärt Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied im deutschen Nokia-Aufsichtsrat.
Von den derzeit 2.500 Mitarbeitern in Deutschland werden bis 2030 rund 800 ihre Jobs verlieren. Nokia konzentriert sich künftig auf Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf. Dort sollen die Investitionen gebündelt werden – München fällt durchs Raster.
Milliarden-Sparprogramm läuft auf Hochtouren
Die Deutschland-Kürzungen sind Teil eines globalen Kahlschlags. Nokia kündigte bereits 2023 an, weltweit bis zu 14.000 Stellen zu streichen. Die erhofften Einsparungen: 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen spricht von einer „schwierigen Entscheidung“ zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.
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Doch während Nokia in Deutschland Personal abbaut, expandiert der Konzern in Asien. Am 14. November 2025 gab das Unternehmen eine mehrjährige Partnerschaft mit dem indonesischen Anbieter Surge bekannt. Nokia wird dort ein landesweites 5G-FWA-Netzwerk aufbauen – in Java, Papua und Maluku. Der Deployment-Start ist für Dezember 2025 geplant.
Die Technologie: Nokia liefert Equipment aus seinem AirScale-Portfolio, Basisstationen mit Remote Radio Heads und die MantaRay-Management-Plattform. Das Projekt unterstützt die indonesische „Affordable Broadband“-Initiative und soll die digitale Kluft im Land schließen. Surge betreibt bereits über 6.900 Kilometer Glasfasernetz und mehr als 1,5 Millionen FTTH-Verbindungen.
Europas Bedeutung schwindet
Die Strategie ist klar: Nokia setzt auf Wachstumsmärkte in Asien und fährt die Präsenz in Hochlohnländern zurück. Für Investoren stellt sich die Frage, ob das Sparprogramm schnell genug greift und ob die Expansion in Schwellenländern die Margen wirklich verbessert. Der Druck auf die Aktie bleibt hoch – die Konkurrenz aus China schläft nicht.
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