Nokia Aktie: München wird dichtgemacht

Der finnische Netzwerkausrüster streicht bis 2030 rund 800 Stellen in Deutschland und konzentriert sich auf Wachstumsmärkte in Asien mit neuer 5G-Partnerschaft in Indonesien.

Nokia Aktie
Kurz & knapp:
  • Komplette Schließung des Münchner Standorts bis 2030
  • Insgesamt 800 Arbeitsplätze fallen in Deutschland weg
  • Neue 5G-Partnerschaft mit indonesischem Anbieter Surge
  • Globales Sparprogramm mit bis zu 14.000 Stellenabbau

Der finnische Netzwerkausrüster zieht sich aus Deutschland zurück. Bis Ende 2026 fallen 300 Stellen weg. Doch das ist nur der Anfang: Der Standort München soll bis 2030 komplett geschlossen werden – über 500 weitere Arbeitsplätze stehen auf der Kippe.

Damit verschwindet ein Stück deutscher Technologiegeschichte. München zählte vor 25 Jahren noch zu den weltweit führenden Zentren der Netzwerktechnologie. Die Wurzeln reichen zurück zu Siemens, der die Sparte 2007 in ein Joint Venture mit Nokia ausgliederte. Wenige Jahre später war Siemens komplett raus. Einen deutschen Großhersteller von Netzwerktechnologie gibt es längst nicht mehr.

Gewerkschaft spricht von „fatalem Signal“

Die IG Metall läuft Sturm gegen die Pläne. „Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt“, erklärt Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied im deutschen Nokia-Aufsichtsrat.

Von den derzeit 2.500 Mitarbeitern in Deutschland werden bis 2030 rund 800 ihre Jobs verlieren. Nokia konzentriert sich künftig auf Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf. Dort sollen die Investitionen gebündelt werden – München fällt durchs Raster.

Milliarden-Sparprogramm läuft auf Hochtouren

Die Deutschland-Kürzungen sind Teil eines globalen Kahlschlags. Nokia kündigte bereits 2023 an, weltweit bis zu 14.000 Stellen zu streichen. Die erhofften Einsparungen: 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen spricht von einer „schwierigen Entscheidung“ zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nokia?

Doch während Nokia in Deutschland Personal abbaut, expandiert der Konzern in Asien. Am 14. November 2025 gab das Unternehmen eine mehrjährige Partnerschaft mit dem indonesischen Anbieter Surge bekannt. Nokia wird dort ein landesweites 5G-FWA-Netzwerk aufbauen – in Java, Papua und Maluku. Der Deployment-Start ist für Dezember 2025 geplant.

Die Technologie: Nokia liefert Equipment aus seinem AirScale-Portfolio, Basisstationen mit Remote Radio Heads und die MantaRay-Management-Plattform. Das Projekt unterstützt die indonesische „Affordable Broadband“-Initiative und soll die digitale Kluft im Land schließen. Surge betreibt bereits über 6.900 Kilometer Glasfasernetz und mehr als 1,5 Millionen FTTH-Verbindungen.

Europas Bedeutung schwindet

Die Strategie ist klar: Nokia setzt auf Wachstumsmärkte in Asien und fährt die Präsenz in Hochlohnländern zurück. Für Investoren stellt sich die Frage, ob das Sparprogramm schnell genug greift und ob die Expansion in Schwellenländern die Margen wirklich verbessert. Der Druck auf die Aktie bleibt hoch – die Konkurrenz aus China schläft nicht.

Nokia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nokia-Analyse vom 14. November liefert die Antwort:

Die neusten Nokia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nokia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nokia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Über Dr. Robert Sasse 860 Artikel

Dr. Robert Sasse: Ökonom, Unternehmer, Finanzexperte

Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom, erfahrener Unternehmer und anerkannter Experte für Finanzmärkte. Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Analyse von Aktienmärkten und wirtschaftlichen Zusammenhängen verbindet er wissenschaftliche Fundierung mit unternehmerischer Praxis. Er unterstützt Anleger, die langfristigen Vermögensaufbau und finanzielle Unabhängigkeit durch fundierte Strategien anstreben.

Werdegang und Erfahrung

Dr. Sasses Laufbahn ist geprägt von akademischer Exzellenz und praktischer Marktkenntnis. Er promovierte in Wirtschaftswissenschaften und hält einen Master of Science in Marketing und Sales sowie einen Abschluss als Betriebswirt. Bereits während und nach dem Studium sammelte er in renommierten Analystenhäusern und Unternehmen tiefgreifende Erfahrungen in der Bewertung von Aktien und Fonds.

Als Gründer und Geschäftsführer der YES Investmedia GmbH ist er unternehmerisch im Bereich der Finanzpublikationen tätig. Seine Expertise umfasst die Analyse komplexer wirtschaftlicher Themen wie demographischer Wandel oder globaler Markttrends sowie deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Durch seine langjährige Tätigkeit hat er sich als Autor zahlreicher Analysen und Kommentare zu wirtschaftlichen und börsenrelevanten Themen etabliert.

Philosophie und Ansatz

Dr. Sasse ist überzeugt, dass eine freiheitlich-marktwirtschaftliche Ordnung die Basis für Wohlstand und Innovation ist. Er betrachtet Aktien als einen zentralen Baustein für finanzielle Unabhängigkeit und eine moderne Altersvorsorge. Seine Mission ist es, wirtschaftliche Zusammenhänge verständlich zu machen und Anlegern die Vorteile eines langfristigen, systematischen Vermögensaufbaus näherzubringen.

Sein Ansatz zeichnet sich durch die Verbindung von wissenschaftlicher Analyse und einem klaren, sachlichen Stil aus. Er legt Wert darauf, Lesern – unabhängig von ihrem Vorwissen – zu helfen, informierte Finanzentscheidungen zu treffen.