Nokia Aktie: Strategie-Offensive verpufft

Trotz ambitionierter KI-Strategie und Umstrukturierung verliert Nokia-Aktie deutlich. Die Neuausrichtung auf zwei Hauptsegmente und Langfristziele bis 2028 überzeugen Investoren nicht.

Nokia Aktie
Kurz & knapp:
  • Aktie verliert 3,7 Prozent trotz Strategiepräsentation
  • Neuausrichtung auf zwei Hauptgeschäftsbereiche ab 2026
  • Operativen Gewinn bis 2,7-3,2 Milliarden Euro bis 2028 geplant
  • Portfolio-Bereiche mit Verlust für Verkauf vorbereitet

Der finnische Netzwerkausrüster hat am Mittwoch seinen Kapitalmarkttag 2025 abgehalten und dabei eine umfassende Neuausrichtung präsentiert. Die Reaktion der Anleger? Ernüchternd. Zur Mittagszeit rutschte die Aktie um 3,7 Prozent auf 5,43 Euro ab – trotz anfänglicher Kursgewinne. Vom Neun-Jahres-Hoch bei 6,65 Euro Ende Oktober hat der Titel mittlerweile gut 18 Prozent verloren.

Die Zahlen hatten durchaus Potenzial: Nokia peilt bis 2028 einen vergleichbaren operativen Gewinn zwischen 2,7 und 3,2 Milliarden Euro an. Das wäre ein deutlicher Sprung gegenüber den 2,0 Milliarden Euro der letzten zwölf Monate. CEO Justin Hotard verkündete vollmundig: „Nokia veränderte einst die Welt, indem es Menschen verband – und wird es erneut tun, indem es Intelligenz verbindet.“

Radikaler Umbau auf zwei Beine

Ab dem 1. Januar 2026 operiert Nokia nur noch mit zwei Hauptsegmenten. Die Sparte Network Infrastructure soll vom globalen KI- und Rechenzentrum-Boom profitieren und wird ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent jährlich bis 2028 anstreben. Besonders ambitioniert: Die kombinierten Bereiche Optical Networks und IP Networks sollen sogar 10 bis 12 Prozent zulegen. Die operative Marge des Segments soll auf 13 bis 17 Prozent steigen.

Das neue Segment Mobile Infrastructure vereint Kernnetzwerk-Portfolio, Funknetze und Technologie-Standards. Hier liegt der Fokus auf AI-nativen Netzwerken und der 6G-Entwicklung. Die Bruttomarge soll bis 2028 auf 48 bis 50 Prozent klettern, während der operative Gewinn von derzeit 1,5 Milliarden Euro ausgebaut werden soll.

Aussortiert und abgeschoben

Mehrere Geschäftsbereiche landen im neu geschaffenen Segment „Portfolio Businesses“ – faktisch ein Wartezimmer für mögliche Verkäufe oder Abspaltungen. Betroffen sind Fixed Wireless Access CPE, Site Implementation, Enterprise Campus Edge und Microwave Radio. Zusammen generierten diese Einheiten in den letzten zwölf Monaten rund 0,9 Milliarden Euro Umsatz – allerdings bei einem operativen Verlust von 0,1 Milliarden Euro. Nokia will 2026 über deren Zukunft entscheiden.

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Parallel dazu wird Nokia Defense als eigenständige Inkubationseinheit etabliert, die auf der Basis von Nokia Federal Solutions in den USA aufbaut. Das Unternehmen wittert Chancen in den USA, Finnland und weiteren verbündeten Ländern.

Nvidia-Effekt schon verpufft?

Die strategische Neuausrichtung auf KI kommt nicht zufällig. Ende Oktober hatte Nvidia für eine Milliarde US-Dollar eine Beteiligung von 2,9 Prozent an Nokia erworben – damals der Auslöser für den Kurssprung auf 6,65 Euro. Doch die Euphorie ist verflogen. Die Aktie durchbrach am Mittwoch deutlich die 21-Tage-Linie, ein wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend.

Die Bären haben offenbar das Kommando übernommen. Offenbar reichen Langfristziele und Strategiepapiere allein nicht aus, um Investoren zu überzeugen. Nokia muss nun liefern – und zwar schnell.

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Über mich: Systematisch und fundiert investieren

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Mein Ziel ist es, Ihnen zu helfen, Ihre Finanzen selbstbewusst und systematisch zu steuern. Ich setze auf praxiserprobte Strategien, die auf fundierten Kennzahlen und klaren Regeln basieren – ohne Hype oder kurzfristige Spekulation.

Mein Weg: Von Siemens-Aktien zur professionellen Analyse

Meine Faszination für Finanzen begann früh. Die ersten eigenen Aktien (Siemens-Belegschaftsaktien 1980) weckten mein Interesse. Während meines Elektrotechnikstudiums vertiefte ich mich im Selbststudium in die Analyse von Aktien und Unternehmensdaten. Die Dotcom-Blase um 2000 war eine prägende Erfahrung – der Verlust von 50% des Kapitals verdeutlichte mir schmerzhaft: „Gier frisst Hirn“. Diese Lektion führte zur Entwicklung disziplinierter Strategien im Bereich Value Investing und Momentum.

Parallel zu meiner wachsenden Finanzexpertise war ich 29 Jahre bei Siemens in internationalen Positionen tätig (u.a. Netzplanung, technische Großprojekte, Vertriebsleitung). Diese Zeit verschaffte mir tiefe Einblicke in die Abläufe und Kennzahlen großer Konzerne – ein unschätzbarer Vorteil für die heutige Aktienbewertung. Ich war zudem im Research-Team eines Finanzinstituts und als Gutachter für einen Wirtschaftsverlag tätig.

Seit 2007 bin ich als unabhängiger Finanzdienstleister aktiv. Meine Analysen teile ich auch unter den Pseudonymen „Javo“ und "value-javo" auf Finanzplattformen.

Meine Expertise & Arbeitsweise: Transparenz und klare Regeln

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Seit 2014 setze ich meine Strategie öffentlich und transparent im Wikifolio „2M – Market Momentum“ um. Dieses Portfolio fokussiert auf Aktien mit starkem Momentum, die gleichzeitig strenge fundamentale Kriterien (Marge, Verschuldung, Ertragskraft) erfüllen. Es spiegelt meine Kernprinzipien wider:

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