Der finnische Netzwerkausrüster hat am Mittwoch seinen Kapitalmarkttag 2025 abgehalten und dabei eine umfassende Neuausrichtung präsentiert. Die Reaktion der Anleger? Ernüchternd. Zur Mittagszeit rutschte die Aktie um 3,7 Prozent auf 5,43 Euro ab – trotz anfänglicher Kursgewinne. Vom Neun-Jahres-Hoch bei 6,65 Euro Ende Oktober hat der Titel mittlerweile gut 18 Prozent verloren.
Die Zahlen hatten durchaus Potenzial: Nokia peilt bis 2028 einen vergleichbaren operativen Gewinn zwischen 2,7 und 3,2 Milliarden Euro an. Das wäre ein deutlicher Sprung gegenüber den 2,0 Milliarden Euro der letzten zwölf Monate. CEO Justin Hotard verkündete vollmundig: „Nokia veränderte einst die Welt, indem es Menschen verband – und wird es erneut tun, indem es Intelligenz verbindet.“
Radikaler Umbau auf zwei Beine
Ab dem 1. Januar 2026 operiert Nokia nur noch mit zwei Hauptsegmenten. Die Sparte Network Infrastructure soll vom globalen KI- und Rechenzentrum-Boom profitieren und wird ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent jährlich bis 2028 anstreben. Besonders ambitioniert: Die kombinierten Bereiche Optical Networks und IP Networks sollen sogar 10 bis 12 Prozent zulegen. Die operative Marge des Segments soll auf 13 bis 17 Prozent steigen.
Das neue Segment Mobile Infrastructure vereint Kernnetzwerk-Portfolio, Funknetze und Technologie-Standards. Hier liegt der Fokus auf AI-nativen Netzwerken und der 6G-Entwicklung. Die Bruttomarge soll bis 2028 auf 48 bis 50 Prozent klettern, während der operative Gewinn von derzeit 1,5 Milliarden Euro ausgebaut werden soll.
Aussortiert und abgeschoben
Mehrere Geschäftsbereiche landen im neu geschaffenen Segment „Portfolio Businesses“ – faktisch ein Wartezimmer für mögliche Verkäufe oder Abspaltungen. Betroffen sind Fixed Wireless Access CPE, Site Implementation, Enterprise Campus Edge und Microwave Radio. Zusammen generierten diese Einheiten in den letzten zwölf Monaten rund 0,9 Milliarden Euro Umsatz – allerdings bei einem operativen Verlust von 0,1 Milliarden Euro. Nokia will 2026 über deren Zukunft entscheiden.
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Parallel dazu wird Nokia Defense als eigenständige Inkubationseinheit etabliert, die auf der Basis von Nokia Federal Solutions in den USA aufbaut. Das Unternehmen wittert Chancen in den USA, Finnland und weiteren verbündeten Ländern.
Nvidia-Effekt schon verpufft?
Die strategische Neuausrichtung auf KI kommt nicht zufällig. Ende Oktober hatte Nvidia für eine Milliarde US-Dollar eine Beteiligung von 2,9 Prozent an Nokia erworben – damals der Auslöser für den Kurssprung auf 6,65 Euro. Doch die Euphorie ist verflogen. Die Aktie durchbrach am Mittwoch deutlich die 21-Tage-Linie, ein wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend.
Die Bären haben offenbar das Kommando übernommen. Offenbar reichen Langfristziele und Strategiepapiere allein nicht aus, um Investoren zu überzeugen. Nokia muss nun liefern – und zwar schnell.
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