Novo Nordisk Aktie: Rechtschaos!

Ein US-Berufungsgericht wies Novo Nordisks Klage gegen Medicares Preisverhandlungen ab. Der Konzern reagiert mit Direktvertriebsstrategien, während die Branche unter politischem Druck steht.

Novo Nordisk Aktie
Kurz & knapp:
  • Gericht weist Verfassungsbeschwerde gegen Medicare ab
  • Direktvertrieb von Ozempic für 499 Dollar monatlich
  • Marktanteil bei GLP-1-Produkten sinkt auf 51,9%
  • Trump-Administration plant staatliche Preisplattform

Der dänische Pharmakonzern hat vor Gericht eine herbe Niederlage einstecken müssen – und das könnte erst der Anfang sein. Ein US-Berufungsgericht wies die Klage gegen Medicares Preisverhandlungsprogramm ab. Während die gesamte Branche unter politischem Druck steht, stellt sich die Frage: Kann sich Novo Nordisk in diesem neuen Umfeld behaupten?

Gerichtsentscheid erschüttert Pharma-Branche

Das US-Berufungsgericht des 3. Bezirks hat einstimmig entschieden: Novo Nordisks Verfassungsbeschwerde gegen Medicares Preisverhandlungen ist gescheitert. Der Konzern hatte sowohl die Verfassungsmäßigkeit des Programms als auch die Auswahl von sechs seiner Insulin-Produkte für die Preisverhandlungen angegriffen.

Das Gericht folgte damit einem klaren Muster. Bereits im Mai scheiterte AstraZeneca mit einer ähnlichen Klage, im September erwischte es Bristol Myers Squibb und Novartis. Die Botschaft der Gerichte ist eindeutig: Medicares Verhandlungsmacht wird vom Rechtssystem gestützt.

Direktvertrieb als Notlösung

Angesichts des enormen Drucks setzen Pharmaunternehmen auf neue Vertriebsstrategien. Novo Nordisk kündigte im August an, Ozempic für 499 Dollar monatlich direkt an zahlende Patienten zu verkaufen – über eine eigene Apotheken-Plattform.

Bereits zuvor hatte das Unternehmen Partnerschaften mit Telemedizin-Firmen wie Hims & Hers und Ro geschlossen, um Wegovy direkt zu vermarkten. Diese Strategie umgeht traditionelle Versicherungskanäle und Pharmacy Benefit Manager.

Trump-Administration verschärft den Druck

Die Situation wird sich weiter zuspitzen. Präsident Trumps Regierung plant TrumpRx.gov – eine staatliche Website für reduzierte Medikamentenpreise, die Anfang 2026 starten soll.

Die Konkurrenz reagiert bereits:
• AstraZeneca bietet Rabatte von bis zu 80% über TrumpRx
• Bristol-Myers Squibb senkt Preise für Eliquis und Sotyktu
• Sanofi verkauft alle Insulin-Produkte für 35 Dollar monatlich
• Pfizer reduziert Medicaid-Preise im Austausch für Zollerleichterungen

Marktposition unter Beschuss

Der Konkurrenzdruck im GLP-1-Markt macht sich bemerkbar. Novo Nordisks globaler Marktanteil bei Diabetes-GLP-1-Produkten sank von 56,1% auf 51,9%. Trotzdem konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 die Umsätze um 16% auf 77,9 Milliarden dänische Kronen bei GLP-1-Diabetes-Produkten steigern.

Die Rechtsniederlage reiht sich ein in eine Serie gescheiterter Verfassungsbeschwerden der Pharmabranche. Fast alle Klagen gegen Medicares Preisprogramm sind vor verschiedenen Berufungsgerichten gescheitert. Die Unternehmen müssen sich auf eine neue Realität einstellen: mandatorische Preisverhandlungen sind gekommen, um zu bleiben.

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