Der österreichische Energiekonzern OMV schockt Anleger mit einer radikalen strategischen Kehrtwende. Statt grüner Transformation jetzt massive Investitionskürzungen und eine veränderte Dividendenpolitik. Doch kann dieser Schachzug den angeschlagenen Titel wirklich retten?
Grüne Träume platzen
Die wohl größte Überraschung: OMV fährt seine Nachhaltigkeitsambitionen deutlich zurück. Der Anteil nachhaltiger Projekte an den Gesamtinvestitionen wird von ursprünglich geplanten 40-50 Prozent auf nur noch 30 Prozent gekürzt. Damit folgt der Konzern dem Trend anderer Energieriesen wie BP und Equinor, die ebenfalls ihre grünen Investitionen zurückfahren.
Die drastischen Maßnahmen im Überblick:
– Investitionskürzungen um 5 Milliarden Euro bis 2030
– Jährliches CAPEX-Ziel sinkt von 3,8 auf 2,8 Milliarden Euro
– Cashflow-Ziele werden von 7,5 auf „über 6“ Milliarden Euro gesenkt
Neue Dividenden-Ära ab 2026
Ab dem Geschäftsjahr 2026 revolutioniert OMV seine Ausschüttungspolitik. Künftig fließen 50 Prozent der BGI-Dividenden plus 20 bis 30 Prozent des operativen Cashflows ohne BGI-Dividenden an die Aktionäre. Diese Struktur soll Anleger direkt am Erfolg des im ersten Quartal 2026 entstehenden Chemie-Riesen Borouge Group International partizipieren lassen.
OMV-CEO Alfred Stern betont: „Durch die Verknüpfung der Dividende mit der Performance von BGI stellen wir sicher, dass unsere Aktionäre direkt am Erfolg von BGI teilhaben.“
Gas statt grün: Die neue Realität
Während nachhaltige Projekte gebremst werden, setzt OMV weiter voll auf Gas als Brückentechnologie. Die Gesamtproduktion soll bis 2030 auf rund 400.000 Barrel Öläquivalent pro Tag steigen. Das Neptun Deep-Projekt in Rumänien läuft planmäßig, erste Gaslieferungen werden 2027 erwartet.
Doch wie reagieren die Märkte auf diesen strategischen Schwenk? Der Titel notiert aktuell bei 45,54 Euro und damit deutlich unter seinem 52-Wochen-Hoch von 48,72 Euro. Die jüngsten Kursrücksetzer spiegeln die Verunsicherung wider.
Analysten applaudieren – aber zu Recht?
RBC-Analysten zeigen sich von der Entscheidung beeindruckt: „Die Entscheidung, das Tempo bei Low-Carbon-Investitionen zu drosseln, ist angesichts der anhaltenden Herausforderungen und Unsicherheiten in diesem Bereich aus unserer Sicht richtig.“
Doch die große Frage bleibt: Handelt es sich bei OMVs Strategiewechsel um eine weise Anpassung an die Marktrealitäten – oder um eine Kapitulation vor der Energiewende? Die kommenden Quartalszahlen werden zeigen, ob der konservativere Kurs tatsächlich die erhofften Früchte trägt.
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