Liebe Leserinnen und Leser,
als die europäischen Börsen am Mittwoch ihre ersten Handelsminuten hinter sich hatten, war eines bereits klar: Die Märkte bewegen sich weiter – aber nicht immer in die erwartete Richtung. Während der DAX mit einem Plus von knapp einem Prozent ins Geschäft startete und damit seine jüngste Aufwärtstendenz fortsetzte, spielten sich im Hintergrund drei Geschichten ab, die zeigen, wie unterschiedlich Erfolg heute aussehen kann. Oracle springt im vorbörslichen Handel um über fünf Prozent nach oben, nachdem Analysten die Panik um KI-Investitionen als übertrieben einstufen. Die Commerzbank legt zeitweise um drei Prozent zu und profitiert von einer breiteren Erholung im Finanzsektor. Und Bybit, die weltweit zweitgrößte Krypto-Börse, feiert ihr siebenjähriges Bestehen mit 2,5 Millionen Dollar Belohnungen für fast 80 Millionen Nutzer – während der Kryptomarkt insgesamt noch immer von Angst geprägt ist.
Oracle: Bärische Ängste entpuppen sich als Überreaktion
Die Oracle-Aktie erlebt am Mittwoch eine bemerkenswerte Gegenbewegung. Nach einem scharfen Rücksetzer in den vergangenen Tagen steigen die Papiere im vorbörslichen US-Handel um mehr als fünf Prozent. Was war passiert? Investoren hatten sich zunehmend Sorgen gemacht, dass Oracles massive Verpflichtungen im KI-Bereich – darunter langfristige Cloud-Verträge mit Schwergewichten wie Microsoft und Amazon – die finanzielle Flexibilität des Unternehmens überfordern könnten.
Doch Analysten von Deutsche Bank und HSBC widersprechen dieser Einschätzung nun deutlich. Brad Zelnick von der Deutschen Bank argumentiert, dass selbst im ungünstigsten Szenario – nämlich wenn Oracle keinen zusätzlichen Umsatz mit OpenAI generieren würde – die langfristigen Gewinnerwartungen nur moderat betroffen wären. Seine Berechnungen zeigen: Der Gewinn je Aktie würde bis 2030 lediglich um vier Dollar auf 17 Dollar sinken, der freie Cashflow um zehn Milliarden auf 31 Milliarden Dollar. Bei einem aktuellen Aktienkurs von rund 200 Dollar bedeutet das: Der Markt preist kaum Wert für das OpenAI-Geschäft ein – eine Unterbewertung, so die Analysten.
HSBC fügt hinzu, dass Oracle geschickt plant, seine Verpflichtungen zu erfüllen, und sieht ein Aufwärtspotenzial von über 90 Prozent. Die Botschaft ist klar: Die Angst vor den KI-Investitionen ist überzogen. Für deutsche Anleger, die in den vergangenen Wochen möglicherweise verunsichert wurden, könnte das eine Chance sein, Oracle neu zu bewerten – zumal das Unternehmen mit seiner Cloud-Infrastruktur weiterhin zentral im KI-Ökosystem positioniert ist.
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Commerzbank: Finanzsektor profitiert von Zinsspekulationen
Während Oracle in den USA für Aufsehen sorgt, zeigt sich in Frankfurt ein anderes Bild: Die Commerzbank-Aktie legt zeitweise um drei Prozent zu und führt damit die Gewinnerliste im DAX an. Die Deutsche Bank folgt mit einem Plus von 1,3 Prozent. Was treibt die Finanzwerte? Es sind vor allem die anhaltenden Spekulationen über eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember.
Schwache US-Wirtschaftsdaten – darunter stagnierende Einzelhandelsumsätze und rückläufige Erzeugerpreise – haben die Erwartungen an eine Zinssenkung deutlich verstärkt. Laut CME FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 25 Basispunkte mittlerweile bei über 80 Prozent, verglichen mit nur 40 Prozent vor einer Woche. Für Banken bedeutet das: Die Finanzierungskosten könnten sinken, während die Kreditvergabe weiterhin attraktiv bleibt – ein Umfeld, das die Margen stützt.
Doch es gibt auch eine Schattenseite: Die Commerzbank-Aktie hat im laufenden Jahr rund 14 Prozent verloren, die Deutsche Bank kämpft mit ähnlichen Herausforderungen. Die heutige Erholung ist also eher eine technische Gegenbewegung als ein nachhaltiger Trendwechsel. Anleger sollten die kommenden Wochen genau beobachten – insbesondere die Entscheidung der Fed am 9. Dezember wird richtungsweisend sein.
Bybit: Krypto-Riese feiert Geburtstag in schwierigen Zeiten
Während traditionelle Märkte von Zinsspekulationen bewegt werden, läuft in der Kryptowelt eine andere Geschichte ab. Bybit, die zweitgrößte Krypto-Börse der Welt nach Handelsvolumen, feiert ihr siebenjähriges Bestehen – und das mit einer beeindruckenden Kampagne. 2,5 Millionen Dollar an Belohnungen werden unter den fast 80 Millionen Nutzern verteilt, der Hauptpreis liegt bei 77.777 Dollar. Die Botschaft: Bybit wächst weiter, trotz eines Marktumfelds, das von Angst geprägt ist.
Der CMC Fear and Greed Index, ein proprietäres Tool zur Messung der Stimmung im Kryptomarkt, steht aktuell bei 15 – tief im Bereich extremer Angst. Bitcoin handelt bei rund 86.800 Dollar, rund 31 Prozent unter seinem Allzeithoch von 126.198 Dollar, das erst im Oktober erreicht wurde. Ethereum notiert bei 2.911 Dollar, ebenfalls weit entfernt von früheren Höchstständen. Die Marktkapitalisierung des gesamten Kryptomarktes liegt bei 2,99 Billionen Dollar – ein Rückgang von 0,08 Prozent innerhalb von 24 Stunden.
Doch Bybit lässt sich davon nicht beirren. Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten mehrere regulatorische Meilensteine erreicht – darunter eine MiCAR-Lizenz in Österreich und eine vollständige Virtual Asset Platform Operator-Lizenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zudem wurde eine strategische Partnerschaft mit Ceffu geschlossen, einem führenden Anbieter für institutionelle Verwahrung. Diese Schritte zeigen: Bybit bereitet sich auf eine Zukunft vor, in der Regulierung und Compliance entscheidend sind – und setzt darauf, dass der Kryptomarkt langfristig wachsen wird.
Für deutsche Anleger, die sich im Kryptobereich engagieren möchten, ist Bybits Entwicklung ein interessanter Gradmesser. Die Börse zeigt, dass trotz der aktuellen Marktschwäche die Infrastruktur weiter ausgebaut wird. Ob das ausreicht, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Was das für Sie bedeutet
Die drei Geschichten von heute – Oracle, Commerzbank und Bybit – illustrieren, wie unterschiedlich Märkte auf Unsicherheit reagieren. Oracle wird für seine KI-Investitionen abgestraft, obwohl die Zahlen eine andere Geschichte erzählen. Die Commerzbank profitiert von Zinsspekulationen, obwohl die langfristige Perspektive weiterhin unklar ist. Und Bybit feiert seinen Geburtstag in einem Markt, der von Angst dominiert wird – aber trotzdem auf Wachstum setzt.
Für Anleger bedeutet das: Bleiben Sie wachsam, aber lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Bewegungen verunsichern. Die kommenden Tage bringen wichtige Termine – darunter die Veröffentlichung des GfK-Verbrauchervertrauens in Deutschland am Donnerstag und die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die am Nachmittag erwartet werden. Diese Daten könnten weitere Hinweise darauf geben, wohin die Reise in den letzten Wochen des Jahres geht.
Bis morgen – und einen erfolgreichen Handelstag wünscht Ihnen
Andreas Sommer


