Ørsted Aktie: Radikalkur!

Der dänische Windkraftkonzern Ørsted schließt erfolgreich eine 60-Milliarden-Kronen-Kapitalerhöhung ab und kündigt gleichzeitig den Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen an.

Orsted Aktie
Kurz & knapp:
  • Erfolgreiche Kapitalerhöhung von 60 Milliarden Kronen
  • Stellenabbau von 25 Prozent der Belegschaft
  • Fokussierung auf europäische Offshore-Märkte
  • Finanzierung des Sunrise-Wind-Projekts in USA

Der dänische Offshore-Wind-Riese Ørsted vollzieht binnen weniger Tage eine drastische Transformation. Nach einer Rekord-Kapitalerhöhung folgt ein harter Personalschnitt – 2.000 Mitarbeiter müssen gehen.

Die drastischen Maßnahmen spiegeln die schwierigen Marktbedingungen in den USA wider, wo regulatorische Unsicherheiten unter der Trump-Administration erhebliche operative und finanzielle Belastungen schaffen.

Kapitalerhöhung bringt 60 Milliarden Kronen

Am 10. Oktober schloss Ørsted seine massive Bezugsrechtsemission ab und sammelte dabei 59,56 Milliarden DKK (etwa 7,98 Milliarden EUR) ein. Mit einer außergewöhnlichen Zeichnungsquote von 99,3% wurde eine der größten Kapitalerhöhungen im Offshore-Wind-Sektor erfolgreich abgewickelt.

Insgesamt wurden 894,3 Millionen neue Aktien zum stark reduzierten Preis von 66,60 DKK je Aktie gezeichnet. Der dänische Staat behielt dabei seine Mehrheitsposition von 50,1% bei und zeichnete wie angekündigt 451,5 Millionen Aktien.

Die Nachfrage nach nicht via Bezugsrechte gezeichneten Aktien war „außerordentlich hoch“, wie das Unternehmen mitteilte. Die Zuteilungen wurden pro Antrag begrenzt – so stark war das Interesse, dass das von BNP PARIBAS, Danske Bank, J.P. Morgan und Morgan Stanley geführte Konsortium nicht einspringen musste.

Massiver Stellenabbau läutet neue Ära ein

Nur einen Tag vor Abschluss der Kapitalerhöhung kündigte CEO Rasmus Errboe eine umfassende Restrukturierung an. Bis Ende 2027 soll die Belegschaft von derzeit 8.000 auf rund 6.000 Mitarbeiter schrumpfen – ein Cut von 25%.

Der Abbau beginnt sofort: Bereits im vierten Quartal 2025 fallen etwa 500 Stellen weg, davon 235 in Dänemark. Die weiteren Reduzierungen erfolgen durch natürliche Fluktuation, Veräußerungen, Outsourcing und zusätzliche Entlassungen.

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„Dies ist die notwendige Konsequenz unserer Entscheidung, unser Geschäft zu fokussieren“, erklärte Errboe. Das Unternehmen werde in den kommenden Jahren sein großes Bauprojekt-Portfolio fertigstellen und benötige daher eine „effizientere und flexiblere Organisation“.

Sunrise Wind zwingt zu drastischen Schritten

Die Erlöse der Kapitalerhöhung fließen hauptsächlich in das 924-MW-Projekt Sunrise Wind vor New York. Ørsted muss das Vorhaben nun komplett auf der eigenen Bilanz finanzieren, nachdem kein Partner für die übliche 50%-Beteiligung gefunden wurde.

Die erste Turbinen-Installation ist für Anfang 2026 geplant, die vollständige Inbetriebnahme soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 erfolgen. Das Projekt steht exemplarisch für die Herausforderungen am US-Markt, wo das Revolution Wind-Projekt im August 2025 zunächst gestoppt werden musste.

Die Effizienzmaßnahmen sollen ab 2028 jährliche Kosteneinsparungen von rund 2 Milliarden DKK generieren und Ørsteds strategische Neuausrichtung auf europäische Offshore-Wind-Märkte sowie ausgewählte asiatisch-pazifische Regionen unterstützen.

Liquiditätspolster für stürmische Zeiten

Mit der abgeschlossenen Kapitalerhöhung verfügt Ørsted nun über Liquiditätsreserven von 145 Milliarden DKK. Diese finanzielle Flexibilität soll das aktuelle Bauportfolio von 8,1 GW über drei Kontinente absichern.

Die Aktie hat über das vergangene Jahr etwa 50% an Wert verloren – Ausdruck der Investorensorgen über die US-Marktexposition und Projektrisiken. Die strategische Rückbesinnung auf europäische Offshore-Wind-Märkte nutzt die dort verbesserte regulatorische Unterstützung und die Energiesicherheitsprioritäten der Region.

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