Palantir, Pfizer & Bitcoin: KI-Boom trifft auf Pharma-Hoffnung

Palantir übertrifft Umsatzerwartungen deutlich, während Pfizer trotz politischem Druck die Gewinnprognose erhöht. Continental und BMW streiten vor Gericht.

Palantir Aktie
Kurz & knapp:
  • Palantir übertrifft Analystenerwartungen um 68 Millionen Dollar
  • Pfizer hebt Gewinnprognose trotz politischem Druck an
  • Continental und BMW im Rechtsstreit um Bremssystem
  • Deutscher E-Auto-Markt wächst – Tesla verliert Marktanteile

Liebe Leserinnen und Leser,

während die Wall Street noch die Nachwehen des Freitags-Schocks verdaut, sorgen heute zwei alte Bekannte für Furore: Palantir sprengt mit einem Milliarden-Umsatz alle Erwartungen, und Pfizer trotzt dem Trump’schen Preisdruck mit einer erhöhten Gewinnprognose. Derweil kämpft Bitcoin um die magische 115.000-Dollar-Marke – und die deutschen Autobauer müssen sich warm anziehen, denn Continental und BMW ziehen vor Gericht.

Palantirs Milliarden-Show: Wenn Geheimdienst-Software zum Börsenstar wird

Die Aktie von Peter Thiels Datenanalyse-Giganten kennt nur eine Richtung: steil nach oben. Mit einem Plus von über 7 Prozent steuert Palantir auf ein neues Allzeithoch zu – und das aus gutem Grund. Das Unternehmen knackte erstmals die Milliarden-Dollar-Marke beim Quartalsumsatz und übertraf die Analystenerwartungen um satte 68 Millionen Dollar.

Besonders beeindruckend: Das Geschäft mit US-Unternehmen explodierte förmlich mit einem Wachstum von 93 Prozent. Selbst der konservative Immobilienfinanzierer Fannie Mae setzt mittlerweile auf Palantirs KI, um Betrugsversuche zu entlarven. Und als wäre das nicht genug, winkt ein 10-Milliarden-Dollar-Deal mit der US-Armee über die nächsten zehn Jahre.

Die Bewertung mag mit einem KGV von über 600 schwindelerregend erscheinen. Doch wer die Wachstumsraten sieht – acht Quartale in Folge beschleunigendes Umsatzwachstum –, versteht, warum Piper Sandler das Kursziel auf 182 Dollar anhebt. Für deutsche Anleger bedeutet das: Der KI-Zug fährt weiter, aber der Einstieg wird immer teurer.

Pfizer kontert Trump: Wenn Pharma-Riesen zurückschlagen

Donald Trump kann Briefe schreiben, so viel er will – Pfizer lässt sich nicht einschüchtern. Trotz der präsidialen Forderung nach Preissenkungen und drohenden Zöllen hebt der Pharmakonzern seine Gewinnprognose an. Die neue Spanne von 2,90 bis 3,10 Dollar je Aktie liegt satte zehn Cent über der alten Prognose.

Das Geheimnis? Eine clevere Mischung aus starker Nachfrage, Kostensenkungen und dem schwachen Dollar. Besonders die Corona-Mittel und der Blutgerinnungshemmer Eliquis treiben das Geschäft. Mit einem Umsatzplus von zehn Prozent im zweiten Quartal zeigt Pfizer, dass man auch in politisch stürmischen Zeiten navigieren kann.

Für europäische Pharma-Aktionäre ist das ein ermutigendes Signal: Die Branche kann sich gegen politischen Druck wehren. Die Pfizer-Aktie honoriert das mit einem Plus von fast vier Prozent im vorbörslichen Handel.

Continental vs. BMW: Bremsenproblem wird zum Gerichtsdrama

Was passiert, wenn fehlerhafte Bremsen auf juristische Vollbremsung treffen? Continental und BMW demonstrieren es gerade eindrucksvoll. Beide Konzerne haben sich gegenseitig verklagt – ein Novum in der sonst so harmonischen deutschen Autozulieferer-Welt.

Der Streitpunkt: Das Bremssystem MK C2, das bei über 1,5 Millionen BMW-Fahrzeugen Probleme bereitet. Während Continental mit einer Rückstellung im mittleren zweistelligen Millionenbereich kalkuliert, beziffert BMW allein die Rückrufkosten auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Die Continental-Aktie reagiert nervös und verliert über zwei Prozent.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Palantir?

Pikantes Detail am Rande: Ausgerechnet am 18. September will Continental seine Autosparte Aumovio abspalten. Die operative Marge der Sparte überraschte zwar positiv, doch das Reifengeschäft lahmt unter US-Zöllen. Für Anleger ein gemischtes Bild – die Abspaltung könnte Werte heben, der BMW-Streit aber teuer werden.

Tech-Potpourri: Von KI-Anbietern bis Krypto-Anleihen

Die US-Regierung macht Ernst mit KI: OpenAIs ChatGPT, Googles Gemini und Anthropics Claude stehen jetzt auf der offiziellen Lieferantenliste für Behörden. Ein Ritterschlag für die KI-Revolution und ein Signal an deutsche Unternehmen: Wer bei der digitalen Transformation zögert, verliert.

Weniger rosig sieht es bei Intel aus: Nur ein Bruchteil der neuen High-End-Chips erreicht die nötige Qualität für den Verkauf. Die Abhängigkeit von heimischer Chip-Produktion könnte für CEO Lip-Bu Tan zum teuren Abenteuer werden – die Gewinnmargen leiden, wenn Ausbeuten unter 70 Prozent bleiben.

Und dann wäre da noch Coinbase: Der Krypto-Gigant will zwei Milliarden Dollar über Wandelanleihen einsammeln. Nach enttäuschenden Quartalszahlen – der Gewinn verfehlte die Erwartungen deutlich – braucht die Börse frisches Kapital. Die Aktie quittiert das mit einem Minus von über drei Prozent.

Deutsche Perspektiven: E-Auto-Boom und Freizeit-Frust

Fast jeder fünfte Neuwagen fährt elektrisch – Deutschland erlebt einen veritablen E-Auto-Boom mit 58 Prozent Plus im Juli. Nur Tesla schwächelt weiter mit einem Minus von 55 Prozent. Die deutschen Hersteller können aufatmen: VW, Porsche und BMW legen kräftig zu, während Elon Musks Truppe den Anschluss verliert.

Apropos Deutschland: Wir versinken im Internet, zeigt der neue Freizeit-Monitor. 98 Prozent surfen wöchentlich im Netz, aber eigentlich würden wir lieber Zeit mit dem Partner verbringen. Ein Paradoxon unserer Zeit – und vielleicht ein Grund, warum die Aktien von Meta und Google weiter steigen.

Der morgige Mittwoch bringt spannende Quartalszahlen: Die Allianz legt ihre Bücher offen, und auch AMD muss zeigen, ob der KI-Hype gerechtfertigt ist. Nach Infineons starkem Auftritt heute – plus fünf Prozent dank höherer Margenprognose – sind die Erwartungen hoch.

Bleiben Sie kritisch, bleiben Sie neugierig – und vergessen Sie bei all den Kurscharts nicht das echte Leben jenseits des Bildschirms.

Herzlich grüßt Sie

Andreas Sommer

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Über mich: Erfahrung für Ihren Anlageerfolg

Als Finanzanalyst und Börsenjournalist beschäftige ich mich seit über vier Jahrzehnten intensiv mit den Finanzmärkten. Meine Spezialisierung liegt auf der Analyse wachstumsstarker Aktien und der Entwicklung von Anlagestrategien, die fundamentale Bewertung mit technischer Analyse kombinieren.

Ein zentraler Aspekt ist das Timing („Timing is Money“), denn Risikobegrenzung ist essenziell („Vermeiden ist besser als Verlieren!“). Mein Ziel ist es, Ihnen klare Orientierung in dynamischen Märkten zu bieten.

Mein Weg an die Börse: Vom Bankberater zum Analysten

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  • Finanzjournalismus: Als Finanzredakteur und Chefredakteur für Börsenpublikationen vertiefte ich meine Marktkenntnisse.
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