Brasiliens staatlicher Ölriese steht vor einem strategischen Wendepunkt. Während das Unternehmen einerseits Millionenaufträge an internationale Partner vergibt, zieht es sich gleichzeitig aus unrentablen Projekten zurück und verschiebt milliardenschwere Ausschreibungen. Was steckt hinter diesem scheinbaren Richtungswechsel?
Rückzug aus unprofitablen Gebieten
Petrobras vollzieht eine radikale Kehrtwende bei seinen Explorationsprojekten. Das Unternehmen gibt den ultra-tiefen Offshore-Block ES-M-596 im EspÃrito Santo-Becken an die Regulierungsbehörden zurück. Der Grund: Die Erkundungsbohrungen lieferten enttäuschende Ergebnisse, die nicht die Schwelle für eine kommerzielle Entwicklung erreichten.
Diese Entscheidung spiegelt eine nüchterne Bewertung der operativen Realitäten wider. Nach gescheiterten Bohrversuchen konzentriert sich der Konzern nun auf Assets mit dem höchsten Potenzial – ein Zeichen für verantwortliches Asset-Management.
Millioneninvestitionen trotz Rückschlägen
Paradoxerweise investiert Petrobras parallel massiv in andere Bereiche. TechnipFMC sicherte sich einen Auftrag im Wert von 75 bis 250 Millionen Dollar für die Entwicklung und Herstellung von Unterwasser-Produktionssystemen. Baker Hughes erhielt eine mehrjährige Vertragsverlängerung für den Einsatz zweier fortschrittlicher Stimulationsschiffe – der Blue Marlin und Blue Orca.
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Diese Investitionen zielen auf drei Kernbereiche ab:
* Einsatz neuer Unterwassersysteme in Neuerschließungen und bestehenden Feldern
* Revitalisierung vorhandener Assets zur Maximierung der Förderung
* Stimulation von Bohrlöchern in Post-Salt- und Pre-Salt-Feldern
Lieferkettenprobleme verzögern Milliardengeschäft
Doch nicht alles läuft nach Plan. Zum wiederholten Mal verschiebt Petrobras die Abgabefrist für Gebote einer wichtigen Unterwasser-Ausschreibung. Das Tender für das Sepia-2 SURF-System wurde um sechs Wochen von Ende September auf Mitte November verlegt. Grund sind offenbar komplexe Verhandlungen für ein ähnliches Parallelprojekt.
Technologische Pionierarbeit als Hoffnungsschimmer
Ein Lichtblick kommt aus der Technologieentwicklung: Erstmals wird Petrobras seismische Sensoren direkt in Brasilien produzieren. Die sogenannten Ocean Bottom Nodes, bisher ausschließlich importiert, sollen in Kooperation mit Shell und Sonardyne vor Ort gefertigt werden. Diese Initiative könnte die Produktion hochpräziser seismischer Ausrüstung in Lateinamerika ankurbeln und die Ölförderung in den Pre-Salt-Feldern optimieren.
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