Umweltbelastungen durch kleine und mittlere Bergbauunternehmen könnten schon bald drastisch reduziert werden. Wie eine Studie der australischen Flinders-Universität zeigt, könnte ein kostengünstiges Beiprodukt der Erdölförderung dabei helfen, Quecksilber zu binden. Insbesondere beim Herauslösen von Metallen aus Gestein wird vielerorts giftiges Quecksilber verwendet. Wie die Wissenschaftler herausgefunden haben, kann ein Rapsölpolymer in Kombination mit Schwefel sowohl Quecksilber, Quecksilberdampf und andere giftige Quecksilberverbindungen einfangen.
Industrie zeigt bereits Interesse
Das Gemisch aus Rapsöl und Schwefel ist dazu in der Lage, Quecksilberspuren sowohl am Boden, im Wasser und sogar in der Luft zu binden. Erfolgt eine Reaktion mit Quecksilber, verfärbt sich der Stoff. Das hilft dabei, das verunreinigte Gemisch aus Rapsöl und Schwefel auszutauschen. Aufgrund der Eigenschaften des neuartigen Polymers und der geringen Kosten, soll das Material schon bald dabei helfen, Verunreinigungen in kleineren Goldminen zu binden und langfristige Folgen für die Umwelt zu vermindern.
Bergbau ist eine der Hauptursachen für die hohe Quecksilberbelastung, die insbesondere in ärmeren Abbauregionen schlimme Folgen für die Bevölkerung mit sich bringt. Wie die Vereinten Nationen annehmen, sind weltweit rund 15 Millionen Menschen Quecksilberdampf ausgesetzt. Das Gift belastet die kognitive Leistung und kann bei ungeborenen Kindern zu Missbildungen führen. Das US-Unternehmen Kerafast hat sich bereits die Rechte am neuen Polymer gesichert. Derzeit gibt es seitens der Flinders-Universität Pläne für eine Testproduktion.
Umweltauflagen könnten leichter eingehalten werden
Kommt das Gemisch zu erschwinglichen Preisen auf den Markt, könnte der Stoff für viele kleinere Produzenten die Kosten senken und die Genehmigung neuer Projekte erleichtern. Während der vergangenen Jahre sind die Umweltvorschriften selbst in wenig entwickelten Abbauregionen zunehmend strenger geworden. Dies hat einige Projekte unrentabel gemacht und kleine Projekte in die Illegalität gedrängt. Das Polymer aus Rapsöl und Schwefel könnte dafür sorgen, dass gerade Junior-Projekte wieder rentabel und im Einklang mit den Umweltvorgaben betrieben werden können.
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Ihr Nils Glasmacher
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