Ein italienisches Medienbeben erschüttert Unterföhring: MediaForEurope hat den kompletten Vorstand von ProSiebenSat.1 mit sofortiger Wirkung ausgetauscht. CEO Bert Habets muss seinen Stuhl räumen, italienische Manager übernehmen das Ruder. Doch was bedeutet diese drastische Zäsur für die angeschlagene Mediengruppe?
Die Machtübernahme erfolgte so brutal wie effizient. Nachdem der Berlusconi-Konzern MFE seine Beteiligung auf über 75 Prozent ausgebaut hatte, folgte der unvermeidliche Befreiungsschlag. Marco Giordani, bisher MFE-Finanzchef, steigt zum neuen CEO auf. Habets, der ProSiebenSat.1 durch turbulente Jahre führte, wird nur noch bis Jahresende beratend tätig sein.
Kompletter Kahlschlag im Management
Die Aufräumaktion beschränkt sich nicht auf die Konzernspitze:
- CFO Martin Mildner wird durch Bob Rajan ersetzt, einen Manager der US-Beratung Alvarez & Marsal
- COO Markus Breitenecker verlässt das Unternehmen komplett – seine Position wird nicht nachbesetzt
- Interimslösungen zeigen die Hastigkeit des Umbaus
Der Aufsichtsrat segnete diese radikalen Personalentscheidungen am Dienstag ab und kommunizierte sie sofort als Insiderinformation. Ein klares Signal: Die Italiener wollen keine Zeit verlieren.
MFE setzt europäische Vision durch
Was treibt MediaForEurope zu diesem harten Kurs? Der Berlusconi-Konzern verfolgt das ambitionierte Ziel eines paneuropäischen Medienverbunds. Synergien in Inhalten, Vermarktung und Technologie sollen die Profitabilität steigern und den Reorganisationsprozess beschleunigen.
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Die Aktie reagierte prompt auf den Führungsputsch: Im XETRA-Handel sackte der Kurs ab und markierte den tiefsten Stand seit April. Bei einem Schlusskurs von 5,50 Euro liegt das Papier bereits über ein Drittel unter seinem Jahreshoch von 8,43 Euro.
Bewährungsprobe am 13. November
Jetzt wird sich zeigen, ob der italienische Umbau greift. Die Quartalszahlen für das dritte Quartal 2025, die am 13. November veröffentlicht werden, sind der erste Lackmustest für die neue Führung. Investoren und Analysten warten gespannt auf konkrete Schritte zur Effizienzsteigerung und strategischen Neuausrichtung.
Der Führungsputsch bei ProSiebenSat.1 ist vollzogen – nun muss MFE beweisen, dass die drastischen Maßnahmen auch wirtschaftlich Früchte tragen.
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