ProSiebenSat.1 Aktie: Italiener greifen durch!

Die neuen Mehrheitseigner von MFE ersetzen die gesamte Führungsspitze bei ProSiebenSat.1, was zu erheblichen Kursverlusten und strategischen Veränderungen führt.

ProSiebenSat1 Aktie
Kurz & knapp:
  • Kompletter Führungswechsel bei ProSiebenSat.1
  • Aktienkurs fällt auf April-Niveau zurück
  • Strategische Neuausrichtung unter italienischer Kontrolle
  • Position des Chief Operating Officers wird abgeschafft

Die Berlusconis lassen die Katze aus dem Sack: Bei ProSiebenSat.1 wird das komplette Management ausgewechselt. Was Branchenkenner bereits erwartet hatten, ist nun Realität geworden – die neuen Mehrheitseigner von MFE räumen gnadenlos auf.

Marco Giordani, bisheriger Finanzchef des italienischen Medienimperiums, übernimmt ab sofort den Chefposten von Bert Habets. Der langjährige CEO darf noch bis Jahresende als Berater bleiben – ein diplomatischer Abgang für den Mann, der den Konzern durch turbulente Jahre geführt hat. Parallel wird auch der Finanzvorstand Martin Mildner vor die Tür gesetzt, obwohl sein Vertrag erst im September bis 2029 verlängert wurde.

Die Anleger reagieren geschockt: Der Kurs sackte am Dienstag um weitere 2,2 Prozent auf 5,45 Euro ab und kratzte damit am Aprilniveau von 5,40 Euro. Ein dramatischer Absturz, wenn man bedenkt, dass die Papiere bis Ende August noch von der Übernahme profitiert hatten.

Der große Kahlschlag beginnt

Doch damit nicht genug: Auch Markus Breitenecker, der Chief Operating Officer, wirft das Handtuch – seine Position wird gleich ganz abgeschafft. Interims-Finanzchef wird Bob Rajan vom US-Beratungshaus Alvarez & Marsal. Eine klare Botschaft: Die Italiener wollen ihre eigenen Leute an den Schalthebeln.

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Seit MFE im September die magische 75-Prozent-Marke überschritten hat, ist klar, wer das Sagen hat. Die Familie Berlusconi plant einen europäischen Medienverbund und ProSiebenSat.1 ist ein zentraler Baustein dieser Strategie. Mit Fernsehketten in Italien und Spanien im Portfolio soll der deutsche Konkurrent zur RTL-Gruppe nun ebenfalls auf Linie gebracht werden.

Anleger verlieren die Nerven

Der Kursverlauf spricht Bände: Seit Anfang September ist die Aktie um mehr als ein Drittel eingebrochen. Das Jahresplus ist von einst beachtlichen Gewinnen auf magere 10 Prozent zusammengeschmolzen. Die Investoren scheinen nervös zu werden, was die strategische Neuausrichtung unter italienischer Flagge bringen wird.

Die „strategische Transformation“ – so der offizielle Wortlaut – soll nun beschleunigt werden. Was das konkret bedeutet, bleibt vorerst das Geheimnis der neuen Führungsriege.

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