In dem Beitrag Querdenker und die Kapitalmarktprognose werden Sie nun einen echten Querdenker kennenlernen. Für mich ist auch dieser Querdenker ein Grund an die Möglichkeiten der Prognostizierbarkeit zu glauben.
Lassen sich Kapitalmärkte prognostizieren?
Nachdem die Leser der Querdenker Serie nun eventuell schon das Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ gelesen haben, sollte Kahnemanns Haltung gegenüber Prognosen, die den Kapitalmarkt betreffen, klar sein. Es gibt einfach keine Beweise für eine solche Fähigkeit und doch glaube ich fest an die Möglichkeit.
Damit ist explizit nicht gemeint, dass man unfehlbar durch die Wirrungen der Märkte steuern kann. Dieser Umstand ist tatsächlich undenkbar und auch gar nicht nötig, um sich seinen Vorteil aus dem Markt zu ziehen. Nötig ist aber ein Gespür für große Trends und Änderungen in den Märkten sowie deren Auswirkungen auf andere Bereiche. Dieses kann man tatsächlich nur durch „querdenken“ erreichen. An dieser Stelle möchte ich nun das Buch vorstellen, welches mich auch heute noch (immer wenn ich es wieder lese) in staunen versetzt, „Kapitalismus 4.0“ von Anatole Kaletsky.
Kaletsky zeigt was möglich ist
Kaletsky dürfte mit diesem Buch bewiesen haben, dass man durch echtes Querdenkertum sehr wohl große Veränderungen vorhersehen kann. Aus der Sicht eines Lesers im Jahre 2017 sind die meisten Veränderungen, die Kaletsky kommen sah, bereits geschehen und erstaunen aus heutiger Sicht daher umso mehr. Dabei darf man sich nicht durch den Rückschaufehler (hindsight bias) blenden lassen. Aus heutiger Sicht erscheinen uns viele der großen Veränderungen logisch und zwingend. Kaletsky aber schrieb sein Buch bereits 2011. Mit nüchternem Blick und offenen Augen stellte er sich die neue Version des Nachkrisenkapitalismus vor und lag dabei deutlich mehr richtig als falsch.
Für mich ist dieses Buch eine Botschaft an den freien Geist und Ansporn, um selbst immer wieder Blicke in die Zukunft zu riskieren. In diesem Sinne: Benutzen Sie Ihren Kopf!