Der französische Spirituosenhersteller Rémy Cointreau hat am Donnerstag seine Halbjahreszahlen vorgelegt – und die fallen durchwachsen aus. Der Gewinn ist deutlich eingebrochen, während die Geschäfte in den Schlüsselmärkten USA und China weiter unter Druck stehen. Doch es gibt auch positive Signale. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 organisch um 13,6 Prozent auf 108,7 Millionen Euro ab. Der Nettogewinn fiel noch drastischer: Von 92 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 63,1 Millionen Euro – ein Minus von mehr als 30 Prozent. Der Umsatz schrumpfte währungsbereinigt um 4,2 Prozent auf 489,6 Millionen Euro.
Warum die Zahlen trotzdem besser sind als befürchtet
Überraschenderweise bewerteten Analysten die Zahlen nicht durchweg negativ. Der bereinigte Nettogewinn von 63,2 Millionen Euro übertraf die Konsenserwartung von 57,5 Millionen Euro deutlich. Auch beim EBIT schnitt das Unternehmen besser ab als erwartet: Analysten hatten im Schnitt mit einem organischen Rückgang von 18,1 Prozent gerechnet – tatsächlich waren es nur 13,6 Prozent.
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Verantwortlich für die glimpflichere Entwicklung waren vor allem Kostensenkungsmaßnahmen, die den Gewinnrückgang abfederten. Die Nettoschuldenquote stieg allerdings spürbar: von 1,9 auf 2,96 im Verhältnis zum EBITDA – eine direkte Folge des schrumpfenden Ergebnisses.
Cognac schwächelt, Liköre glänzen
Die Geschäftsentwicklung verlief in den einzelnen Segmenten höchst unterschiedlich. Das Cognac-Geschäft – traditionell das Herzstück von Rémy Cointreau – kämpfte weiter mit erheblichen Problemen. Das organische EBIT brach um 18,3 Prozent ein, der Umsatz sank um 4,3 Prozent. Die anhaltende Nachfrageschwäche in China und die enttäuschende Erholung in den USA lasten schwer auf diesem Segment.
Ganz anders sieht es bei Likören und Spirituosen aus: Hier legte das organische EBIT um 9,9 Prozent zu, die operative Marge verbesserte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent. Dieser Bereich entwickelte sich zum klaren Lichtblick im Portfolio und kompensierte zumindest teilweise die Cognac-Schwäche.
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Prognose bestätigt – trotz schwierigen Umfelds
Trotz der herausfordernden Marktlage hielt Rémy Cointreau an seiner im Januar gesenkten Jahresprognose fest. Für das Gesamtjahr 2025/26 erwartet das Management einen organischen Umsatz zwischen stabil und leicht rückläufig im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Beim EBIT rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang im niedrigen zweistelligen bis mittleren zehnstelligen Prozentbereich.
Währungseffekte werden das Ergebnis zusätzlich belasten: Der Umsatz soll dadurch um 50 bis 60 Millionen Euro schrumpfen, das EBIT um 25 bis 30 Millionen Euro. Für das zweite Halbjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und rechnet mit einer weitgehend stabilen Entwicklung – was ein organisches EBIT-Wachstum von knapp einem Prozent implizieren würde.
Die Aktie notierte vor Veröffentlichung der Zahlen bei 38,12 Euro und wird mit dem 20-fachen der erwarteten Gewinne für 2026 bewertet – ein Aufschlag gegenüber dem Konsumgütersektor, der im Schnitt mit dem 17-fachen bewertet wird. Ob diese Bewertung gerechtfertigt ist, hängt entscheidend davon ab, ob die angekündigte Erholung im zweiten Halbjahr tatsächlich eintritt.
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