Der Schweizer Luxuskonzern Richemont hat im ersten Halbjahr 2024/25 (per Ende September) einen Umsatz von 10,6 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von 10 Prozent zu konstanten Wechselkursen. Besonders bemerkenswert: Im zweiten Quartal zog das Geschäft deutlich an und legte um 14 Prozent zu. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten klar.
Die Zahlen zeigen eine zweischneidige Entwicklung. Während das Schmuckgeschäft mit Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels um 9 Prozent auf 7,75 Milliarden Euro zulegte, kämpfte der Uhrenbereich mit einem Rückgang von 6 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. Doch auch hier gibt es Lichtblicke: Im zweiten Quartal drehte das Uhrengeschäft ins Plus und wuchs um 3 Prozent zu konstanten Kursen.
Schmucksparte glänzt weiter
Die Juweliermarken des Konzerns – Buccellati, Cartier, Van Cleef & Arpels und Vhernier – erwiesen sich erneut als Wachstumstreiber. Im zweiten Quartal beschleunigte sich das Wachstum sogar auf 17 Prozent zu konstanten Wechselkursen. Trotz gestiegener Rohstoffkosten, insbesondere für Gold, und zusätzlicher US-Zölle hielt die Schmucksparte eine operative Marge von beeindruckenden 32,8 Prozent.
Der operative Gewinn der Schmuckmarken kletterte auf 2,5 Milliarden Euro – ein Anstieg um 21 Prozent zu konstanten Kursen. Richemont reagierte auf die Kostensteigerungen mit gezielten Preiserhöhungen und strikter Kostenkontrolle.
USA bleibt größter Einzelmarkt trotz Zollrisiken
Mit rund 22 Prozent des Konzernumsatzes sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Absatzmarkt für Richemont. Die aktuellen Zollverhandlungen zwischen der Schweiz und den USA bleiben daher ein entscheidender Faktor. Seit August 2025 belasten zusätzliche US-Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Importe das Geschäft. Nach Gesprächen in Washington am Donnerstag soll es jedoch Fortschritte in Richtung eines Handelsabkommens geben.
Regional zeigte sich im zweiten Quartal ein deutlich verbessertes Bild: Alle Regionen wuchsen zweistellig zu konstanten Kursen. Europa, die Amerikas und der Nahe Osten legten bereits im Gesamthalbjahr kräftig zu. China, Hongkong und Macau zusammen sowie Japan kehrten im zweiten Quartal zur Wachstumskurve zurück.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Richemont?
Uhrmacher auf dem Weg der Besserung?
Nach 18 schwierigen Monaten für den globalen Uhrenmarkt verlangsamte sich der Rückgang bei den Spezialuhrmachern deutlich. Im zweiten Quartal stand sogar ein kleines Plus von 3 Prozent zu konstanten Kursen zu Buche. Die operative Marge fiel allerdings auf magere 3,2 Prozent – belastet durch Währungseffekte, höhere Goldpreise und US-Zölle.
Während die Amerikas zweistellig wuchsen, blieb die Nachfrage im asiatisch-pazifischen Raum schwach, vor allem in China. Dennoch: Die Trendwende könnte begonnen haben.
Solide Basis für volatile Zeiten
Der Betriebsgewinn stieg im Halbjahr um 7 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, die Marge verbesserte sich leicht auf 22,2 Prozent. Der Nettogewinn aus dem fortgeführten Geschäft kletterte um 4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Die Nettofinanzposition blieb mit 6,5 Milliarden Euro robust – ein Polster in unsicheren Zeiten.
Chairman Johann Rupert betonte die Agilität der Teams angesichts des herausfordernden Umfelds. Der Verkauf der Online-Sparte YNAP an LuxExperience wurde im April 2025 abgeschlossen und belastete die Vorjahreszahlen mit einer Abschreibung von 1,2 Milliarden Euro.
Die Kombination aus starkem zweiten Quartal, regionaler Diversifikation und solider Bilanz verschafft Richemont Spielraum. Doch die kommenden Monate werden zeigen, ob die Erholung nachhaltig ist oder nur eine Atempause im turbulenten Luxusmarkt.
Richemont-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Richemont-Analyse vom 14. November liefert die Antwort:
Die neusten Richemont-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Richemont-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Richemont: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...


