Der britisch-australische Bergbauriese hat einen drastischen Schritt vollzogen: Das 2,4 Milliarden Dollar schwere Lithium-Projekt Jadar in Serbien wird auf Eis gelegt. CEO Simon Trott dreht den Geldhahn zu und konzentriert sich auf kurzfristigere Wachstumschancen. Was bedeutet das für die Anleger?
Die Entscheidung kommt nicht aus heiterem Himmel. Seit Geologen des Konzerns die Lagerstätte 2004 in Westserbien entdeckten, kämpfte Rio Tinto mit massiven Widerständen. Trotz der Einstufung als strategisches Projekt durch die EU in diesem Jahr – Jadar sollte ein wichtiger Lieferant für Batteriemetalle für europäische Märkte werden – scheiterte die Umsetzung an der Realität vor Ort.
Genehmigungen bleiben aus
Der Kern des Problems liegt in den fehlenden Fortschritten bei den Genehmigungen. Ein internes Memo, das vom Wall Street Journal eingesehen wurde, macht deutlich: Rio Tinto kann „nicht das gleiche Niveau an Ausgaben und Ressourcenallokation aufrechterhalten“. Die lokale Opposition und mutmaßliche russische Desinformationskampagnen haben das Projekt faktisch blockiert.
Das Unternehmen versetzt Jadar nun in den „Care and Maintenance“-Modus – ein euphemistischer Begriff für: vorerst auf unbestimmte Zeit gestoppt. Zwar betont Rio Tinto in der Mitteilung, die Lagerstätte sei nach wie vor bedeutend und könne „signifikant zur Energiewende Serbiens und Europas beitragen“. Doch ohne Genehmigungen bleiben das hohle Worte.
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Trott räumt auf
Die Entscheidung passt zur neuen Linie unter CEO Simon Trott, der im August 2024 Jakob Stausholm ablöste. Trott hat Kostensenkungen und eine Fokussierung auf weniger Ablenkungen zur Priorität erklärt. Bei einem Unternehmen, das nach Marktkapitalisierung der zweitgrößte Bergbaukonzern der Welt ist, bedeutet das: Projekte ohne klare kurzfristige Perspektive werden gestrichen oder pausiert.
Für die europäische Batteriemetall-Versorgung ist der Rückzug ein Rückschlag. Die EU hatte große Hoffnungen in Jadar gesetzt, um die Abhängigkeit von chinesischen Lieferanten zu reduzieren. Nun muss Europa nach Alternativen suchen – während andere Player wie australische Technologieunternehmen mit innovativen Recycling-Ansätzen versuchen, die Lücke zu schließen.
Die Frage für Anleger lautet: Macht Trott mit seiner Strategie alles richtig? Kurzfristig dürfte die Konzentration auf profitablere Projekte die Margen stützen. Langfristig könnte Rio Tinto jedoch eine strategische Position im Lithium-Markt verspielt haben – einem Sektor, der für die Elektrifizierung zentral bleibt.
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