RTL Aktie: Streaming-Boom rettet nicht

RTL verzeichnet starkes Streaming-Wachstum mit 93% mehr Sehstunden, doch sinkende TV-Werbeeinnahmen und Umsatzprognose drücken die Aktie auf Tiefstände.

RTL Aktie
Kurz & knapp:
  • TV-Werbeeinnahmen um 2,3 Prozent gesunken
  • Streaming-Sehstunden um 93,6 Prozent gestiegen
  • Umsatzprognose um 300 Millionen reduziert
  • 6,5 Millionen zahlende Streaming-Abonnenten

Der Medienriese RTL Group kämpft mit einem Dilemma: Während das traditionelle TV-Geschäft schwächelt und die Werbeerlöse bröckeln, explodiert das Streaming-Geschäft förmlich. Nach der Vorlage der Q3-Zahlen im November stürzte die Aktie auf Mehrjahrestiefs. Kann der Streaming-Erfolg die Krise im Kerngeschäft kompensieren?

TV-Werbung unter Druck: 300 Millionen weniger Umsatz

RTL musste seine Jahresprognose kräftig nach unten korrigieren – von 6,6 auf nur noch 6,3 Milliarden Euro Umsatz. Ein Minus von 300 Millionen Euro, das vor allem dem schwächelnden deutschen Werbemarkt geschuldet ist.

Die TV-Werbeerlöse sanken im dritten Quartal um 2,3 Prozent auf 519 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren nicht nur die olympischen Spiele, die Zuschauer zu den öffentlich-rechtlichen Sendern lockten, sondern auch die anhaltende Konjunkturschwäche in Deutschland und Frankreich.

Auch die Produktionstochter Fremantle kämpft: Der Umsatz brach in den ersten neun Monaten um 7,1 Prozent auf 1,425 Milliarden Euro ein. Die Nachwehen der US-Streiks von 2023 machen sich noch immer bemerkbar.

Streaming-Explosion: 93 Prozent mehr Sehstunden

Während das traditionelle Geschäft schwächelt, liefert RTL+ spektakuläre Wachstumszahlen. Die Streaming-Sehstunden schossen im dritten Quartal um 93,6 Prozent in die Höhe – ein wahrhaft explosives Wachstum.

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Die Streaming-Erlöse kletterten konzernweit um 41 Prozent und erreichten 403 Millionen Euro im Gesamtjahr. Mit 6,5 Millionen zahlenden Abonnenten in Deutschland, Ungarn und Frankreich hat sich RTL+ als Deutschlands führende Entertainment-Plattform etabliert.

Hoffnung auf 2025: Streaming soll Verluste halbieren

RTL hält an seiner ambitionierten Streaming-Strategie fest. Bis 2026 sollen neun Millionen Abonnenten erreicht und die Streaming-Verluste deutlich reduziert werden – von 137 Millionen Euro 2024 auf rund 80 Millionen 2025.

Für das laufende Jahr peilt das Management einen Anstieg des bereinigten EBITA auf 780 Millionen Euro an. Der Umsatz soll auf 6,45 Milliarden Euro steigen – getrieben vom weiter boomenden Streaming-Geschäft.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.