RWE Aktie: Milliarden-Segen aus Brüssel

EU-Kommission genehmigt staatliche Ausgleichszahlungen für Braunkohle-Stilllegungen. RWE erhält 2,6 Milliarden Euro, während Konkurrent LEAG 1,75 Milliarden bewilligt bekommt.

Rwe Aktie
Kurz & knapp:
  • Staatliche Milliardenhilfen für Kohleausstieg
  • EU genehmigt 4,35 Milliarden Euro Gesamtsumme
  • Finanzielle Entlastung für Energiekonzerne
  • Anhaltende Proteste an RWE-Tagebau Hambach

Während die EU-Kommission grünes Licht für Entschädigungszahlungen an Konkurrent LEAG gibt, rückt ein eigener Milliarden-Deal von RWE wieder in den Fokus. Für Anleger ein wichtiges Signal: Die staatliche Unterstützung beim Kohleausstieg ist beihilferechtlich abgesichert.

Die Brüsseler Behörde genehmigte am Dienstag Zahlungen von bis zu 1,75 Milliarden Euro an die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) für die vorzeitige Stilllegung ihrer Braunkohlekraftwerke. Die Prüfung hatte sich als komplexer erwiesen als bei RWE, da die LEAG-Anlagen erst schrittweise bis 2038 vom Netz gehen sollen – entgangene Gewinne waren damit schwieriger zu prognostizieren.

Bereits 2,6 Milliarden für RWE freigegeben

Der Essener Energiekonzern hatte seine Genehmigung schon Ende 2023 erhalten. Insgesamt fließen damit 4,35 Milliarden Euro Staatsgeld an beide Betreiber. Bei RWE ging es um die Braunkohleanlagen im Rheinland, die deutlich früher stillgelegt werden als ursprünglich geplant.

Die EU-Kommission prüft solche Beihilfen auf Herz und Nieren – schließlich dürfen Staatsgelder den Wettbewerb im Binnenmarkt nicht verzerren. Das Urteil: Die Maßnahmen seien angemessen, verhältnismäßig und auf das Minimum beschränkt. Ein Freifahrtschein für die Energiewende im Kohlesektor.

Proteste am Tagebau Hambach dauern an

Parallel zur Brüsseler Entscheidung räumt die Polizei weiterhin besetzte Waldstücke am RWE-Tagebau Hambach. Mit einem Großaufgebot holten Spezialisten mehrere Aktivisten aus Baumhäusern im sogenannten Sündenwäldchen. Der etwa ein Hektar große Bereich soll gerodet werden, um Kies für die Stabilisierung eines künftigen Freizeitsees abzubauen.

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Die Initiative „Lützerath lebt“ kündigte Widerstand an: „Wir werden bleiben, solange wir können.“ Doch RWE betont, dass alle Genehmigungen vorliegen und artenschutzrechtliche Prüfungen abgeschlossen sind. Die Stadt Kerpen hatte im September ein Aufenthalts- und Betretungsverbot verhängt – rechtlich ist der Weg für die Rodung frei.

Was bedeutet das für die Aktie?

Die Milliarden-Entschädigungen mindern die finanziellen Belastungen des Kohleausstiegs erheblich. RWE kann damit Rekultivierungskosten und Sozialmaßnahmen stemmen, ohne die Bilanz übermäßig zu strapazieren. Für Investoren ein wichtiger Faktor: Das Transformationsrisiko ist teilweise durch den Staat abgefedert.

Gleichzeitig zeigen die anhaltenden Proteste am Tagebau Hambach, dass der Konzern weiterhin im Spannungsfeld zwischen Energiewende und öffentlicher Kritik steht. Die Räumungen kosten Zeit und Geld – auch wenn die rechtliche Lage eindeutig ist.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.