Geehrte Leser, wenn der Markt „nicht zusammenpasst“, dann liefert er uns oftmals eine starke Trading-Chance. Das Problem ist oftmals, diese richtig zu deuten. Heute ist mir im Laufe des Tages, während ich die Sonne genoss, etwas durch den Kopf gegangen. Solche Ideen lassen sich leider nicht so einfach in Worte fassen. Doch ich werde heute den Versuch wagen. Die Short-Chance der Extraklasse ergibt sich aus den aktuellen Marktbedingungen, die ich nun kurz skizziere.
Die Lehrbuchmeinung bringt mich manchmal eben doch weiter
Aktuell gibt es eine Diskrepanz in den Märkten, die in meinen Augen nach Auflösung strebt. Ausdruck dieser Diskrepanz ist der von mir schon länger gewünschte und auch aktiv gehandelte Anstieg im Euro zum Dollar. Dabei geht es nicht um den Fakt an sich, es handelt sich viel mehr um eine Diskrepanz, die sich aus der Lehrbuchansicht ergibt.
Einer der Haupteinflussfaktoren auf Wechselkurse ist die Zinsdifferenz. Dabei stellt die Differenz an sich schon einen Einflussfaktor dar. Allerdings wird erst im Gesamtkontext aus Zinsdifferenz, Konjunktur und vor allem Teuerungsraten ein echter Ansatz aus dem Ganzen. Im Prinzip meide ich vereinfachte Lehrbuchmeinungen schon seit den ersten Jahren meines Interesses an den Themen rund um die Wirtschaft und die Börse. Allerdings dienten sie mir oftmals, um starke Trading-Chancen zu identifizieren. So auch aktuell.
Short-Chance der Extraklasse in amerikanischen Bonds?
Der Euro legt zur Zeit deutlich zu. Dieser Umstand hilft, die wieder erstarkenden Inflationsdaten in der Eurozone unter Kontrolle zu halten. Gleichzeitig ist Mario Draghi weiterhin der größte Aufkäufer am Zinsmarkt und stellt so in der Eurozone ein verzerrtes Bild in den Euro-Renditen dar. Während die zuletzt deutlich zulegenden Preise für Öl also kaum in der Eurozone ankommen sollten, dürfte dieser Umstand in Amerika völlig anders aussehen. Auch die Konjunkturdaten in den USA sind weiterhin robust. Eine tendenziell erstarkenden Exportindustrie, erlaubt der FED wahrscheinlich auf dem eingeschlagenen geldpolitischen Kurs fortzufahren. Doch wo ist nun der Haken?
Die oben nur kurz umrissenen Rahmendaten stellen nun gerade in der Zinsdifferenz ein Problem dar. In meiner Welt müssten die Zinsen in der Eurozone normalerweise relativ zu den amerikanischen fallen. Da diese aber durch den Eingriff der Europäischen Zentralbank bereits deutlich zu tief stehen, müsste aktuell aus den oben (wenn auch nur kurz angerissenen) Bedingungen eine mächtige Short-Chance in den amerikanischen Bonds existieren. Sollte die FED auch nur im Ansatz ihren Worten Taten folgen lassen, dürfte es auf Sicht von einigen Monaten eine starke Chance auf fallende Kurse geben.
Wie handele ich solche Trading-Ideen?
Grundsätzlich ist das Hauptproblem bei solchen fundamentalen Trades das Timing. Der Startschuss einer solchen Idee kann heute noch erfolgen oder aber noch Wochen oder sogar Monate dauern. Außerdem gibt es immer die Wahrscheinlichkeit, dass die Idee falsch ist oder schlecht recherchiert.
Aus diesem Grund agiere ich bei solchen Trading-Ideen ohne Stop Loss und meistens wenig bis gar nicht gehebelt. Allerdings erlaube ich mir auch Nachkäufe im Minus. Solche Dinge sollten im klassischen und gehebelten Trading natürlich nicht umgesetzt werden. Allerdings gibt es auch dazu unterschiedliche Meinungen, zwei davon gibt es auch hier auf Trading-Treff. (hier zu Nachkäufen und hier zu Averaging)
Fazit zur Trading-Idee in den amerikanischen Bonds
Nachdem ich bereits vor ein paar Tagen genau am Hoch begann, die amerikanischen Bonds zu shorten (Kann man hier nachlesen), werde ich diese Bemühungen weiter verstärken, da die Diskrepanz in meinen Augen eher zugenommen hat. Die Bedingungen sind formuliert, nun muss der Markt nur noch wollen. In meinen Augen bietet sich hier eine Short-Chance der Extraklasse.
Nochmals die Warnung: Für Daytrader mit gehebelten Positionen, ist diese Trading-Idee völlig ungeeignet.
Ich wünsche Ihnen eine gute Hand im Börsenpoker,
deepinsidehps