Während die Aktie von Stellantis seit Monaten deutlich an Boden verliert, mehren sich die operativen und strategischen Probleme für den Autoriesen. Von Produktionsstopps in Europa über eine drastische Kurskorrektur bei der Elektro-Strategie bis hin zu einem Datenleck – die Herausforderungen sind vielfältig. Droht dem Konzern ein längerer Abschwung?
Produktion in Europa läuft aus dem Ruder
Die Nachfrageschwäche in Europa zwingt Stellantis zu drastischen Maßnahmen. Das Unternehmen wird die Produktion in seinen Werken im französischen Poissy und im italienischen Pomigliano vorübergehend komplett einstellen. Die Maßnahmen beginnen Ende September und könnten mehrere Wochen andauern.
Konkret trifft es in Italien die Fertigung des Fiat Panda und des Alfa Romeo Tonale, was rund 3.800 Beschäftigte betrifft. In Frankreich steht die Produktion der Modelle DS3 und Opel Mokka von Mitte bis Ende Oktober still und betrifft etwa 2.000 Mitarbeiter. Hintergrund sind nicht nur die schwache Nachfrage nach bestimmten Modellen, sondern auch Überkapazitäten im hart umkämpften europäischen Markt.
Elektro-Offensive gerät ins Stolpern
Noch gravierender ist die strategische Kehrtwende in Nordamerika. Stellantis hat die Entwicklung des Jeep Gladiator 4xe Plug-in-Hybrids überraschend gestoppt. Diese Entscheidung folgt auf die Absage des vollelektrischen Ram 1500 und signalisiert einen deutlich vorsichtigeren Kurs in der Elektrifizierung.
Statt auf aggressive, politisch vorgegebene Zeitpläne setzt der Konzern nun stärker auf die tatsächlichen Kundenpräferenzen – und die scheinen bei großen Pickups noch nicht vollständig auf batterieelektrische Antriebe ausgerichtet zu sein. Diese Haltung könnte Stellantis zwar kurzfristig Flexibilität verschaffen, stellt es aber langfristig in einen deutlichen Gegensatz zu Wettbewerbern, die ihre Elektro-Offensiven weiter forcieren.
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Datenleck und gemischte Signale
Als ob die operativen Probleme nicht genug wären, bestätigte Stellantis jüngst auch einen Cyber-Vorfall. Unbefugte hatten Zugriff auf eine Drittpartei-Plattform für den nordamerikanischen Kundendienst erlangt. Glück im Unglück: Betroffen waren lediglich Kontaktdaten, keine finanziellen Informationen.
Trotz der akuten Schwierigkeiten zeigen die aktuellen europäischen Verkaufszahlen durchaus Lichtblicke:
* Stellantis hält mit einem Marktanteil von 16,7% Platz 2 im Pkw-Markt der EU30.
* Im wachstumsstarken Hybrid-Segment führt das Unternehmen sogar mit einem Anteil von über 18%.
* Bei leichten Nutzfahrzeugen behauptet die Pro-One-Sparte ihre Marktführerschaft.
Die Produktionsstopps sind dennoch ein klares Alarmsignal. Sie dienen dazu, die Lagerbestände angesichts der nachlassenden Nachfrage vor Jahresende zu bereinigen. Die Frage ist, ob Stellantis mit seiner vorsichtigen Elektro-Strategie den richtigen Weg eingeschlagen hat oder ob der Konzern den Anschluss an die Zukunft der Mobilität riskiert.
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