Die Aktie des Autobauers legte am Donnerstag kräftig zu und zählte zu den stärksten Werten im CAC 40. Mit einem Plus von 3,7 Prozent setzte sich der Titel deutlich vom Gesamtmarkt ab. Doch was steckt hinter diesem plötzlichen Kurssprung?
Analyst sieht Trendwende
Die DZ Bank vollzog eine bemerkenswerte Neubewertung. Analyst Matthias Volkert stufte das Papier gleich um zwei Stufen von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ hoch und hob den fairen Wert von 7,50 auf 13,00 Euro an. Das bedeutet: Fast 75 Prozent Aufwärtspotenzial aus Sicht der Analysten.
Die Begründung liefert ein Blick nach Washington und Brüssel. US-Präsident Donald Trump hat die strengen Effizienzstandards seines Vorgängers gekippt. In Europa zeichnet sich derweil eine Aufweichung des geplanten Verbrennerverbots bis 2035 ab. Für Stellantis könnte sich diese doppelte politische Wende als Glücksfall erweisen.
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Weniger Druck, höhere Margen
Die Verbrennertechnologie ermöglicht dem Konzern nach Einschätzung von Volkert höhere Gewinnspannen. Gleichzeitig sinke der Druck, massiv in Elektro- und Batterietechnologie zu investieren – zumindest vorerst. Das dürfte Finanzmittel freisetzen, die anderweitig eingesetzt werden können.
Allerdings läuft nicht alles rund. Am Montag kündigte der Konzern einen Rückruf von 72.509 Ram-Fahrzeugen in den USA an. Ein Softwarefehler führt dazu, dass die Instrumententafel komplett ausfällt. Fahrer verlieren dadurch den Zugang zu wichtigen Fahrzeuginformationen. Details zu betroffenen Modellen und Reparaturfristen stehen noch aus.
Trotz dieses technischen Rückschlags scheint die Börse vor allem auf die veränderten politischen Rahmenbedingungen zu setzen. Die Frage bleibt: Wird die Renaissance des Verbrenners dem Autobauer tatsächlich neuen Schwung verleihen oder nur Zeit erkaufen?
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