Stora Enso zerlegt sich selbst. Der finnisch-schwedische Forstkonzern kündigte am 14. November 2025 eine der größten Umstrukturierungen seiner Geschichte an – mit weitreichenden Folgen für Anleger.
Das Management plant, das schwedische Forstgeschäft komplett abzuspalten. Über 1,2 Millionen Hektar Waldfläche mit einem Marktwert von rund 5,7 Milliarden Euro sollen in eine neue börsennotierte Gesellschaft überführt werden. Die Abspaltung soll durch eine grenzüberschreitende Teilabspaltung erfolgen und in der ersten Jahreshälfte 2027 abgeschlossen sein.
Alle Stora Enso-Aktionäre würden die Anteile am neuen Unternehmen im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung erhalten. Die Aktienstruktur mit A- und R-Aktien bliebe unverändert. Der neue Waldkonzern soll an der Nasdaq Stockholm und Nasdaq Helsinki gelistet werden, mit Hauptsitz in Falun, Schweden.
Europas größtes Waldunternehmen entsteht
Was hier entsteht, wäre Europas größter börsennotierter reiner Forstbetrieb. Schwedische Waldanlagen erzielten in den vergangenen 30 Jahren eine jährliche Gesamtrendite von etwa 7 Prozent – stabile, inflationsresistente Erträge mit geringer Korrelation zu anderen Anlageklassen.
Tuomas Hallenberg, derzeit Executive Vice President des Forstgeschäfts, wurde zum CEO des künftigen Waldunternehmens ernannt. Er wechselt zum 1. Januar 2026 auf die neue Position und scheidet aus dem Konzernvorstand aus.
Sägewerke auf dem Prüfstand
Parallel dazu prüft Stora Enso die Zukunft seiner zentraleuropäischen Sägewerke. Sieben Standorte in Österreich, Tschechien, Polen und Litauen mit einer Produktionskapazität von rund 3 Millionen Kubikmetern stehen zur Disposition – etwa 50 Prozent des Segments Holzprodukte. Auch drei Werke für Brettsperrholz sind betroffen.
Die strategische Überprüfung läuft 2026 und schließt einen Verkauf der Anlagen ausdrücklich ein. Die Begründung: Das zentraleuropäische Geschäft bringe keine strategischen oder operativen Synergien für die Kernaktivitäten im Bereich nachhaltige Verpackungen.
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Die nordeuropäischen Sägewerke in Schweden, Finnland, Estland und Lettland bleiben dagegen im Konzern und gelten weiterhin als strategisch wichtig.
Neue Strukturen ab 2026
Der Konzernumbau bringt auch personelle Veränderungen. Pauli Torikka wurde zum Executive Vice President des neu geschaffenen Geschäftsbereichs Wood and Energy ernannt und rückt zum 1. Januar 2026 in den Konzernvorstand auf. Der Bereich vereint Holzbeschaffung und -handel, die Lieferkette für Holzprodukte, das Energiegeschäft sowie die zentraleuropäischen Sägewerke.
Lars Völkel wechselt von der Leitung des Holzproduktgeschäfts an die Spitze des Containerboard-Segments. Er folgt auf Hannu Kasurinen, der nach 32 Jahren bei Stora Enso Ende 2025 in den Ruhestand geht.
Fokus auf Verpackung
Nach der Abspaltung würde Stora Enso als reiner Verpackungskonzern dastehen. Die strategische Partnerschaft mit dem neuen Waldunternehmen soll über einen langfristigen Holzliefervertrag über 18 Jahre gesichert werden. Die Holzpreise würden zu Marktkonditionen vereinbart, die Volumina wären nicht exklusiv.
Der neue Waldkonzern hätte damit von Beginn an einen großen Abnehmer – während Stora Enso weiterhin Zugang zu schwedischem Holz behält. Dieses würde allerdings nur etwa 9 Prozent des nordischen Holz- und Faserbedarfs von Stora Enso decken.
Die Großaktionäre Solidium Oy und FAM AB, die zusammen rund 21 Prozent der Anteile und etwa 55 Prozent der Stimmrechte halten, unterstützen die Pläne. Der Konzern strebt für beide künftigen Unternehmen ein Investment-Grade-Rating an.
Die endgültige Entscheidung über die Abspaltung trifft eine außerordentliche Hauptversammlung, die der Vorstand zu einem späteren Zeitpunkt einberufen wird. Am 25. November 2025 will Stora Enso auf einem Kapitalmarkttag in London Details zur überarbeiteten Strategie vorstellen.
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