Swiss Re Aktie: Gewinnexplosion dank Naturkatastrophen-Glück

Der Schweizer Rückversicherer verzeichnet einen Gewinnanstieg von 85% auf 4 Milliarden Dollar, hauptsächlich bedingt durch ausgebliebene Großschadensereignisse. Die Sachversicherung glänzt, während Lebensversicherung enttäuscht.

Swiss Re Aktie
Kurz & knapp:
  • 85% Gewinnwachstum auf 4 Milliarden Dollar
  • Geringe Naturkatastrophen-Schäden als Haupttreiber
  • Sachversicherung mit spektakulärem Ergebnisplus
  • Lebensversicherung verfehlt Jahresziel deutlich

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat in den ersten neun Monaten 2025 seinen Gewinn um satte 85 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar katapultiert. Klingt beeindruckend – doch was steckt wirklich dahinter?

Die Antwort ist ebenso simpel wie ernüchternd: Das zweite und dritte Quartal blieben weitgehend verschont von großen Naturkatastrophen. CEO Andreas Berger spricht offen von einem „substantiellen Rückenwind“ durch geringe Katastrophenschäden in diesem Zeitraum. Die Eigenkapitalrendite schoss von 13,3 auf 22,5 Prozent hoch – ein Wert, der sich allerdings deutlich relativiert, wenn man ihn im Kontext betrachtet.

Sach- und Haftpflichtgeschäft trägt die Last

Die Property & Casualty Reinsurance-Sparte legte spektakulär zu: Der Gewinn explodierte von 607 Millionen auf 2,3 Milliarden Dollar. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich drastisch von 92,8 auf 77,6 Prozent. Großschadenereignisse summierten sich auf lediglich 611 Millionen Dollar – hauptsächlich durch die Waldbrände in Los Angeles verursacht.

Doch die Kehrseite der Medaille: Der Versicherungsumsatz sank von 15,0 auf 14,0 Milliarden Dollar. Swiss Re begründet dies mit „Portfoliobereinigungen“ im Haftpflichtgeschäft – ein euphemistischer Ausdruck für das Abstoßen weniger profitabler Verträge.

Corporate Solutions, die Erstversicherungssparte, steigerte den Gewinn moderat von 630 auf 693 Millionen Dollar. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich auf 87,1 Prozent. Auch hier blieben Großschadenereignisse aus Naturkatastrophen mit 60 Millionen Dollar überschaubar.

Leben & Gesundheit enttäuscht

Die größte Enttäuschung lieferte Life & Health Reinsurance: Der Gewinn sank von 1,2 auf 1,1 Milliarden Dollar. Noch gravierender: Das versicherungstechnische Ergebnis brach von 1,2 auf 1,0 Milliarden Dollar ein.

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Der Grund? Swiss Re musste Annahmen für unterdurchschnittlich performende Portfolios in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Australien/Neuseeland korrigieren – ein Schlag von 400 Millionen Dollar, davon 250 Millionen allein im dritten Quartal. Das Jahresziel von rund 1,6 Milliarden Dollar dürfte damit deutlich verfehlt werden.

Kapitalausstattung über Zielkorridor

Die Solvenzquote nach Schweizer Standard liegt mit geschätzten 268 Prozent komfortabel über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent. Die Rendite auf Kapitalanlagen verbesserte sich leicht von 3,9 auf 4,1 Prozent – getrieben durch höhere wiederkehrende Erträge und realisierte Gewinne aus dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung im ersten Quartal.

Der Buchwert je Aktie stieg von 74,44 auf 82,48 Dollar – ein Plus von elf Prozent. CFO Anders Malmström betont die „robusten wiederkehrenden Kapitalerträge“ über alle Geschäftsbereiche hinweg.

Ausblick mit Fragezeichen

CEO Berger gibt sich optimistisch und sieht Swiss Re „auf sehr gutem Weg“, das Gewinnziel von mehr als 4,4 Milliarden Dollar für das Gesamtjahr zu erreichen. Bei L&H Re ergreife man „entschlossen Maßnahmen“, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Doch bleibt die Frage: Wie nachhaltig ist ein Gewinnsprung, der maßgeblich auf ausgebliebenen Katastrophen beruht? Die Versicherungsbranche lebt vom Risiko – und das nächste Großschadensereignis kommt bestimmt. Die Probleme im Leben- und Gesundheitsgeschäft zeigen zudem, dass nicht alle Bereiche rund laufen. Anleger sollten genau hinschauen, ob die aktuellen Zahlen wirklich die operative Stärke widerspiegeln – oder nur ein glückliches Händchen beim Wetter.

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