Systemair Aktie: Rekordquartal mit 12% Gewinnsprung

Der schwedische Ventilationstechnik-Spezialist Systemair meldet ein Rekordquartal mit einem Gewinnsprung von über 12 Prozent. Das organische Wachstum beschleunigt sich deutlich, angeführt von Westeuropa.

Systemair AB Aktie
Kurz & knapp:
  • Betriebsgewinn steigt um 12,5 Prozent auf 390 Mio. SEK
  • Organisches Wachstum beschleunigt sich auf 8,2 Prozent
  • Westeuropa wächst mit über 11 Prozent organisch
  • Aktie legt nach Zahlen um fast 14 Prozent zu

Die schwedische Systemair AB hat ihre Anteilseigner mit einem beeindruckenden zweiten Geschäftsquartal überrascht. Der Ventilationstechnik-Spezialist aus Skinnskatteberg meldete für die Monate August bis Oktober 2025 einen Betriebsgewinn von 390 Millionen SEK – das bedeutet ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 347 Millionen SEK. Die operative Marge kletterte dabei von 11,0 auf 11,9 Prozent. Ein Ergebnis, das selbst Analysten von Jefferies überraschte: Der tatsächliche Gewinn lag 15 Prozent über ihren Erwartungen.

Der Umsatz erreichte 3,271 Milliarden SEK, ein Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Noch beeindruckender: Das organische Wachstum – also bereinigt um Währungseffekte und Übernahmen – betrug starke 8,2 Prozent. Zum Vergleich: Im gleichen Quartal des Vorjahres lag dieser Wert lediglich bei 2,6 Prozent.

Westeuropa als Wachstumsmotor

Besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft in Westeuropa. Die Region verzeichnete ein organisches Wachstum von 11,1 Prozent und steuerte 1,43 Milliarden SEK zum Gesamtumsatz bei. Vor allem Deutschland, Italien und die Niederlande trieben diese Entwicklung voran. Eine willkommene Nachricht, nachdem der deutsche Markt über zwei Jahre lang geschrumpft war.

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Auch die Region Mittlerer Osten, Asien, Australien und Afrika zeigte sich mit einem organischen Plus von 10,1 Prozent und einem Umsatz von 486,3 Millionen SEK von ihrer starken Seite. Saudi-Arabien, Australien und Malaysia waren hier die Haupttreiber. In Osteuropa kehrte nach schwächeren Phasen wieder Wachstum ein: 5 Prozent organisch, wobei Tschechien, Polen und Slowenien die positiven Impulse lieferten.

Nordamerika mit gemischten Signalen

Während Nordamerika ein organisches Wachstum von 5,1 Prozent verbuchte, fiel der berichtete Umsatz aufgrund negativer Währungseffekte um 2,8 Prozent auf 356,5 Millionen SEK. Ein Teil des Wachstums resultierte aus Preiserhöhungen von rund 9 Prozent, die das Unternehmen zur Kompensation von US-Zöllen auf kanadische Importe durchsetzte. Die Marktsignale bleiben in der Region allerdings widersprüchlich: Während das Wohnimmobiliengeschäft anzieht, schwächelt der Bereich leichter Gewerbeimmobilien.

Margenstärke durch Effizienzgewinne

Die Bruttogewinnmarge verbesserte sich im Quartal auf 37,7 Prozent – gegenüber 37,3 Prozent im Vorjahr. Diese Entwicklung ist das Ergebnis konsequenter Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere der Verlagerung der Menerga-Produktion nach Slowenien. Auch die Kapazitätserweiterungen tragen Früchte: Im Quartal nahm Systemair neue Produktionsstätten in Saudi-Arabien in Betrieb und verdoppelte die Fertigungsflächen für Lüftungsgeräte in Malaysia.

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Expansion und Akquisitionen

Im abgelaufenen Quartal schloss Systemair die Übernahme von Nadi ab, einem führenden indischen Hersteller von Industrieventilatoren. In Indien verdoppelte das Unternehmen bereits die Produktion am Standort Hyderabad seit der Eröffnung im März 2025 – mit dem Ziel, diese noch einmal zu verdoppeln. Der indische Markt trägt mittlerweile 45 bis 50 Millionen Euro zum Jahresumsatz bei.

Jefferies bleibt optimistisch

Die Investmentbank Jefferies bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Systemair-Aktie mit einem Kursziel von 100 SEK. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von 76,80 SEK vor der Ergebnisveröffentlichung. Die Analysten bewerteten das Unternehmen mit dem 18-fachen des erwarteten Unternehmenswertes im Verhältnis zum operativen Gewinn für das Geschäftsjahr 2025/26.

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 4. Dezember 2025 legte die Aktie um beachtliche 13,93 Prozent auf 87,50 Euro zu – ein deutliches Zeichen für das wiedergewonnene Vertrauen der Investoren. Für den scheidenden CEO Roland Kasper, der nach zehn Jahren an der Spitze zum 1. Januar 2026 an Robert Larsson übergibt, war es ein würdiger Abschluss: Das stärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte.

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Mit über fünfzehn Jahren Erfahrung als Wirtschaftsjournalist hat sich Felix Baarz als Experte für internationale Finanzmärkte etabliert. Seine Leidenschaft gilt den Mechanismen globaler Finanzmärkte und komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhängen, die er für seine Leserschaft verständlich aufbereitet.In Köln geboren und aufgewachsen, entdeckte er früh sein Interesse für Wirtschaftsthemen und internationale Entwicklungen. Nach seinem Studium startete er als Wirtschaftsredakteur bei einer renommierten deutschen Fachpublikation, bevor ihn sein Weg ins Ausland führte.Ein prägendes Kapitel seiner Karriere waren die sechs Jahre in New York, wo er direkten Einblick in die globale Finanzwelt erhielt. Die Berichterstattung von der Wall Street und über weltweite wirtschaftspolitische Entscheidungen schärfte seinen Blick für globale Zusammenhänge.Heute ist Felix Baarz als freier Journalist für führende Wirtschafts- und Finanzmedien im deutschsprachigen Raum tätig. Seine Arbeit zeichnet sich durch fundierte Recherchen und präzise Analysen aus. Er möchte nicht nur Fakten präsentieren, sondern auch deren Bedeutung erklären und seinen Lesern Orientierung bieten – sei es zu wirtschaftlichen Trends, politischen Entscheidungen oder langfristigen Veränderungen in der Finanzwelt.Zusätzlich moderiert er Diskussionen und nimmt an Expertenrunden teil, um sein Wissen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei liegt sein Fokus darauf, komplexe Themen informativ und inspirierend zu vermitteln. Felix Baarz versteht seine journalistische Aufgabe darin, in einer sich schnell wandelnden Welt einen klaren Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und seine Leser bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen – beruflich wie privat.