Liebe Leserinnen und Leser,
5 Milliarden Dollar – so viel frisches Kapital fließt gerade von NVIDIA zu Intel. Eine strategische Allianz, die Intel beim Turnaround helfen soll. Gleichzeitig bezeichnet Investor Michael Burry Tesla als „lächerlich überbewertet“, während Bitcoin das Jahr mit einem Minus von über 5 Prozent abschließt. Drei große Namen, drei unterschiedliche Baustellen – doch ein gemeinsames Muster: Die Märkte ringen zum Jahresende mit der Frage, ob die großen Versprechen von 2025 auch 2026 noch tragen. Was hinter den Schlagzeilen steckt und warum deutsche Anleger jetzt besonders genau hinschauen sollten.
Intel bekommt NVIDIA-Milliarden – doch die Skepsis bleibt
Der Deal ist abgeschlossen: NVIDIA übernimmt für rund 5 Milliarden US-Dollar mehr als 200 Millionen Intel-Aktien zu einem Preis von etwa 23 Dollar pro Stück. Für Intel bedeutet das dringend benötigte Liquidität, um den kostspieligen Ausbau der Fertigungskapazitäten und den Übergang zu neuen Chipgenerationen zu finanzieren. Die Intel-Aktie reagierte zunächst positiv, gab am Mittwoch dann aber leicht nach und notierte bei 37,22 Dollar – immerhin ein Plus von rund 86 Prozent seit Jahresbeginn.
Für NVIDIA ist der Schritt mehr als nur eine Finanzinvestition. Der KI-Spezialist sichert sich besseren Zugang zu x86-Plattformen und stärkt seine Position gegenüber Wettbewerbern wie AMD und TSMC, ohne selbst in eine vollumfängliche Fertigung einsteigen zu müssen. Gleichzeitig bleibt die Frage: Warum investiert NVIDIA ausgerechnet jetzt in einen Konzern, der operativ unter Margendruck steht und seit Jahren versucht, den Anschluss im KI-Wettbewerb nicht zu verlieren? Die Antwort dürfte strategisch sein – doch ob Intel die Erwartungen erfüllen kann, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen. Für deutsche Anleger bleibt Intel ein Turnaround-Kandidat mit hohem Risiko, aber auch potenziell hoher Belohnung.
Tesla: Burry warnt, Grünheide produziert – ein Widerspruch?
Michael Burry, der legendäre Investor aus „The Big Short“, findet klare Worte: Tesla sei „lächerlich überbewertet“. Doch trotz dieser Einschätzung hält Burry keine Short-Position auf die Aktie. Seine Begründung: „Shorting it has been dangerous, and the puts are expensive.“ Tesla sei ein „Friedhof für Shortseller“ – die Fundamentaldaten mögen schwach sein, doch die Technicals machen Wetten gegen die Aktie gefährlich.
Gleichzeitig meldet das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin für 2026 eine weitere Produktionssteigerung. Werksleiter André Thierig spricht von einer „stabilen Lage“ und verweist auf rund 250.000 Fahrzeuge pro Jahr, die derzeit produziert werden. Die Realität in Deutschland sieht allerdings anders aus: Von Januar bis November 2025 wurden nur 17.358 Tesla-Pkw neu zugelassen – ein Minus von rund 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Tesla beliefert von Grünheide aus mehr als 30 Märkte, was die Abhängigkeit vom schwächelnden deutschen Markt relativiert. Dennoch bleibt die Diskrepanz zwischen Burrys Warnung und Grünheides Optimismus ein Spannungsfeld, das deutsche Anleger im Auge behalten sollten.
Bitcoin enttäuscht – erstes Minus-Jahr seit 2022
Bitcoin beendet 2025 mit einem Verlust von über 5 Prozent – das erste Minus-Jahr seit 2022. Der Kurs notiert am Mittwoch bei rund 88.000 Dollar, nachdem er im Oktober noch ein Rekordhoch von über 126.000 Dollar erreicht hatte. Allein im vierten Quartal verlor Bitcoin mehr als 22 Prozent. Die Gründe: dünne Liquidität zum Jahresende, nachlassende Risikobereitschaft und enttäuschte Erwartungen an eine kryptofreundliche Politik unter US-Präsident Donald Trump.
Die Hoffnungen, die nach Trumps Wahl im vierten Quartal 2024 für massive Zuflüsse sorgten, erwiesen sich als schwer zu halten. Zwar blieb das institutionelle Interesse bestehen, doch die Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs reichten nicht aus, um den breiteren Risk-off-Ton an den globalen Märkten zu kompensieren. Für deutsche Anleger bedeutet das: Bitcoin bleibt volatil und reagiert empfindlich auf makroökonomische Rahmenbedingungen. Die gescheiterte „Santa Claus Rally“ im Dezember zeigt, dass selbst saisonale Muster nicht mehr greifen, wenn die Grundstimmung kippt.
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Edelmetalle glänzen – Gold mit 64 Prozent Plus
Während Bitcoin enttäuscht, feiern Edelmetalle ein Rekordjahr. Gold legte 2025 um 64 Prozent zu – der stärkste Anstieg seit 1979. Silber übertraf mit einem Plus von 150 Prozent sogar alle Erwartungen, getrieben von industrieller Nachfrage aus der Solar- und Elektronikbranche. Platin stieg um über 110 Prozent. Die Gründe: sinkende Zinsen der US-Notenbank, Käufe asiatischer Zentralbanken und anhaltende geopolitische Spannungen.
Für deutsche Anleger bleibt Gold ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Die Kombination aus geldpolitischer Lockerung und struktureller Nachfrage dürfte auch 2026 stützen – auch wenn kurzfristig Gewinnmitnahmen für Volatilität sorgen können. Silber profitiert zusätzlich von seiner industriellen Rolle, was es zu einer interessanten Beimischung für diversifizierte Portfolios macht.
Europäische Börsen: Starkes Jahr, verhaltener Abschluss
Die europäischen Börsen beendeten 2025 kaum verändert, doch die Jahresbilanz kann sich sehen lassen. Der Euro-Stoxx-50 legte um 17,5 Prozent zu, der DAX sogar um 23 Prozent. Besonders stark performten Börsen in Südeuropa: Spanien und Griechenland verzeichneten jeweils rund 48 bis 50 Prozent Plus. Der Bankensektor profitierte von steilen Zinskurven, während Rüstungsaktien wie Rheinmetall um 150 Prozent zulegten.
Für deutsche Anleger bleibt die Frage: Kann diese Dynamik 2026 anhalten? Die Antwort hängt davon ab, ob die angekündigten Investitionsprogramme der Bundesregierung tatsächlich umgesetzt werden und ob der deutsche Mittelstand aus seiner Schwächephase findet. Der MDAX legte zwar um 19 Prozent zu, blieb aber hinter den Blue Chips zurück – ein Zeichen dafür, dass international aufgestellte Konzerne weiterhin im Vorteil sind.
Was jetzt zählt
Zum Jahresende 2025 zeigt sich: Die großen Versprechen – sei es Intels Turnaround, Teslas Produktionswachstum oder Bitcoins institutionelle Akzeptanz – stehen auf dem Prüfstand. Die Märkte haben in diesem Jahr belohnt, was Substanz hatte: Edelmetalle, europäische Banken, Rüstungskonzerne. Gleichzeitig wurden Enttäuschungen gnadenlos abgestraft. Für deutsche Anleger bedeutet das: 2026 wird ein Jahr der Bewährung. Wer jetzt genau hinschaut, findet Chancen – aber auch Risiken, die nicht zu unterschätzen sind.
Einen guten Start ins neue Börsenjahr wünscht Ihnen
Andreas Sommer


