Ein überraschendes Übernahmeangebot aus Indien könnte die jahrelange Krise der Thyssenkrupp-Stahlsparte beenden. Der Industriekonzern Jindal Steel International will nicht nur die gesamte Thyssenkrupp Steel Europe übernehmen – er verspricht auch über zwei Milliarden Euro für die grüne Transformation der deutschen Stahlproduktion. Doch kann der indische Player wirklich halten, was er verspricht? Und was bedeutet das für die 27.000 Beschäftigten der angeschlagenen Stahlsparte?
Überraschungsoffensive: Jindal macht Ernst
Jindal Steel International hat ein unverbindliches Übernahmeangebot für die gesamte Thyssenkrupp Steel Europe vorgelegt. Was das Angebot besonders macht: Der zur familiengeführten Naveen Jindal Group gehörende Konzern will über zwei Milliarden Euro in die Dekarbonisierung der deutschen Stahlstandorte pumpen.
Im Fokus der Investitionspläne stehen:
– Fertigstellung des begonnenen Direktreduktionsanlagen-Projekts in Duisburg
– Ausbau der Elektrolichtbogenofen-Kapazitäten
– Vollständige grüne Transformation der Stahlproduktion
Die Nachricht ließ die Thyssenkrupp-Aktie um über 6% auf ein 4,5-Jahres-Hoch schnellen.
Hat der Inder das nötige Kapital?
Die Jindal Group kann durchaus mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. 2025 erzielte der Konzern Umsätze von zwölf Milliarden Euro bei einer EBITDA-Marge von 22 Prozent – und das bei geringer Nettoverschuldung. Diese solide Finanzbasis könnte tatsächlich die notwendigen Milliarden-Investitionen stemmen, die für die Rettung der deutschen Stahlsparte erforderlich sind.
Jindals Interesse passt in die globale „Mine-to-Metal“-Strategie des indischen Konzerns. Europa als Hightech-Standort für Premiumstahl könnte perfekt in diese Wertschöpfungskette passen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?
Thyssenkrupp unter Zugzwang
Das Management um CEO Miguel López steht vor einer schweren Entscheidung. Die Stahlsparte kämpft seit Jahren mit strukturellen Problemen: Hohe Kosten, fallende Produktpreise und brutale Konkurrenz aus Asien haben das Geschäft an den Rand gebracht.
Der Sanierungsplan steht bereits: Bis zu 11.000 Arbeitsplätze – rund 40% der Belegschaft – sollen wegfallen. Im September stimmten 77% der Gewerkschaftsmitglieder dem drastischen Sanierungstarifvertrag zu.
Kretinsky als Stolperstein?
Kompliziert wird die Lage durch Daniel Kretinsky. Der tschechische Milliardär hält bereits 20% der Stahlsparte und sollte eigentlich weitere 30% übernehmen. Würde Jindal zum Zug kommen, wären diese Pläne Makulatur.
Das Thyssenkrupp-Management prüft das Angebot nach eigenen Angaben „sorgfältig“ – mit besonderem Focus auf „wirtschaftliche Tragfähigkeit, grüne Transformation und Beschäftigung“. Ein diplomatischer Weg, Zeit zu gewinnen.
Für die schwer angeschlagene Thyssenkrupp-Aktie könnte das Jindal-Angebot tatsächlich der ersehnte Befreiungsschlag werden. Die beeindruckende Jahresperformance von fast 266% zeigt: Anleger setzen auf eine Lösung der Stahlkrise.
Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 21. September liefert die Antwort:
Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...