Thyssenkrupp Aktie: Jindal-Coup!

Nach gescheiterten Křetínský-Verhandlungen verhandelt Thyssenkrupp exklusiv mit Jindal Steel über Komplettverkauf der Stahlsparte. Die Aktie erreicht neues Fünfjahreshoch bei 12,40 Euro.

Thyssenkrupp Aktie
Kurz & knapp:
  • Exklusive Übernahmegespräche mit indischem Stahlkonzern
  • Aktie springt auf neues Fünfjahreshoch
  • Deutsche Bank erhöht Kursziel deutlich
  • Komplettverkauf statt Joint Venture geplant
  • Marinesparte TKMS vor geplanter Abspaltung

Der Essener Traditionskonzern überrascht mit einer strategischen Kehrtwende: Nach dem Aus der Verhandlungen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Křetínský rückt plötzlich ein indischer Gigant ins Rampenlicht. Jindal Steel International soll nun exklusiv über eine Komplettübernahme der Stahlsparte verhandeln – ein Schritt, der alles verändert. Kann dieser Deal endlich den ersehnten Befreiungsschlag bringen?

Das Křetínský-Drama ist vorbei

Die Wende kam überraschend: Am vergangenen Donnerstag verkündete Thyssenkrupp das Ende der monatelangen Gespräche mit der EP Group. Das geplante Joint Venture für das Stahlgeschäft ist Geschichte. Die EP Group gibt ihren bereits erworbenen 20-Prozent-Anteil gegen Erstattung des Kaufpreises zurück – ein einvernehmliches Scheitern, das jedoch den Weg für neue Optionen frei macht.

Diese Kehrtwende eröffnet nun exklusive Verhandlungen mit Jindal Steel International. Der indische Konzern hatte bereits Mitte September ein indikatives Angebot für das gesamte Stahlgeschäft vorgelegt – und könnte damit zum Spielveränderer werden.

Die Börse reagierte prompt: Die Aktie sprang auf ein neues 5-Jahres-Hoch von 12,40 Euro – ein Plus von über 275 Prozent binnen zwölf Monaten.

Analysten heben die Daumen

Die Deutsche Bank Research unterstützte den Höhenflug mit einer deutlichen Kurszielanhebung von 9,00 auf 11,50 Euro. Analyst Bastian Synagowitz sieht vor allem in der Marinesparte ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) robustes Potenzial vor der geplanten Abspaltung.

Auch JPMorgan bestätigte, dass das Jindal-Interesse den Kurs zunächst stützen dürfte – wenngleich die Unsicherheiten beim Konzernumbau weiter bestehen.

Komplettverkauf statt Partnerschaft?

Der Strategiewechsel bedeutet einen fundamentalen Wandel: Während Křetínský eine Partnerschaft auf Augenhöhe anstrebte, könnte Jindal eine klare Trennung vom zyklischen Stahlgeschäft herbeiführen.

Die wichtigsten Aspekte dieser Wende:

• Bilanzentlastung: Ein Komplettverkauf würde die Schulden des Gesamtkonzerns reduzieren
• Werttreiber sichtbar machen: Marine- und Werkstoffhandel könnten separat glänzen
• Branchenkonsolidierung: Signal für weitere Deals im unter Druck stehenden europäischen Stahlsektor
• Timing perfekt: TKMS-Abspaltung könnte bereits um den 20. Oktober erfolgen

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Jindal Steel den entscheidenden Durchbruch schaffen kann – oder ob Thyssenkrupp erneut vor den Scherben gescheiterter Verhandlungen steht.

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