Der deutsche Industriegigant steht vor einem historischen Schritt: Am 20. Oktober wird die Marinesparte TKMS an die Börse gebracht. Doch was bedeutet dieser milliardenschwere Spin-off wirklich für Thyssenkrupp-Aktionäre – und warum könnten die Kosten für den Konzern gerade in die Höhe schießen?
TKMS-Börsengang: Chance mit Haken
Am kommenden Montag notiert Thyssenkrupp Marine Systems erstmals an der Frankfurter Börse. Der Konzern gibt 49% der Anteile ab und behält vorerst die Mehrheitskontrolle. Analysten von Jefferies bewerten TKMS mit satten 2,3 Milliarden Euro – das entspricht etwa 36,55 Euro je Aktie.
Doch der Deal hat seinen Preis: TKMS hat die Bedingungen für Muttergesellschaftsgarantien im Wert von 10 Milliarden Euro neu verhandelt. Statt fester Gebühren von bisher 85.000 Euro pro Garantie erwarten den Konzern nun:
- Höhere jährliche Kosten ab 2025
- Schrittweise steigende Garantiegebühren
- Zusätzliche Bankgarantien von 2,5 Milliarden Euro bis September 2027
Verteidigungsboom als Gamechanger
Der Börsengang kommt zum perfekten Zeitpunkt. Europa fährt seine Militärausgaben massiv hoch – und TKMS profitiert direkt von diesem Trend. Die Marinesparte sieht sich einem Milliardenmarkt gegenüber:
- Über 70 Milliarden Dollar für maritime Verteidigungssysteme
- Starke Nachfrage nach U-Booten und Marineschiffen
- Wachsende Modernisierungsprojekte in internationalen Märkten
Kann Thyssenkrupp von dieser Konjunkturwende im Rüstungsgeschäft nachhaltig profitieren?
Strategische Wende nimmt Fahrt auf
Nach dem TKMS-Spin-off konzentriert sich Thyssenkrupp voll auf die Portfoliobereinigung. Während die Marinesparte eigenständig durchstartet, bleibt das angeschlagene Stahlgeschäft die größte Baustelle.
Interessant: Parallel zu den TKMS-Plänen laufen Gespräche zur Stahlsparte. Jindal Steel International hat bereits ein unverbindliches Angebot vorgelegt, nachdem Verhandlungen mit der EP Group gescheitert waren.
Die Aktie zeigt die Volatilität dieser Umbruchphase: Nach einem beeindruckenden Plus von über 300% in zwölf Monaten und 222% seit Jahresbeginn konsolidiert der Titel aktuell nahe seinem 52-Wochen-Hoch. Der RSI von 29,2 deutet sogar auf kurzfristige Überverkauftheit hin.
Die entscheidende Frage bleibt: Wird der Markt den TKMS-Spin-off als lang erwarteten Befreiungsschlag für Thyssenkrupp feiern – oder dominieren am Ende die steigenden Garantiekosten die Bilanz?
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